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Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers

Titel: Mythor - 130 - Das Auge des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh
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den Kopf. »Nein, wir würden keinen Lebenden mehr an Bord holen!« Er wandte sich ab. Seine Fäuste waren geballt. »Drei Boote«, sagte er leise. »Nur noch drei Boote. Viele Feuer in den Lagern der Sasgen werden leer sein in diesem Winter.«
    Aber daß die Gefahr überstanden war, vertrieb die düstere Stimmung für eine Weile. Die erschöpften Ruderer beschränkten ihre Tätigkeit darauf, die Boote gegen die Wogen zu halten. Oghden-Dilvoogs Boot holte rasch auf. Dann trieben sie in Sichtweite in der aufgewühlten Strömung. Die Ruderer ruhten sich abwechselnd aus und aßen von den Vorräten. Aber es waren kurze Ruhepausen, denn es galt Wasser zu schöpfen, das trotz der großen Schwimmtüchtigkeit der Boote immer wieder über den Bug brach.
    Die Zähigkeit der Sasgen war erstaunlich. Und daß sie Kälte und Sturm so heroisch trotzten, dazu trug auf dieser Fahrt auch die Opisbrühe bei, mit der sie auf der Insel des Wettermachers ihre Wasserbeutel gefüllt hatten.

2.
    Der Nachmittag verging, ohne daß der Sturm nachließ. Die Dunkelheit brach herein.
    »Wie weit noch bis Gorgans Auge?« fragte Nottr.
    »Wenn wir beide die gleiche Insel meinen«, erklärte Rujden, »so werden wir sie nicht vor morgen mittag erreichen.«
    »Und davor sind keine Riffe in unserem Weg?«
    Rujden grinste. »Keine, die uns bekannt sind. Keine, die man aus sicherer Entfernung sehen kann… Kein Sasge ist je zuvor hier gewesen, Lorvaner. Und wenn doch, kam er nicht zurück, um uns zu berichten.«
    »Imrirr!« entfuhr es Nottr. »So mag es jeden Augenblick geschehen, daß wir stranden…«
    »Stranden wohl nicht, aber ersaufen!«
    »Imrirr!« wiederholte Nottr. »In einer Stunde ist es so dunkel, daß wir die Hände nicht vor den Augen sehen können. Wir werden blind sein. Eine einzige Untiefe genügt, um uns allen ein Ende zu machen!«
    »Das weiß ich, Lorvaner. Deshalb wird Ahwor die Vorhut übernehmen. Wir werden ihm in gutem Abstand folgen. Dabei wird uns eine Fackel am Heck den Weg weisen…«
    »Wir haben genug Fett, daß sie brennt. Es genügt, wenn wir sie von Zeit zu Zeit sehen. Aber meine Sorge gilt nicht den Riffen oder Untiefen, sondern dem Sturm und der Kälte, die meinen Kriegern alle Kraft rauben. Wir hätten den Wettermacher mit uns nehmen sollen!«
    »Einer seiner Trolle hätte genügt.«
    »Ich vermisse diesen Giftzwerg Toxapettl«, sagte Burra grinsend. »Er ist mir direkt ans Herz gewachsen mit seiner großen Klappe und seinem kleinen…«
    Ein Ruck ging durch das Schiff und schleuderte sie zu Boden. Holz knirschte. Dann rissen die Wellen das Boot über das Hindernis hinweg.
    »Imrirr!«
    »Grimh!«
    »Aiser!«
    »Bei allen Göttern!«
    Hastig untersuchten sie das Boot. Die Wände hatten gehalten.
    »Können wir nicht diese verdammte Strömung verlassen, um aus den Untiefen herauszukommen?« fragte Nottr.
    »Nicht, wenn wir die Insel finden wollen. In diesem Wetter könnten wir viele Tage auf dem Eislandmeer treiben, ohne zu wissen, wo wir sind. Aber das würden wir nicht ertragen, denn zwischen hier und der Küste treibt Eis um diese Jahreszeit.«
    »Und hier in der Strömung treibt kein Eis?«
    »Nein, sie ist warm«, erklärte Thonensen, »wahrscheinlich von der Glut aus dem Innern der Welt. Wenn der Wind nicht wäre, könnten wir die Wärme spüren…«
    »Ja, wenn dieser verdammte Sturm nur ein wenig nachlassen würde«, fluchte Rujden. »Wir sollten eines der Boote aufgeben, um die anderen zu stärken!«
    »Es wäre Wahnsinn!« widersprach Burra. »Wir haben bereits zwei verloren.«
    »Und die Männer mit!« knirschte Rujden. »Es wäre nicht geschehen, wenn sie stark genug gewesen wären, aus der Reichweite des Riesen zu rudern… wie Oghdens Boot.«
    »Oghden hat nicht mehr Männer im Boot als die anderen!«
    »Dann waren Grimh und Aiser mit ihm!«
    Die Nacht unter dem tief mit Wolken verhangenen Himmel war ohne auch nur einen Schimmer von Licht. Allein die Fackeln am Heck der Boote kämpften mit ihren windgepeitschten Flammen gegen das Verlorensein in der tosenden Schwärze.
    Sie tanzten auf und ab in den Wogen und waren das einzige, an das sich die Blicke der Menschen klammern konnten.
    In immer rascherem Rhythmus wechselten die Ruderer einander ab. Es war schwer, das Schiff nach Gefühl in den Wind zu halten, um nicht von den Wellen überrollt zu werden.
    Der Sturm Verstärkte sich noch während der Nacht und trieb dichten Schnee mit sich, so daß die Ruderer kaum die Augen offen zu halten vermochten. Die

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