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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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In diesem Fall würde der Bann schlagartig verschwinden, und er konnte sich künftig auch wieder darauf verlassen, daß die Gefährten aufrichtig hinter ihm standen und ihm folgen würden.
    In solche Gedanken versunken, trabte Mythor hinter den Shrouks her. Er nahm nicht wahr, daß sich Yoter und seine Begleiter ein beachtliches Stück entfernt hatten. Hinter ihm trotteten die anderen, ziemlich still und schweigsam und gleich Mythor in Gedanken versunken.
    Etwas muß geschehen, sagte Mythor sich im stillen.
    Er wünschte den Freunden Ruhe und Erholung, aber dann fanden sie auch Zeit zum Grübeln und Nachdenken. Das konnte sich sehr leicht zu Mythors Nachteil auswirken.
    Wenn die Gefährten, erst einmal damit begonnen hatten, sich die Zukunft schwarz in schwarz auszumalen, war alles verloren. Eine auf diese Art selbstgezimmerte Katastrophenerwartung ließ sich mit Gründen der Vernunft kaum mehr aus den Angeln heben.
    Der Kampf mit den Drachen war zweifellos erfolgreich gewesen – und doch wurde Mythor das bedrückende Gefühl nicht los, in eine fürchterliche Niederlage hineinzumarschieren.

5.
    »Das ist das Ende!«
    Es war Jarana, die den Ruf ausgestoßen hatte. Die Amazone der Zytha war frei von dem Verdacht des Kleinmuts; sie hatte ihre kriegerischen Fähigkeiten mehr als einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Anblick aber, der sich Mythor und seinen Freunden bot, rechtfertigte den leisen Schrei.
    Nur wenig mehr als zwei Mannslängen breit war der Pfad, den Mythor und die anderen beschritten. Zur Rechten klaffte ein abgrundtiefer Spalt, zur Linken stieg glattes Gestein lotrecht in die Höhe. Ein Ausweichen war schlechterdings unmöglich.
    Der gleiche gefährliche Pfad aber wurde augenscheinlich auch von anderen genutzt.
    Mindestens zwei Hundertschaften Shrouks waren in diesem Augenblick dabei, ihren Weg in die Höhe anzutreten. Dieser Truppe hatte Mythor nichts entgegenzusetzen – jeder Kampf wäre angesichts der Verhältnisse in einem Blutbad ausgeartet, bei dem keine der Parteien hoffen durfte, siegen zu können.
    Einstweilen standen die beiden Gruppen still und rührten sich nicht.
    Yoter bildete nach wie vor die Spitze des Zuges. Einen Steinwurf weit von ihm entfernt stand der Anführer der aufsteigenden Shrouks.
    In der Gruppe der frischen Shrouks gab es Unruhe. Offenbar brannten die Geschöpfe auf Kampf.
    Mythor hatte den Verdacht, daß sie gerade erst jene Höllenesse verlassen hatten, in der sie erzeugt worden waren, geladen mit Ungestüm und Angriffslust.
    Der Anführer der Shrouks näherte sich langsam Yoter.
    Mythor setzte sich in Bewegung. Er trabte an den anderen vorbei auf die Spitze des Zuges zu. Vielleicht konnte er durch Verhandlung etwas erreichen.
    Nach kurzer Zeit hatte er Yoter erreicht. Der fremde Shrouk stand zwei Schritte entfernt und starrte Yoter grimmig an.
    »Gib den Weg frei!«
    »Wie stellst du dir das vor?« fragte Yoter. Er schielte über die Schulter hinweg nach Mythor. Seine Sache war das Draufschlagen, nicht das Verhandeln.
    »Ihr wollt nach oben?«
    »So lautet unser Auftrag, also gib den Weg frei, sonst werden wir euch ohne Ausnahme töten.«
    »Nach diesem Kampf wird auch von deiner Streitmacht nicht mehr viel übrig sein«, bemerkte Mythor. »Es ist ratsam, einen anderen Ausweg zu suchen.«
    »Verschwindet, oder wir kämpfen euch nieder.«
    Mythor überlegte nicht lange. Er zog dem nächsten Shrouk der neben ihm stand, das Schwert aus der Scheide. Der Anführer der aufsteigenden Shrouks tat einen Schritt zurück und griff nach seiner Waffe. Mythor nahm die Klinge des Schwertes in die Hand und hielt das Heft dem Shrouk entgegen.
    »Nimm sie, fasse sie mit beiden Händen und halte sie fest.«
    Verblüfft gehorchte der Shrouk. Er streckte beide Arme vor und hielt das Schwert.
    In Gedankenschnelle hatte Mythor Alton gezogen und einen Hieb damit geführt.
    Der völlig überraschte Shrouk prallte zurück, aber noch bevor er reagieren konnte, war Alton wieder in der Scheide verschwunden.
    »Sieh!«
    Mythor deutete auf das Schwert, das der Shrouk gehalten hatte. Altons wundersame Schärfe hatte die Klinge glatt durchschlagen. Der Shrouk hielt in der Hand nur noch ein Trümmerstück.
    Wenn Mythor den Gesichtsausdruck des Shrouks richtig deutete, dann schwankte er zwischen Furcht und Gier. Das Kunststück war augenscheinlich geglückt – der Shrouk und auch die anderen in seiner Nähe waren sichtlich beeindruckt.
    »Man kann diese Waffe auch gegen Shrouks führen«, sagte

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