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Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Titel: Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh
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heißt es, daß das Feuer der Zeit alles erschaffen hat, alle Welten, alle Zeiten und alles Leben.
    Als wir kamen, war dies alles noch Festland. Es gab kein Eislandmeer wie heute, es lag weiter im Süden. Der Berg um diesen Krater war halb so hoch, als wir Elvlorn bauten. Zwei Ziele hatten wir mit Elvlorn vor Augen. Wir wollten das Feuer der Zeit studieren, und wir wollten ein zweites Bollwerk an der Straße der Tauren errichten, um diese Stämme der Tanen, wie sie sich nannten, daran zu hindern, ihr dunkles Wissen, das sie als Schergen der Finsternis erworben hatten, in ihre und unsere Welt zu tragen.
    Es sollte ein Bollwerk für jene sein, denen es gelingen sollte, die Elvenbrücke zu überwinden.
    Ich bin ein Wächter wie Zarathon. Hier im Herzen Elvlorns schlief ich viele hundert Jahre, ohne daß ein Tane mich weckte.
    Doch dann geriet eines Tages das Feuer der Zeit in Aufruhr. Dabei entstand dieser Berg, so wie er heute ist. Die Erde bebte. Elvlorns Mauern barsten an mehreren Stellen. Der Schaden war nicht groß. Ich erwachte aus meinem langen Schlaf und erkannte, daß wohl das Ende meiner Wacht gekommen war, denn der schwarze Stein, in dem mein Körper schlief, geschützt vor Zeit und anderen Kräften, hatte unbehebbaren Schaden genommen. Ich war gestrandet, mehr noch, mein Körper war dabei, dahinzusiechen und zu sterben.
    So schleppte ich mich hinab zum Feuer der Zeit. Ich fand heraus, daß eine andere Welt in die Reichweite des Feuers gelangt war.«
    »Vangor?«
    »Ja, Vangor. Ich sah sie mir an. Es war nicht schwer, dorthin zu gelangen, wenn man erst weiß, daß das Feuer der Zeit nicht tötet. Nicht den Geist. Ich verlor meinen Körper. Es war kein großer Verlust, denn er war dem Tod ohnehin nahe. Mein Geist schuf sich einen Körper aus dem Feuer. Ich weiß nicht, wie diese Schöpfung vor sich ging. Unbewußt. Und der Stoff war dieses Licht aus dem Innern des Feuers. Anfangs war mein Körper von der wirklichen Größe meines Volkes. Später fand ich es praktischer, meinen Körper kleiner zu gestalten. Er erfordert weniger Aufmerksamkeit und ist bequemer zu… handhaben. Nach und nach lernte ich, dem Feuer dieses Licht zu entnehmen und es zu beherrschen. Ihr habt gesehen, was es vermag. Und ich bin noch immer wie ein Kind, das lernt. In hundert Jahren…
    Aber ich will nicht träumen, nun, da es zu Ende gehen soll. Laßt mich lieber von den Dingen berichten, die euch und eure Welt betreffen. Vor langer Zeit, ich habe die Jahre nicht gezählt, erkannte ich, daß in der Welt jenseits des Feuers der Kampf zwischen Leben und Finsternis wütete, wie in eurer seit langem nicht mehr. Ein Mann kam durch das Feuer der Zeit. Er besaß großes Wissen und große Macht, denn auch sein Körper kam unversehrt aus den Flammen. Er nannte sich Qu’Irin. Ihr kennt diesen Namen, und was ich aus euren Gedanken über sein Geschick erfahren habe, betrübt mich.
    Er sprach von einem Finstergott Genral, dessen Horden Vangor erobern würden, wenn es ihm nicht gelang, in anderen Welten neue Kräfte des Lichts zu rekrutieren und nach Vangor zu bringen. Ich wußte nichts von großen Kräften in eurer Welt. Das Tanengeschlecht war erloschen. Cherzoon war gebannt. Mein Volk hatte eure Welt verlassen. Alles Wissen um die Finsternis ruhte allein im Schoß des Ordens der Alptraumritter. Ihre Tafelrunde residierte an der Elvenbrücke…«
    »In Elvening«, stellte Mon’Kavaer fest.
    »In Elvening, ja. Dorthin sandte ich Qu’Irin. Er kehrte enttäuscht zurück mit zwölf Rittern, die zur Erkundung mit ihm nach Vangor gehen sollten. Er war enttäuscht, weil er starke Waffen und eine Armee, gebraucht hätte und die Zeit gegen ihn war. Der Orden besaß zwar Wissen und wirksame Waffen gegen die Finsternis, aber die Ritter und ihre Paladine waren weit über die Welt verstreut, denn überallher kam Kunde von frischen Zeichen der Finsternis. Sie war verbunden mit einem Namen: Darkon. Und ein anderes Wort war dann und wann zu hören: ALLUMEDDON. Ein Ereignis, das vielleicht bevorsteht. Aber die, die seine Bedeutung kennen, schweigen. Es gibt auch in meiner Sprache ein Wort, das diesem ähnlich ist: ALLUMETTON. Es bedeutet: Am Ende der Zeit.
    Qu’Irin und die zwölf Alptraumritter sind nie zurückgekehrt aus Vangor.
    Jahre vergingen, aber der Orden hatte den Hilferuf Qu’Irins nicht vergessen. Drei Hoheritter und ihre Paladine und eine halbe Hundertschaft ihres Gefolges kamen nach Elvlorn. Sie waren die Vorhut einer größeren Streitmacht. Viele

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