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Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Titel: Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh
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Legende.«
    »Er ist mehr als eine Legende«, erklärte Thonensen.
    »Es gibt ihn«, bekräftigte Nottr.
    »Er ist eine Kraft wie…«
    Die Gestalt unterbrach den Sterndeuter. »Ich bin nicht der Lichtbote. Und ich kann euren Streit nicht entscheiden. Ich weiß nur, daß es viele Zeichen gibt, die auf ihn weisen. Ich bin Eliriun. Ich bin ein Elve.«
    »Ein Elve?« entfuhr es Nottr. Auch die anderen blickten erstaunt.
    »Oh«, sagte Eliriun. »Ihr dürft nicht das beurteilen, was ihr seht. Aber kommt. Ich weiß, ihr habt viele Fragen. Und ich habe manche Antwort.«
    Zögernd folgten sie ihm, bis sich ein gewaltiger Teil der Korridorwand vor ihnen auftat. Düsternis herrschte in einer Halle, in die sie traten. Das Licht, das die Gestalt Eliriuns umspielte, füllte bald auch die Halle. Der Durchgang schloß sich lautlos hinter ihnen.
    Zwei Dinge erregten sofort ihre Aufmerksamkeit. Ein großer, kreisförmiger Tisch aus Stein stand in der Mitte der Halle, umgeben von fünfzehn steinernen Stühlen. Darüber, an der Decke, prangte ein riesiges Wappen: ein Schwert, gekreuzt mit einem Zauberstab, auf feurig rotem Grund.
    Das Wappen der Alptraumritter!
    »Die Tafelrunde«, flüsterte Mon’Kavaer andächtig.
    »Nein, Ritter«, sagte Eliriun. »Auch ohne, daß du die Zeichen trägst, weiß ich, daß du einer des Ordens bist… so wie ich weiß, daß dieser junge Caer, der die Waffen des Ordens trägt, kein Ritter ist, wohl aber der Mann mit den Narben, der aus den Wildländern kommt, und dessen Begleiter große Macht besitzt. Diese Klinge…« Er brach erneut ab. »Ihr bedürft keines Rüstzeugs, das ich euch geben könnte. Ihr seid bereits stärker als meine Magie euch machen könnte.«
    »So gib uns Antworten«, verlangte Mon’Kavaer.
    »Wenn ich sie weiß.« Es klang ausweichend.
    »Du weißt so viel über uns«, begann Nottr.
    »Das Licht sagt es mir. Es kommt direkt aus dem Feuer der Zeit. Ich habe viele hundert Jahre Zeit gehabt, zum Herrn dieses Lichtes zu werden.«
    »So weißt du auch, weshalb wir hier sind?«
    »Ihr wollt versuchen, Gorgans Auge zu schließen, das Auge des Kriegers.«
    Schweigen folgte diesen Worten.
    Dann fragte Nottr: »Haben wir eine Chance?«
    »Ihr habt mächtige Verbündete.«
    Burra blickte mißtrauisch auf die schimmernde Gestalt. »Es gefällt dir nicht, daß wir Gorgans Auge schließen müssen.«
    »Nein. Aber es braucht keine Furcht in eure Herzen zu kriechen. Alte Eide und die Umstände binden mein Volk an eure Seite…«
    »Weshalb gefällt es dir nicht?« fragte Mon’Kavaer.
    »Weil es meinen endgültigen Tod bedeutet… nach tausend Jahren… und einer Aussicht auf tausend mehr. Es ist kein erfreulicher Gedanke. Seit ihr Elvlorn betreten habt, ist der Tod vor meinen Augen.«
    »Elvlorn?«
    »Es gibt nicht viele, die von Eliriun und Elvlorn wissen. Bevor ihr hinabsteigt ins Feuer der Zeit, laßt mich euch berichten. Sind es nicht die alten Dinge, aus denen die Menschen ihre Legenden schmieden?«
    Aber Burra sagte ungeduldig: »Willst du uns durch alte Geschichten davon abhalten?«
    »Wenn ich euch abhalten wollte, brauchte ich mich nur in meine Gruft zurückzuziehen und das Licht mit mir zu nehmen. Jenseits des Feuers ist den Finstermächten ein kleiner Durchbruch gelungen, denn mehr als tausend Krieger sind auf dem Weg durch Gorgans Auge. Sie werden bald draußen in den Korridoren sein, und mein Licht wird ihre Reihen lichten. Habt Geduld. Mit einer Tausendschaft könnt auch ihr es nicht aufnehmen. Entspannt euch. Nehmt auf diesen Stühlen Platz, sie wurden einst für euresgleichen geschaffen. Betrachtet den Tisch. Seine Oberfläche zeigt das Labyrinth der Korridore von Elvlorn.«
    Sie setzten sich zögernd.
    »Es gibt nur einen Ausgang. Er ist gekennzeichnet. Es mag von Vorteil sein, wenn ihr ihn euch einprägt. Er führt zum Meer hinab. In die Fluten werden euch die Krieger der Finsternis nicht folgen können. Ihr habt diese Erfahrung bereits selbst gemacht. Der Weg durch die Risse in den Wänden, durch die ihr gekommen seid, ist nicht sicher. Große Gewalten werden frei sein, wenn es euch gelingt, das Auge zu schließen. Diese Gewalten werden die Erde bewegen, und diesmal mag die alte Straße der Tauren einstürzen und euch begraben.
    Aber laßt mich von den Anfängen berichten. Als mein Volk auf diese Welt kam, um den Alptraumrittern in ihrem Kampf gegen die Tauren und die Finsternis beizustehen, loderte das Feuer der Zeit bereits tief in der Erde. In den Legenden meines Volkes

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