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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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vorwärts.
    Es war ein furchterregender, grauenhafter Anblick.
    Mythor hetzte über das Deck zu Burra. Ein paar Shrouk-Pfeile umschwirrten ihn, einer streifte seine Schulter und erzeugte einen teuflisch brennenden Schmerz. Mythor zerbiß eine Verwünschung zwischen den Zähnen. Die Shrouks schossen, ihrer Muskelkraft entsprechend, mit Waffen, die Mythor nicht hätte spannen können, und entsprechend weit und zielsicher flogen ihre Pfeile.
    »Die haben uns gerade noch gefehlt«, stieß er hervor, als er neben Burra in Deckung ging. »Hoffentlich können wir sie vom Schiff fernhalten.«
    »Das hat sich ein Dämon recht lustig ausgedacht«, brummte die Amazonenführerin. »Was ist mit der Tochter des Kometen?«
    »Der Deddeth hat sich vorübergehend zurückgezogen«, berichtete Mythor, ohne sich über Burras Frage zu wundern. Es war klar. Wenn er sich in die unter Deck liegenden Räume begab, dann nur, um nach Fronja zu sehen. »Wahrscheinlich befindet er sich im Schattenwal. Deshalb auch der Druck von allen Seiten, den selbst ich spüren konnte. Jetzt entfernen wir uns vom Wal oder er sich von uns, und damit ist auch der Deddeth zunächst außer Reichweite.«
    Burra schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht ist es noch etwas anderes«, knurrte sie. »Wer kann schon die Gedankengänge eines Dämons durchschauen? Deren Ziel ist es doch, euch beide in ihre Gewalt zu bekommen, weil ihr gewissermaßen die Vorkämpfer der Lichtwelt seid. Sie hätten also in aller Ruhe zusehen können, wie der Deddeth euch im Bauch des Schattenwals vernichtete oder besessen machte! Statt dessen haben sie auf eben diesen Schattenwal diesen Landbrocken geschleudert, um die Bestie zu töten und uns herauszuholen.«
    Mythor zuckte mit den Schultern.
    »Rivalisierende Dämonen«, vermutete er.
    »Oh, wenn es gegen das Licht geht, waren sie sich bisher eigentlich immer sehr einig«, wehrte Burra ab. »Ich verstehe das hier nicht. Und Dämonen stecken dahinter. Das beweist die Kontrolle über die Landmasse und noch mehr das Auftauchen der Shrouks.«
    »Wo ist Siebentag?« fragte Mythor unvermittelt.
    Vielleicht konnte ihnen der Kannibale aus dem Land der Wilden Männer helfen. Ein Geheimnis umgab ihn. Immerhin hatte er mit fast spielerischer Leichtigkeit einen Dämon getötet – eine Leistung, die ihm bisher nicht einmal Mythor hatte nachmachen können.
    »Unter Deck, nehme ich an.«
    Mythor beobachtete die Shrouks, die immer näher kamen. Sie verzichteten auf jegliche Deckung und stürmten einfach blindwütig heran. So zielsicher die Amazonen auch schossen, gelang es ihnen doch nur, wenige der Dämonensklaven niederzustrecken. Die Geschaffenen bewegten sich noch, wenn der Tod ihnen bereits in den Gebeinen steckte.
    Und der Tod kam mit ihnen, bewegte sich auf die Luscuma zu. Unaufhaltsam, unabänderlich.
    Aber warum?
    Weshalb hatten die Dämonen die Luscuma aus dem Bauch des Schattenwals und damit aus der Gewalt des Deddeth herausgeholt, wenn sie jetzt ihre Shrouk-Horden aussandten, um sie zu vernichten?
    Mythor verstand es nicht.
    Er wußte nur, daß es möglicherweise der letzte Kampf seines Lebens sein würde.
    Die Dämonen wollten Sohn und Tochter des Kometen auslöschen, ein für alle Mal! Und immer neue Shrouks tauchten über der Felsenkante auf. Als Mythor die zweite Welle heranstürmen sah, noch weitaus mehr Kämpfer als in der ersten Gruppe, wußte er, daß jetzt nur noch ein Wunder sie retten konnte.

ZWISCHENSPIEL
    Ich raste vor Zorn.
    Fast hätte ich es geschafft. So nahe stand ich vor dem Erfolg – und wieder wurde es ein Fehlschlag!
    Doch dieses Mal war es keine Weiße Magie, die mir eine Niederlage bereitete. Und gerade das ist das Schlimme daran.
    Schwarze Magie! Die Dämonen selbst sind mir in den Rücken gefallen!
    Ah! Wie ich sie hasse, diese selbstherrlichen Herrscher der Schattenzone. Sie haben mein Lebenswerk zerstört. Wozu haben sie mich überhaupt geschaffen, wenn sie jetzt doch nicht zulassen wollen, daß ich meine Aufgabe erfülle und die Körper Fronjas oder Mythors übernehme?
    Wie einen räudigen Hund haben sie mich verjagt mit ihrem Angriff! Oh, wenn ich wüßte, welcher der Dämonen dahintersteht – aber egal! Sie sind einer wie der andere.
    Sie alle halten zusammen. Wie Pech und Schwefel. Und meine Sehnsüchte – was kümmern sie sie?
    Dabei hatte ich es so perfekt geplant, daß es diesmal gelungen wäre. Ich konnte sie doch fühlen, die beiden Vertreter der Lichtwelt. Fronja und Mythor. Ich spürte ihre Nähe, die

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