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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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Tier in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken, es trottete stur geradeaus.
    Gerrek hatte versucht, den Yarl mit dem Spiel auf seiner Zauberflöte zu beeinflussen, doch hatte sich der Beuteldrache damit nur den Zorn der Amazonen eingehandelt. Nachdem auch Robbin und der Kleine Nadomir versagt hatten, war ihnen klar, daß der Yarl besessen war.
    Daraufhin wollten die Amazonen augenblicklich abspringen und den Marsch zu Fuß fortsetzen. Robbin aber gelang es, sie davon abzuhalten.
    »Egal, welchem Weg der Yarl folgt, er ist so zielführend wie jeder andere«, sagte der Pfader, der versucht hatte, mit Hilfe der drei DRAGOMAE-Kristalle Caerylls Karte zu lesen, aus ihr jedoch nicht klüger wurde. Die Karte enthielt keinerlei Angaben über diesen Ort, denn sie mußte schon lange bevor Carlumen auf dem Grund der Schattenzone gestrandet war, gezeichnet worden sein. »Die Schlange Yhr windet sich durch viele Bereiche, ihr Körper erstreckt sich über verschlungene Pfade und bildet ein Labyrinth, in dem keiner von uns sich zurechtfindet. Ich vertraue mich da eher dem Gespür dieses besessenen Tieres an als meinem Urteil.«
    Mythor dachte bei sich, daß sie alle schon viel zu schwach waren, um die Mühen eines längeren Fußmarsches auf sich nehmen zu können. Die letzten Vorräte waren längst schon aufgebraucht. In den Ruinen des Yarl-Panzers hatte man einige Kleintiere aufgestöbert und vertrocknete Pflanzen gefunden, die Robbin als genießbar bezeichnete. Aus diesen Zutaten war eine Suppe gebraut worden, die die Eingeweide wärmte und die hungrigen Mägen füllte. Doch der letzte Rest dieser Brühe war vor vielen Stunden aufgebraucht worden, und Hunger und Durst machten sich wieder verstärkt bemerkbar.
    »Mir gefallen die Blicke nicht, die mir die Amazonen zuwerfen«, beklagte sich Gerrek bei Mythor. »Ich habe das Gefühl, daß ihnen dabei das Wasser im Mund zusammenläuft.«
    »Du siehst Gespenster«, beruhigte ihn Mythor. »Amazonen sind nicht kannibalisch.«
    »Aber sie sehen in mir keinen Menschen«, gab Gerrek zu bedenken. »Wie leicht könnten sie auf den Gedanken kommen, daß ich auch ohne Beuteldrachenschwanz auskäme. Ich kann nicht mehr einschlafen; weil ich Angst habe, ohne meine Zier aufzuwachen.«
    Es gelang Mythor, Gerrek zu beruhigen, indem er ihm versprach, Heeva und Lankohr über seinen Schlaf wachen zu lassen. Das Aasenpärchen erklärte sich dazu bereit und wich fortan nicht mehr von Gerreks Seite.
    »Wir sind schon zwei Tage mit dem Yarl unterwegs, ohne auch nur eine Spur von Carlumen gefunden zu haben«, sagte Mythor zu Cryton, der auf dem Halswulst des Yarls hockte und nach vorne starrte.
    Nachdem sie vom grauen Schleim aus dem Trichter geschwemmt worden waren, trug der Yarl sie in eine unwirkliche Landschaft aus wie versteinert wirkenden Pflanzengebilden. Und daran hatte sich bisher kaum etwas geändert.
    Es hatte den Anschein, als befänden sie sich am Grund eines Meeres, von dem alles Wasser verdrängt, worden war. Hier gab es kein wie auch immer geartetes Leben. Keine Geräusche drangen aus den sie umgebenden Versteinerungen. Über ihnen wölbte sich eine Decke aus düsteren Schleiern, durch die gelegentlicher Lichtschein aus durcheinanderfließenden Farben fiel.
    Es herrschte die Stille des Todes, die selbst das Trampeln der achtzehn Beinpaare des Yarls schluckte. Es war beklemmend, die eigene Stimme als dumpfes Gemurmel zu hören, auch wenn man noch so laut und deutlich sprach. Vermutungen wurden laut, daß dies das Totenreich sei, jener Ort, an dem alles Sein endete. Doch dem hatte Cryton widersprochen, indem er sagte, daß der Tod in den seltensten Fällen das Ende allen Seins sei.
    »Du erwartest von mir Antworten, die ich nicht geben kann«, sagte Cryton nun, ohne Mythor dabei anzusehen. »Die Götter statten ihre Boten nicht mit Allwissenheit aus. Mich haben sie entsandt, um dich zu prüfen und an einen höheren Ort zu führen. Aber wer weiß, vielleicht haben sie befunden, daß ich versagte. Ich kann dir nicht helfen, Mythor, ich weiß nichts über Carlumen. «
    »Dann findet sich vielleicht in deinen Körperbildern ein Hinweis«, beharrte Mythor.
    Cryton zog seinen Umhang fester. Er starrte immer noch ins Leere, aber sein Gesicht wurde verkniffener.
    »Nein!« sagte er bestimmt. »Ich habe dich schon zuviel sehen lassen. Mehr würde dich völlig verwirren. Laß zuerst einmal jene Bilder sich bewahrheiten, die ich dir letztens gezeigt… oder sollen sie sich als Trug erweisen, was

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