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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Gudun.
    »Gering«, sagte Skasy gelassen. »Was wir vorhaben, wird den Kampf entscheiden - und das wird auch der Gegner wissen.«
    Skasy warf einen Blick in die Runde. In dem Raum waren die besten Kämpferinnen versammelt, die Narein zu diesem Zeitpunkt aufzubieten hatte - Scida, Gudun, Kalisse und ein Dutzend Narein-Amazonen. Auf dem Hof wartete eine Hundertschaft Kriegsmägde, gewappnet bis an die Zähne, um den verwegenen Handstreich auszuführen, den sich Skasy hatte einfallen lassen.
    Viel Zeit blieb den Frauen nicht. In weniger als zwei Stunden würde es dämmern.
    »Vorwärts, mir nach!«
    Klirrend schritt Skasy voran. Unmittelbar neben ihr stolperte Gerrek die Treppe hinunter. Er hatte nur wenig geschlafen, nachdem er und die anderen Burg Narein wieder erreicht hatten. Der Ankunft war ein Gewaltritt vorausgegangen, und bevor sie sich in die Mauern hatten flüchten können, waren bei einem erbitterten Kampf alle Pferde verlorengegangen.
    Und nun ging es auf zu neuen Taten, die sehr leicht das Ende des Heldentums bedeuten konnten.
    Skasy hatte sich wieder etwas Irrwitziges einfallen lassen.
    Auf dem Burghof standen die Pferde der Reiterinnen bereit. Die Hufe waren dick umwickelt, damit man den Schlag nicht hören konnte.
    »Herhören«, sagte Skasy mit gedämpfter Stimme. »Ihr habt euch für diese Aufgabe freiwillig gemeldet. Die Besten von euch werden nach dem Ende der Belagerung nach Anakrom geschickt, zur Amazonenschule.«
    Gerrek konnte sehen, wie eine Bewegung durch die Hundertschaft ging. Das war ein gewaltiger Ansporn für die Mägde.
    »Ihr habt leise zu sein. Wer mit der Waffe klirrt oder sonst den Feind warnt, wird in den Verliesen von Burg Narein verschimmeln. Will jemand zurückbleiben - noch ist Zeit dazu. Gerrek, du wirst bei uns bleiben, du weißt warum.«
    »Wenn das nur gut geht«, murmelte Gerrek. Er stieg aufs Pferd, das sich unter dem Beuteldrachen gar nicht wohl fühlte und erst einmal Schwierigkeiten machte. Es fehlte nicht viel, und Gerrek wäre aus dem Sattel gestürzt. Er stieß eine Verwünschung aus.
    »Die Strafanordnung gilt auch für dich«, sagte Skasy. »Ihr seid bereit, dann geht es los.«
    Der Trupp setzte sich in Bewegung. Die Amazonen ritten langsam voran, dahinter folgte in eiligem Trab die Hundertschaft zu Fuß.
    Nacheinander durchquerte der Trupp die einzelnen Teile der Burg, erst die Innenhöfe, dann ging es am Labyrinth vorbei. Dahinter lag der Ahnenfriedhof mit den Gellsteinen. Das waren magisch aufgeladene Monumente, die Burgfremde mit gräßlichem Totengestöhn zu empfangen pflegten. Die Todesserpentine entlang ging es zum Osttor hinab.
    »Leise«, flüsterte Skasy immer wieder.
    Dick mit Talg und Fett eingerieben waren die beweglichen Teile der Zugbrücke, die nun sehr langsam geöffnet wurde. Die Amazonen stiegen ab, beruhigten die Pferde.
    Eine nach der anderen führte ihr Pferd langsam über die Brücke. Dieser Teil war einer der kritischen Punkte des ganzen Unternehmens - der Hufschlag war auf dem schwingenden Holz der Brücke gut zu hören. Angestrengt sahen Späherinnen hinüber zum Lager der Feinde. Dort rührte sich nichts.
    Nach den Amazonen überquerten die Fußtruppen die Brücke, die hinter ihnen sehr behutsam wieder in die Höhe gezogen wurde.
    An der Burgmauer entlang schob sich Skasys Trupp, und schon sehr bald war klar, welches Ziel sich die Amazonen gesetzt hatten - der Angriff galt dem riesigen Tribok und dem Belagerungsturm, der nicht weit davon entfernt stand.
    Skasy führte ihre Frauenschar bis dicht an diese beiden Belagerungsmaschinen heran. Dann bedeutete sie mit Handzeichen ihren Amazonen aufzusitzen.
    »Haltet euch hinter Gerrek - er allein kann Fallgruben und Ähnliches in der Finsternis sehen!«
    Gerrek ritt voran. Die Sache gefiel ihm gar nicht - aber er hatte keine andere Wahl. Es wäre ihm lieber gewesen, Mythor hätte das Pferd neben ihm geritten.
    Sein Pferd gehorchte nun willig den Zügelhilfen, die Gerrek gab. Die Horsikerinnen hatten selbstverständlich ihre Vorkehrungen getroffen, um ihre kostbaren Maschinen zu schützen. Es gab eine breite Zone jener bösartigen Dreispitze aus zusammengebundenen Holzpfriemen, die den Pferden die Beine verletzen sollten. Es gab auch, schon bei Tageslicht schwer zu erkennen, tückische Fallgruben.
    Gerrek stöberte die Hindernisse auf und führte die Amazonenschar sicher auf das Ziel zu. Dabei sah er auch immer wieder hinüber zum Lager der Horsik-Amazonen. Dort blieb es aber ruhig. Der

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