Na endlich Liebling
Abendessen sorgen.«
Die gute Seele! Hier wäre sie
in ihrem Element, dachte Justin.
»Gut. Wen sollen wir einladen?
Ich schlage vor, Diana und John, natürlich Clive und auch Mrs. Neal.«
»Ausgezeichnet. Aber glauben
Sie, daß Mrs. Neal kommen würde? Sie hat immer so
viel zu tun. Aber wenn sie nicht kommt, macht’s auch nichts.«
Das würde sogar gewaltig viel
machen, dachte Justin, sagte aber leichthin: »Ich denke schon, daß sie’s
möglich macht. John meint, er will sie in seinem Auto abholen. Wissen Sie sonst
noch jemand?«
»Wie wär’s mit Miß McLean? Sie
ist sehr gebildet und sagte einmal, das einzige, was ihr hier fehlt, sei ein
Gespräch über Bücher.«
Merkwürdig, daß sie alle nicht
an Miß McLean gedacht hatten. Das war ja noch eine weitere Möglichkeit! Leider
kam ihm der Ausdruck Ersatz in den Sinn.
»Selbstverständlich, Miß
McLean! Ich begreife nicht, wie ich die vergessen konnte. Vielleicht, weil sie
so selten ihr Schulhaus verläßt. Sind das aber auch nicht zu viel Leute? Diana
meinte, daß natürlich jeder etwas zum Abendessen beitragen soll.«
»Ach, das ist nicht nötig! Das
kann ich leicht alles besorgen, obwohl ich keine Meisterköchin bin. Aber wenn
die Leute Gedichte lesen und schöne Musik hören, ist ihnen das Essen nicht so
wichtig, finden Sie nicht auch?«
Er sah sie an. Sie wollte
keineswegs witzig sein. Doch in diesem Augenblick wurde er durch eine Attacke
Pollys auf den bedauernswerten Flick abgelenkt. Sally schalt den Gänserich in
strengem Ton. Sie sagte, er sei wirklich unausstehlich, und sie sollten jetzt
vielleicht besser nach Hause gehen.
Die Prozession machte kehrt,
voran der triumphierende Gänserich, gefolgt von dem niedergeschlagenen Flick.
So machten sie sich auf den Rückweg und sprachen über weitere Möglichkeiten,
Mr. Ross zu unterhalten und den Farmhelfer Alf zu bessern. In der Nähe des
Hauses sahen sie zu ihrer Überraschung einen jungen Mann mit einer Kamera. Er
kam auf sie zu und erklärte, er komme von einer Wochenzeitung, um einige
Aufnahmen von dem aufstrebenden Totara und von den
Farmbetrieben in der Umgebung zu machen. Sally begrüßte ihn freundlich und war
entzückt, als sie hörte, daß er schon ein Foto von ihrem Haus und von Mr. Ross
mit einem Buch in der Hand auf der Veranda gemacht habe.
»Ich konnte nicht widerstehen,
auch Sie mit Ihrer Schar glücklicher Tiere zu knipsen, als Sie herankamen. Es
ist Ihnen doch recht?«
»Natürlich! Das wird ein Spaß
sein, wenn wir uns in der Zeitung sehen! Hoffentlich ist Polly gut getroffen,
denn der ist doch was Besonderes, nicht wahr?«
Belustigt stimmte der Fotograf
zu. Offensichtlich hatte es ihm das Mädchen angetan, so daß er sich nur ungern
entfernte.
Sally und Justin gingen ins
Haus und unterbreiteten Mr. Ross den Vorschlag von der musikalischen Soiree.
Nach anfänglichem Zögern, mit dem er schon von jeher allen neuen Ideen begegnet
war, nahm er den Gedanken enthusiastisch auf und erwärmte sich immer mehr
dafür, bis Justin schließlich versprach, die Party gleich nach den
Weihnachtsferien zustande zu bringen. Clive ließ sich nicht sehen, und im Laufe
des Abends sank Sallys Stimmung immer mehr. Justin fand seinen heutigen
Sonntagsbesuch nicht so amüsant wie sonst und empfahl sich ziemlich bald.
Daheim traf er Percy in
schlechter Laune.
»Diese Mrs. Frankton ! Ausgerechnet an einem Sonntagabend muß sie
mit jemand in der Stadt telefonieren! Das war ein schönes Stück Arbeit, das
Gespräch zu vermitteln! Dabei wollte ich gerade mal in Frieden meine Zeitung
lesen. Das war ihr aber ganz egal. — Wie geht es denn Sally? Clive ist doch
noch oben?« fragte Percy.
»Nein, er war gar nicht da. Nur
der Fotograf kam, sonst niemand.«
Erschrocken ließ Percy seine
Pfeife fallen. »Was? Clive ist nicht da? Und du bist auch eher als sonst gekommen!«
»Warum nicht? Was ist los?«
»Ich bin doch wirklich ein
Esel! Weißt du, dieser ekelhafte Kerl, der bei Mr. Ross angestellt ist, kam
vorhin rein. Er war voll wie eine Strandhaubitze und furchtbar streitlustig. Er
hatte sich in den Kopf gesetzt, ich sollte ihm eine Flasche Grog verkaufen. Er
wollte nicht gehen, bis ich ihn mit einem Tritt in den Hintern zur Tür
hinausbugsierte, um ihn endlich loszuwerden. Ich dachte natürlich, Clive wäre
oben oder du, wie meistens am Sonntag. Ich Trottel.«
»Ach woher! Der Tritt hat ihm
nichts geschadet.«
»Darum geht’s nicht. Aber ich
hab’ ihn zu dem hilflosen Mann und der kleinen Sally gehen
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