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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ausgeht.«
    »Ist der junge Mann mit Sally
verlobt?«
    »Nicht direkt verlobt, wo sie
doch ihren Vater und die Farm am Halse hat.«
    Justin verstand die Situation.
Die junge Amazone hatte also einen Verehrer. Und nach dessen Miene zu
schließen, hatte sie Streit mit ihm.
    Er machte sich wieder an die
Etiketten und war in seine Arbeit vertieft, als eine dünne Piepsstimme sagte: »Bitte schön, ich möcht’ ein bißchen Sirup für meiner Mutter ihren Tee!«
Er sah auf. Vor ihm stand ein winziges Maori-Mädchen, das ihn ernsthaft durch
das Gewirr seiner Kraushaare anblickte.
    »Ich glaub’, in der Kanne ist
kein Sirup mehr, Bill!« rief Percy aus seinem Büro herüber. »Aber auf dem
obersten Regal stehen noch ein paar Büchsen, hinter den Gurten!«
    Justin stieg auf die Leiter. Er
reckte sich und erwischte die Gurte, die mit lautem Krach zu Boden fielen; er
packte eine Sirupdose , übersah jedoch, daß dicht
daneben eine große Büchse stand. Die Büchse kippte um und hüllte ihn in eine
graue, übelriechende Staubwolke. Er schwankte auf seiner Leiter, hielt sich am
Regal gerade noch im Gleichgewicht und sprang heftig niesend herab. Er rieb
sich die Augen und versuchte, das Hafermehl aus seinen Kleidern und Haaren zu
klopfen. Überall saß es fest; er war außer Atem und sagte Percy laut und
unsanft seine Meinung. Das kleine Maori-Mädchen nahm erschrocken die Sirupdose und rannte davon.
    Percy war zerknirscht. Mit
seinen großen, ungeschickten Händen klopfte er an Justin herum. »Ach herrje, da
hatte ich doch glatt die Büchse mit dem Hafermehl vergessen! Seit einem halben
Jahr steht sie schon da oben. Nimm’s nicht so
tragisch, Bill! Das Hafermehl war sowieso nichts mehr wert, es sind Würmer
drin, wir können es Hori für seine Hühner geben.
Wart, hier sitzt noch so ein Vieh in deinen Haaren!«
    Justin, geblendet von dem
Staub, schniefte und schimpfte. Da hörte er eine sanfte Stimme, die
vorwurfsvoll sagte: »Ach, Percy, du bist doch gar zu liederlich! Die Würmer
sind so ekelhaft... Augenblick, da sitzt noch einer in Ihrem Ohr... So, jetzt
ist er weg. Bleiben Sie nur still stehen, dann bürste ich Sie ab... So, das
hätten wir! Aber Sie sollten sich doch das Gesicht abwaschen, es ist voller
Staub.«
    Justin gehorchte. Noch immer
halb geblendet, tastete er sich zur Tür, voller Dankbarkeit für das Mitgefühl
der netten Frau. Sie war wohl die Mutter vieler Kinder. Doch als er mit
gesäubertem Gesicht zurückkam, stand er nicht vor einer mütterlichen Frau
mittleren Alters; vielmehr blickte er überrascht in das ernsthafte Gesicht
eines sehr jungen, zierlichen Mädchens. Ihre Augen waren voller Teilnahme. Sie
fegte den Ladentisch mit einer Bürste aus dem Kasten mit der Aufschrift Ballons ab. Zu seiner Verwunderung schien sie sich nicht über ihn lustig zu machen.
Percy verteidigte sich mit schlechtem Gewissen. »Ich wollt’s ja schon längst wegwerfen, Sally! Aber du weißt ja, wie das geht... Nun sei
wieder gut, Bill! Es ist ja nicht viel passiert!«
    Justin schluckte seine Vorwürfe
hinunter und starrte den hilfreichen Engel an. Das also war die junge Amazone!
    Die ist ja höchstens einsfünfzig groß und wiegt gewiß noch keinen Zentner, war
sein erster Gedanke, und der zweite: Schade, daß sie keinen Lippenstift
benutzt! Doch gleich danach schämte er sich.
    Das Mädchen war nicht so hübsch
wie Elaine oder Diana, aber jung und sehr sympathisch. Sie hatte schöne,
dunkelgraue Augen und lange schwarze Wimpern. Und vor allem zeigte ihr
ernsthaftfreundliches Gesicht nicht die mindeste Schadenfreude.
    Als schließlich aller Schmutz
und auch der letzte Mehlwurm beseitigt waren, fand Sally es an der Zeit, sich
mit ihrem neuen Gehilfen zu befassen. Der Bursche hockte draußen auf einem
Pfosten; er nahm weder den Hut ab noch die Zigarette aus dem Mund, als er sich
vorstellte. Justin fühlte die größte Lust, ihm einen Tritt zu versetzen,
begnügte sich aber damit, Sally die Sachen zu tragen und ihr den Wagenschlag zu
öffnen. Lächelnd beugte sie sich noch einmal heraus und sagte: »Vater ist so
glücklich über die Bekanntschaft mit Ihnen. Er sagte, Sie würden uns besuchen.
Kommen Sie doch recht bald! Paßt’s Ihnen am Sonntag?«
    Justin wunderte sich selbst,
wie gern und eifrig er zusagte und wie sehr ihm der Bengel mißfiel, der sich
jetzt auf dem Sitz neben ihr räkelte. Auch Percy kam, um sich zu verabschieden.
Sally fuhr mit einer etwas ungeschickten Wendung davon. Er sah ihr nach und
schüttelte

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