Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
Vom Netzwerk:
sollen.«
    Glair war als erste zur Stelle, legte der Katzenfrau die beringten Hände auf und murmelte irgendwelche unverständlichen Beschwörungen.
    »Das soll dir eine Lehre sein«, fauchte die Katzenfrau und funkelte Gerrek zornig aus ihren grünen Augen an. »Wenn du dich noch einmal an einer Kaezin vergreifst, wird es dir schlimmer ergehen.«
    »Huch, diese Raubkatze spricht Schattenwelsch«, rief Gerrek erstaunt aus. »Was es nicht alles gibt!«
    »So etwas wie dich dürfte es dagegen nicht geben«, erwiderte die Katzenfrau giftig.
    »Schluß damit«, sagte Mythor in Schattenwelsch, das er jedoch überwiegend als eine Mischung aus Gorgan und Vanga sprach; es genügte, um sich innerhalb der Schattenzone verständigen zu können. Er wandte sich an die Katzenfrau. »Du darfst es Gerrek nicht verübeln, daß er dich grob behandelt hat. Schließlich bist du in unsere Fliegende Stadt eingedrungen. Deiner Sprache nach zu schließen, kommst du aus der Schattenzone. Wie bist du zu uns gestoßen? Und wer bist du?«
    »Ich bin Dori, eine Kaezin«, sagte die Katzenfrau. »Ich bin Dienerin des Schleusenwärters Boozam und in seinem Auftrag unterwegs. Ich wollte erkunden, wer die Leute sind, die die Zufahrt zum Goldenen Strom suchen.«
    Mythor wurde hellhörig, als er die Kaezin diesen Namen nennen hörte. Er blickte zu den anderen und merkte an ihren Gesichtern, daß sie nicht weniger erfreut und überrascht waren als er.
    »Dann sind wir hier richtig«, rief Sadagar aus. »In der Tat, wir suchen den Goldenen Ström. Kannst du uns den Weg dorthin zeigen, kleine Kaezin?«
    Dori funkelte ihn wütend an und zeigte ihre Krallen, so daß Sadagar entschuldigend hinzufügte:
    »Tut mir leid, wenn ich dich mit dieser Anrede gekränkt habe. Ich wollte dich keineswegs beleidigen, Dori. Ist dir diese Anrede recht?«
    Dori zog die Krallen zurück und nickte. Mythor merkte, daß sie keinerlei Furcht oder Scheu zeigte. Sie wirkte sehr selbstsicher.
    »Ihr liegt geradewegs vor der Schleuse zum Goldenen Strom«, sagte sie. »Aber Boozam wird sie für euch nicht öffnen. Es gibt keinen Grund, warum er es tun sollte.«
    »Vielleicht doch«, sagte Mythor. Ohne lange zu überlegen, entschloß er sich dazu, der Kaezin die Wahrheit zu sagen. »Wir haben ein Problem, das wir nur lösen können, wenn wir den Goldenen Strom befahren. Bis auf uns wenige sind alle Bewohner dieser Fliegenden Stadt, über vierhundert Personen, vergiftet. Dieses Gift hat sie in einen todesähnlichen Schlaf versetzt. Unsere letzte Hoffnung, daß sie gerettet werden können, ist der Goldene Strom.«
    »Dafür wird Boozam kein Verständnis haben«, sagte Dori überzeugt. »Seine Aufgabe ist es, Eindringlinge fernzuhalten und Fremden grundsätzlich die Einfahrt zu verweigern. Ihr werdet schon einen anderen Weg suchen müssen, um eure Leute zu retten.«
    »Wir werden diesen Weg nehmen«, sagte Mythor entschlossen. Milder fügte er hinzu: »Vielleicht könntest du ein Wort bei diesem Herrn für uns einlegen. Wir sind ehrlich und führen nichts Böses im Schilde. Wir wollen nur so lange den Goldenen Strom befahren, bis unsere Gefährten zu sich gekommen sind. Dann werden wir den Strom wieder verlassen, das versprechen wir. Das wäre von Boozam sicherlich nicht zuviel verlangt.«
    »Ich denke nicht daran, ihn mit diesem Ansinnen zu belästigen«, sagte Dori. »Warum sollte ich?«
    »Du willst doch sicher wieder deine Freiheit zurückhaben«, sagte Mythor.
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, da duckte sich die Kaezin auch schon zum Sprung. Mythor, der ihr Temperament inzwischen kannte, war gewarnt. Darum kam ihre Attacke auch nicht unvorbereitet für ihn. Er zog blitzschnell Alton und hielt die Klinge des Gläsernen Schwertes zwischen sich und die Kaezin.
    Dori erstarrte plötzlich und wich, ohne ihre Katzenaugen von der schwach leuchtenden Klinge zu lassen, geduckt bis zur Wand zurück. Dabei stieß sie leise, spitze Laute aus.
    »Kennst du dieses Schwert?« fragte Mythor. Aber die Kaezin schüttelte den Kopf. »Das ist Alton und entstammt dem Vermächtnis des Lichtboten. Nur ein Berufener darf dieses Schwert führen.«
    Dori beruhigte sich allmählich wieder.
    »Deine Worte beeindrucken mich nicht«, sagte sie. »Aber dein Schwert schon. Es ist kostbar, und man merkt sofort, daß es etwas Besonderes ist. Du könntest Boozam vielleicht mit einem solchen Geschenk umstimmen.«
    »In der Hand eines anderen würde Alton seine Leuchtkraft verlieren, matt und stumpf werden«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher