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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Schiff! Ich bin das Einhorn! Wer an mir zweifelt, verdient nicht, von mir getragen zu werden! meldete sich die Hexe sofort. Sie hatte die Unterhaltung also mitgehört.
    Ich bin das Schiff, und das Schiff hört alles, Männlein! kam die nächste Antwort auf Mythors unausgesprochene Gedanken. Als er aber jetzt die beiden anderen ansah, mußte er feststellen, daß die von der Unterhaltung nichts mitbekommen hatten. Luscuma hatte nur zu ihm gesprochen, wie sie sich zuvor nur dem Pfader mitgeteilt hatte.
    Höhnisches Lachen klang in ihm auf.
    Die Hexe hatte sich verändert.
    »Und was wirst du nun tun?« fragte Mythor.
    Ich bestimme nun den Kurs! Verlaßt euch auf mich, denn ich allein werde euch sicher durch die Schattenzone führen.
    Jetzt mußten es auch die anderen gehört haben, denn Robbin rief ergrimmt: »Du bist irre, Luscuma! Du kennst die sicheren Wege nicht! Du hättest nicht einmal erkannt, in einem Schattenwal gefangen zu sein! Höre auf mich! Ich mache den Kurs!«
    Und du bist der Diener eines Männleins, hihi! Ein närrischer Bursche! Niemals werde ich dem Befehl eines Mannes gehorchen!
    »Mit ihr ist nicht mehr zu reden«, murmelte Robbin. »Sie wird uns ins Unglück fahren.«
    »Wir werden sehen, was Burra dazu sagt«, erwiderte Mythor. »Immerhin ist Luscuma zwar Kapitän, Burra aber die Kriegsherrin. Und ich glaube kaum, daß sie mit Luscumas Tun einverstanden sein wird.«
    »Ich hole sie«, erbot sich Gerrek. Mythor nickte ihm zu. Der Beuteldrache eilte davon.
    Das ungute Gefühl in Mythor machte sich immer stärker breit. Die Auseinandersetzung schien immer näher zu kommen. Die Suche nach Caeryls fliegender Stadt würde noch auf etliche Schwierigkeiten stoßen.
*
    »Wir machen das Spiel nicht länger mit«, sagte Lexa schrill. »Statt die Schattenzone auf dem schnellsten Weg zu durchqueren, geraten wir immer tiefer hinein! Und dieses Gummitier sorgt dafür, daß wir immer weiter vom Weg abkommen und in immer neue und größere Gefahren geraten!«
    Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf den Pfader.
    Robbin wurde blaß.
    Burra holte tief Luft und räusperte sich lautstark. Sie hatten sich wieder auf dem Vorderdeck getroffen. Gerrek hatte eigentlich nur Burra holen wollen, damit sie auf Luscuma einwirkte, aber Lexa schien Augen und Ohren überall zu haben. Prompt erschien auch sie mit etlichen ihrer treuesten Amazonen, denen Burras Stellung ein Dorn im Auge war – vor allem ihre Art, den Auftrag der Zaubermutter hintan zu stellen und statt dessen Mythors »Launen« nachzugeben.
    »Und weshalb?« schrie Lexa weiter. »Weil Burra nicht fähig ist, den Befehl Zaems zu erfüllen! Weil sie sich von einem Männchen Befehle geben läßt!«
    Burras Hände fuhren zu den Schwertgriffen. »Hüte deine Zunge«, zischte sie. »Oder ich hole sie mir! Mitsamt deinem Kopf!«
    Lexa lachte spöttisch.
    »Wie dem auch sei: wir werden es uns nicht länger ansehen. Von jetzt an fliegt die Luscuma Direktkurs nach Gorgan, ohne jeden Umweg! Außerdem bin ich nach wie vor dafür, daß Fronja und Mythor über Bord gehen. Dann kann uns auch der Deddeth nicht länger verfolgen.«
    »Nichts dergleichen wird geschehen«, sagte Burra leise.
    »Du also hast Luscuma den Floh ins Ohr gesetzt, nicht mehr auf mich zu hören«, regte Robbin sich auf.
    » Luscuma ist von selbst klug geworden«, widersprach Lexa. »Wenn es dir nicht paßt, kannst du das Schiff verlassen.«
    »Ich werde von Mythor entlohnt, nicht von dir«, sagte Robbin bestimmt. »Nicht du hast zu entscheiden, wann ich das Schiff verlasse.«
    »Aber wir benötigen deine zweifelhafte Hilfe nicht länger.«
    Mythor schwieg und wartete ab. Nach und nach tauchten weitere Amazonen auf, und nicht alle von ihnen standen bedingungslos auf Lexas Seite. Dennoch verzichtete Burra darauf, sich nach ihnen umzusehen. Sie war aus sich heraus stark.
    »Aus dir spricht nur Geltungssucht, Lexa«, behauptete sie. »Nicht mehr. Du willst unbedingt meine Stellung einnehmen, um damit später vor Zaem glänzen zu können. Aber du vergißt, daß Zaem mir den Befehl übertrug.«
    »Ja«, höhnte Lexa. »Als besondere Belohnung für dein besonders vorbildliches und treues Verhalten!«
    »Dein Spott wird dir bald vergehen«, warnte Burra. »Treibe es nicht zu weit.«
    Sie wußte selbst nur zu gut, daß sie allen Grund hatte, ihrer Zaubermutter Wiedergutmachung zu leisten. Lexa brauchte sie nicht eigens daran zu erinnern. Burra wußte aber auch, weshalb Zaem ihr ausgerechnet Lexa mitgegeben

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