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Mythor - 119 - Das sterbende Land

Mythor - 119 - Das sterbende Land

Titel: Mythor - 119 - Das sterbende Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Buchstabenquadrats.«
    »Du mußt dich irren«, sagte Mythor überzeugt. »Das ist ein Kind, dem die Heere der Finsternis nicht folgen würden.«
    »Dieses Kind wird einmal erwachsen werden«, gab Nadomir zu bedenken.
    »Aber bis dahin gehen mindestens sieben Jahre ins Land«, erwiderte Mythor.
    »Wer weiß…« Der Königstroll wiegte den Kopf. »Das Buchstabenquadrat läßt eigentlich keine andere Deutung zu als diese: Der Sohn oder Nachfolger wird durch die Finsternis gekrönt zum Herrscher. Was in umgekehrter Reihenfolge folgenden Sinn ergibt: Der Herrscher, also Darkon, der Herr der Finsternis, krönt den Nachfolger – oder auch: krönt den Sohn zum Nachfolger. Wie man es auch dreht und wendet, dieser Junge dort muß Xatan sein.«
    »Ich kann es noch immer nicht glauben«, sagte Mythor kopfschüttelnd. »Aber wenn es so ist, dann sollten wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.«
    »Ha, glaubst du, Xatan würde uns vor der Nase herumtanzen, wenn er sich nicht völlig sicher fühlte«, sagte Tertish. »Wenn wir auch nur einen Bogen spannen, würde Corchwiil uns hinwegfegen lassen. Es ist besser, wir halten uns an den Waffenstillstand.«
    »Und das sagt eine Amazone der Burra«, wunderte sich Mythor.
    »Reize Tertish nicht, sie hat völlig recht«, sagte Fronja. »Du kannst Xatan aus dieser Entfernung nichts anhaben.«
    »Ich meinte es auch ganz anders«, erwiderte Mythor. »Ich habe vor, in Tra-Zylum einzudringen und Xatan gefangenzunehmen. Er soll unsere Geisel sein.«
    Mythor duckte sich, als er Tertish eine Bewegung machen sah, und wich so ihrem Schlag aus. Er entfernte sich einige Schritte von den anderen und zog Alton.
    »Wage es keiner von euch, sich mir in den Weg zu stellen«, sagte er und ließ seine Blicke in die Runde schweifen. »Es ist mir ernst mit meiner Absicht, und ich lasse mich von niemandem davon abbringen. Ich werde mit einem Flugdrachen hinübersegeln und Xatan gefangennehmen. Wenn Carlumen bei der nächsten Umrundung wieder hier vorbeikommt, kehre ich mit Xatan zurück.«
    Sie waren alle wie gelähmt durch Mythors ungewöhnliches Verhalten. Sie sahen zu, wie er zu den Beibooten eilte, einen Flugdrachen aus der Verankerung holte und damit zur Finsterburg segelte.
    »Mythor ist übergeschnappt«, sagte Sadagar fassungslos.
    »Oder er steht im Bann von Corchwiil«, meinte Gerrek. Der Beuteldrache straffte sich. »Wie auch immer, wir müssen…«
    »Halt!« sagte Tertish gebieterisch. »Wir können nichts für Mythor tun. Erst wenn wir bei der nächsten Umdrehung wieder hier vorbeikommen, können wir einen Rettungsversuch unternehmen.«
    »Warum hat Mythor das nur getan?« sagte Fronja fassungslos. »Was er tat, war kopflos und unbesonnen. Das ist sonst nicht seine Art.«
    »Er muß besessen sein«, beharrte Gerrek. »Wir dürfen ihn nicht im Stich lassen.«
    »Ich bin jetzt sicher, daß sich Mythor seine Handlungsweise sehr wohl überlegt hat«, erklärte Tertish. »Ein einzelner Mann wird sicher nicht als Bedrohung angesehen und hat bessere Chancen als eine ganze Kriegerschar.«
    »Tertish hat recht«, stimmte Sadagar zu. »Allein hat Mythor bessere Chancen, als wenn wir alle die Finsterburg stürmen. Wir können nur warten.«

9.
    Darkon hatte es kommen sehen, die Zukunft hatte ihm gezeigt, was geschehen könnte. Aber der Herr der Finsternis hätte nie gedacht, daß Yhr, die Schlange des Bösen, es sein würde, die seine Pläne durchkreuzte. Sie tat es unwissentlich, aber nichtsdestotrotz hatte sie damit seinen Plänen entgegengearbeitet.
    Seine Shrouks hatten nicht verhindern können, daß Carlumen die Schattenzone verließ und nach Heluma gelangte, von wo aus die Fliegende Stadt in jenes sterbende Land vorstieß, das dem Ende seiner Zeit zustrebte. Es war so gekommen, weil Yhr die Fliegende Stadt in ihrem Körper trug.
    Und nun flog Carlumen gen Tra-Zylum, gegen jene Finsterburg, die das bestgehütete Geheimnis der Dunkelmächte barg.
    Hier wohnte, von Corchwiil beschützt und von den besten Gelehrten der Schwarzen Magie und ausgesuchten Kämpfern der Finsternis geschult, der Heerführer kommender Tage: Xatan.
    Was bezweckte diese törichte Schlange damit, daß sie diesen elenden Emporkömmling Mythor auf diesen Weg leitete?
    Yhr!
    Darkon rief ihren Namen immer wieder. Und endlich hörte sie.
    Sie erschien, wurde sichtbar in jenem ihrer Schlangenkörper, der ihre materielle Existenz dokumentierte, der jedoch nur ein Teil ihres Lebensspektrums war.
    »Yhr, was hast du getan«,

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