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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Shrouk entwickelte ungeahnte Kräfte.
    Sein Arm mit der Axt wirbelte durch die Luft und kam mit vernichtender, unwiderstehlicher Wucht auf Mythors Kopf zu.
*
    Gerrek war mit sich und der Welt unzufrieden. Immer wieder warf er einen Blick auf Fronja, die immer noch schlief. Längst schon hatte Mythor ihre Fesseln gelöst; sie waren unnötig geworden. Die Tochter des Kometen erholte sich mehr und mehr, je länger sie der unmittelbaren Reichweite des Deddeth fernblieb.
    Dennoch fühlte Gerrek sich unwohl. Auch er hatte die Shrouks gesehen, und er fürchtete sie. Je länger er allein mit Fronja in dem kleinen Raum blieb, desto größer wurde seine Furcht. Vielleicht hatten Mythor und Robbin zuviel riskiert, vielleicht waren sie bereits von den Shrouks ermordet worden. Und er, Gerrek, wartete hier bis zum Nimmerleinstag, einem gräßlichen Hunger- und Dursttod ausgeliefert…
    Denn hier gab es weder Speise noch Trank. Nur Vogelmist, ein paar Federn und den grinsenden Schädel eines Wesens, das Gerrek nie zuvor gesehen hatte. Und es stank geradezu infernalisch. Man hätte meinen sollen, daß er sich im Laufe der Zeit an den Gestank gewöhnte, aber die Nase eines Beuteldrachen ist eben um ein Vielfaches empfindlicher als die eines Menschen.
    »Wie lange dauert das Warten denn noch?« murmelte Gerrek verdrossen. Von Zeit zu Zeit spie er einen Feuerhauch aus, um wenigstens für Augenblicke ein wenig Licht zu haben. Aber es bot sich ihm stets nur immer wieder dasselbe Bild.
    Bis er draußen auf dem Gang das leise Scharren hörte.
    Der Beuteldrache hielt den Atem an. Dort näherte sich jemand. Mythor und Robbin schieden aus, denn sie hätten sich bemerkbar gemacht. Es blieb also nur eine Möglichkeit.
    Ein Shrouk!
    Mythor wußte, daß er den wuchtig geführten Axthieb nicht mehr aufhalten konnte. Zu stark waren die Muskeln des Shrouks, zu schnell wurde der Hieb geführt. Die Axt raste heran, auf Mythor zu – und krachte in die Holzplanken, haarscharf über seinem Kopf! Schwarzes Blut schoß durch die Luft, und der Shrouk schrie und wand sich. Wieder blitzte etwas Gläsernes auf und drang durch die Rüstung des Unheimlichen.
    Der Tote sank in der Schweren Luft tiefer und verschwand.
    Robbin kam heran und drückte Mythor das Gläserne Schwert in die Hand. Er hatte es aufgefangen und dem Shrouk im letzten Moment den Arm abgeschlagen. Schweigend deutete er auf die Stelle, von der der Shrouk gekommen war.
    Mythor begriff. Der Shrouk hatte einen Warnlaut gepfiffen, und jeden Moment konnten weitere Vertreter seiner bösartigen Gattung erscheinen. Der Gorganer und der Pfader »schwammen« in der anderen Richtung halb um das teilzerstörte Hausboot herum und drangen an einer zugänglichen Stelle ein.
    Die Beschädigungen waren nicht nur äußerlich. Die Shrouks hatten auch im Innern des Bootes getobt und alles zerschlagen, was sich nur zerschlagen ließ. Mythor sah sich rasch im Innern um, soweit die Eile, die Robbin an den Tag legte, es zuließ. Es war geräumig ausgebaut, jeder Winkel schien genutzt worden zu sein. Und doch gab es Stellen, an denen Mythor Geheimräume witterte, in denen man sich verbergen mochte. Doch Robbin machte keine Anstalten, in den von Mythor vermuteten Räumlichkeiten nach den Wanderern zu forschen. Dafür blieb er zuweilen für kurze Zeit stehen und war wie in tiefe Gedanken versunken. Vielleicht blickte er mit seiner Gabe des Besonderen Sehens durch die Wände hindurch…
    »Hier ist alles tot«, sagte er schließlich traurig.
    Vorsichtig und schnell bewegten sie sich weiter und verließen das Hausboot, ohne von Shrouks bemerkt zu werden. Mythor war wachsam. Er hatte seine Augen überall und die Hand stets am Schwertgriff. Überall wimmelten die Dämonenkämpfer und zerschlugen die hölzernen Boote. Und doch würden sie noch geraume Zeit benötigen, sie vollends EU zertrümmern, denn die Hausboote waren stabil gebaut und nicht gerade klein.
    Sie eilten von Boot zu Boot. Überall gab es nur Zerstörung, Leere und Shrouks. Es befremdete Mythor, daß es auch keine toten Wanderer gab. Hatten die Shrouks sie aus den Booten entfernt, um irgend etwas Scheußliches mit den Leichen anzustellen?
    »Das letzte Boot«, sagte Robbin schließlich und deutete auf das Hausboot, das vor ihnen lag. Sie kauerten in einem zertrümmerten Aufbau und spähten hinüber.
    »Da ist etwas los«, sagte Mythor, »Etwas stimmt nicht!«
    Das siebte und letzte Hausboot in der Reihe war bei weitem nicht so stark beschädigt wie die

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