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Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Titel: Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh
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Ritter des Ordens folgten dem Ruf der Tafelrunde, und die meisten hatten lange Reisen von vielen Monden hinter sich, wenn sie mit ihren Gefolgschaften an der Elvenbrücke eintrafen. Dreitausend sammelten sich dort, Ritter und Krieger. Sie kamen mit zwanzig Schiffen im vierten Jahr. Und sie füllten Elvlorn mit Leben.
    Ich wußte von Qu’Irin, wie er das Auge durchquert hatte, ohne seinen Körper einzubüßen, und so sandten wir Späher nach Vangor, um über den Stand des Kampfes zu erfahren. Die, die zurückkehrten, berichteten, daß die Horden der Finsternis das düstere Land ringsum beherrschten und das Auge stark bewachten. Ein Durchbruch war unmöglich. Qu’Irins Kräfte mußten vollkommen geschlagen sein.
    So richteten wir uns auf die Verteidigung ein. Mit Hilfe des Lichts schufen wir die Terrassen für die Kampfmaschinen und die Öffnungen für die Bogenschützen. Seit die Erde sich bewegt hatte und der Berg aufgetürmt worden war, lag Elvlorn auf einer Insel, abgeschnitten vom Land. Zwar war das Meer flach, und bei Ebbe tauchte Land aus den Fluten, doch bewegte sich die Erde oft in jenen Tagen und sank tiefer und tiefer. Es gab bald keine Jagd mehr, denn die wenigen Tiere der kleinen Insel waren bald verzehrt. Eine Weile lebte die Heerschar von den Fischen, von denen das Meer ringsum voll ist. Während des Sommers holten sie auch Früchte und Fleisch mit den Schiffen von Yortomen und Eislanden. Aber es sind karge Länder, und den größten Teil des Jahres ist die See stürmisch und selbst mit den seetüchtigen Schiffen der Tainnianer nicht befahrbar. Es stand bald so schlecht, daß die Ritter daran dachten, Elvlorn aufzugeben. Hätte es nur einen Weg gegeben, das Auge zu schließen.
    Dann entdeckten wir, daß das Licht, aus dem ich so viele Dinge schaffen konnte, alle Kraft enthielt, die das Leben brauchte. Ich hatte die Krieger ferngehalten von meinem Lichtkörper und von allem puren Licht, wenn ich es benutzte, weil ich es für gefährlich hielt. Aber es zeigte sich, daß alle Bedürfnisse ihrer Körper befriedigt waren, wenn das Licht sie berührte. Sie spürten keinen Hunger, keinen Durst und keine Müdigkeit mehr. Sie aßen nichts mehr und sie schliefen nicht mehr. Sie strotzten vor Kraft und Gesundheit und Kampfesmut. Sie waren die vollkommenen Krieger. Nur vor dem Tod waren sie nicht gefeit.
    Der Tag kam, da die Finsternis den Durchbruch versuchte. Erst kamen vereinzelte Krieger, und wir konnten Erfahrungen sammeln. Gewöhnliche Waffen vermochten ihnen nichts anzuhaben. Diese Erfahrung habt ihr auch gemacht. Man muß den Körper ziemlich gründlich zerstören, wenn er für die Finsternis nicht mehr brauchbar sein soll. Viele stürzten zurück in den Krater, aus dem sie hochkletterten. Die waren genug zerstört. Und das Licht zerstörte sie, wo immer es sie berührte. So schuf ich Waffen und Geschosse aus Licht.
    Es wurde ein endloser Kampf, Tag um Tag, Jahr um Jahr. Manchmal kamen sie in solchen Scharen, daß Furcht auch die Tapfersten überkam. Aber nie gelang es auch nur einem von ihnen, in die Korridore von Elvlorn einzudringen. Damals.
    Wir fingen einen von ihnen, einen ihrer Führer. Er hatte auf schreckliche Weise Besitz ergriffen von einem einst menschlichen Körper und seinem Geist, war mit ihm verwachsen und beherrschte ihn. Er geriet in eine Lichtfalle, die wir gestellt hatten. Seine Hilflosigkeit machte ihn rasend. Daß wir, als niedriges Leben, ihn schmähten, ließ ihn schier vor Grimm bersten, und hohntriefend spie er uns schließlich entgegen, daß Gorgan das nächste Ziel ihrer unüberwindlichen Horden sei, und daß alles Leben nicht stark genug sein werde, sie aufzuhalten.
    Wir zweifelten nicht an den Worten des Finsteren, und wir ahnten, daß wir solch gewaltigen Kräften nicht in alle Ewigkeit würden standhalten können. So unternahmen wir selbst einen Versuch, Gorgans Auge zu schließen. Mit Hilfe des Lichts wollte ich den Krater verschließen, der hinab zum Feuer der Zeit führt.
    Wir griffen an und kämpften uns bis zum Schlund des Feuers vor, der wie ein geöffnetes Auge aussieht. Es war ein mörderischer Kampf, Schritt um Schritt an den Felswänden hinab, und wenn auch unsere Lichtwaffen die Reihen der Dunkelkrieger schwinden ließen und sie hinab in die Glut schickten, so folgten ihnen viele der Unseren in den feurigen Tod. Für die Krieger der Finsternis gab es kein Zurückweichen, für sie gab es nur Vormarsch oder Vernichtung. So vernichteten wir sie und schlossen die

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