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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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hatte.
    Aber gerade dies gefiel ihr gar nicht, weil sie ihre eigenen Pläne hatte, die sich mit denen Mythors deckten, nach dem sie immerhin sogar ihr Schwert benannt hatte.
    »Ich behaupte nach wie vor, daß du unfähig bist«, wiederholte Lexa ihre Anschuldigungen. »Ja, ich gehe sogar noch weiter: Du willst Verrat begehen!«
    »Es reicht«, flüsterte Burra. Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung zog sie Herz und Seele, ihre beiden Schwerter. »Es reicht wirklich Lexa! Versuche, deinen Kopf zu behalten!«
    Lexa parierte den ersten Hieb. Sofort sprangen die anderen zur Seite, zogen ebenfalls ihre Waffen.
    »Meuterei!« schrie Lexa. »Es ist wahr! Verrat und Meuterei!«
    Mythors Hand flog zu Alton und umklammerte den Griff des Gläsernen Schwertes. Was er befürchtet hatte, war eingetreten. Jetzt kam es zur offenen Auseinandersetzung. Lexa hatte Burra nicht viel entgegenzusetzen, aber die anderen zaemtreuen Amazonen würden nicht zulassen, daß ihrer heimlichen Anführerin etwas geschah. Ein Kampf war unausweichlich.
    Es würde nicht beim Zweikampf bleiben.
    Ich bin das Einhorn. Ich bin das Schiff! mischte sich in diesem Moment Luscuma ein. Macht die Meuterer nieder!
*
    Die Hexe mußte endgültig dem Wahn verfallen sein.
    Jeder vernünftige Kapitän versucht, Kampfhandlungen an Bord seines Schiffes zu verhindern und die beiden Parteien zu besänftigen. Hier war es genau umgekehrt.
    Es war, als habe Luscuma nur darauf gewartet, daß eine der Amazonen die Schwerter hob. Sie schien dem Kampf förmlich entgegengefiebert zu haben. Warum?
    War ihr Verstand wirklich schon so sehr verwirrt, daß sie nicht mehr begriff, was wichtig war?
    Macht die Meuterer nieder!
    Jeder Auseinandersetzung mit Worten und Verstand war damit der Boden entzogen worden. Luscuma wollte nicht mehr reden, sie wollte den Kampf. Und sie hatte sich den denkbar ungünstigsten Moment ausgesucht. Mythor war sicher, daß es ihm selbst gelungen wäre, die offene Auseinandersetzung weiter hinauszuzögern. Draußen mochte längst die nächste Gefahr lauern. Und im Schiff sprachen die Waffen!
    Statt miteinander zu arbeiten, kämpften sie gegeneinander.
    Gerrek hieb Mythor auf die Schulter. »Ja«, schrie er und griff die Worte der Hexe auf. Wahrscheinlich gehörte er auch zu denen, die wie Lexa die Geduld verloren hatten – nur eben von der anderen Seite her. »Ja, macht die Meuterer nieder!«
    Mythor grinste unfroh und riß den Beuteldrachen, der sich ins Getümmel stürzen wollte, am Gürtel zurück.
    »He, was ist?« beschwerte sich der Mandaler.
    »Die Meuterer«, erinnerte Mythor ihn sanft, »sind nämlich wir!«
*
    Macht die Meuterer nieder!
    Innerhalb weniger Augenblicke wurde das Vorderdeck der Luscuma zum Schlachtfeld. Stahl sang sein tödliches Lied. Schwerter klirrten gegeneinander und verbissen sich ineinander. Funken sprühten, wo die Klingen sich trafen hier und da klangen Schmerzensschreie auf, dort brüllte jemand vor Wut.
    Noch standen Mythor und Gerrek am Rand der Kampffläche. Auch Robbin hielt sich aus dem Durcheinander heraus. Er sah auch mit seiner dürren Gestalt nicht so aus, als könne er einen solchen Kampf überstehen.
    »Ich verstehe das nicht«, murrte Gerrek. »Wieso sind wir die Meuterer? Die da wollen doch nicht so wie wir!«
    »Und wir wollen nicht so wie Luscuma « , sagte Mythor. »Und weil sie nun mal Kapitän ist, sind wir die Meuterer – aus Ihrer Sicht.«
    »Ich will aber kein Meuterer sein«, protestierte Gerrek. »Es paßt nicht zu mir! Ich, der ehrenhafteste, pflichtbewußteste Beuteldrache…«
    »Gerade du«, brummte Mythor schmunzelnd, »bist der geborene Meuterer!« Er zog jetzt das Gläserne Schwert aus der Scheide. Die Kämpfenden verteilten sich bereits über das gesamte Vorderdeck, um Platz zu bekommen. Die Schwerter wirbelten gegeneinander. Mythor sah Burra, die von drei Amazonen bedrängt wurde, sie sich aber mit einem Stahlvorhang ihrer beiden Schwerter vom Leibe hielt. Von Lexa war nichts mehr zu sehen. Wahrscheinlich hatte sie sich zurückgezogen, um die Kriegerinnen in den anderen Teilen des Schiffes gegen die »Meuterer« aufzubringen.
    Ein paar Kriegerinnen, die auf Burras Seite standen, versuchten, zur Galionsfigur durchzubrechen. Mythor begriff, was sie planten. Sie hatten ebenso wie er selbst die Verwirrung der Hexe erkannt und wollten sie jetzt vom Schiff trennen.
    Das ist ebenso verrückt, durchfuhr es den Gorganer. So wahnsinnig Luscuma auch ist – wenn sie dem Schiff verlorengeht, gibt es

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