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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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geht sie ein.«
    »Aber wer will sie denn in die
Stadt verpflanzen? Ich ganz gewiß nicht, daß kann ich dir versichern.«
    »Gut, das wollte ich wissen.«
    Justin sagte: »Mir scheint, du
fragst mich nach meinen Absichten. Nun, im Augenblick habe ich überhaupt keine.
Ich mag Sally sehr gern, und wenn ich mich in sie verlieben sollte, werde ich
alles tun, um sie zu erringen... Ist das klar genug?«
    Clives Miene hellte sich auf.
»Ja. Jetzt weiß ich, woran ich bin. Das ist eine faire Abmachung. Aber ich
warne dich: Wenn du wirklich versuchen solltest, sie zu bekommen — daraus wird
nichts!« Lässig hob er die Hand zum Gruß und ging davon.
    Justin trottete heimwärts. Das
Leben brachte doch eine Unannehmlichkeit nach der anderen. Er war es müde, sich
wie ein fahrender Ritter durchzuschlagen. Man machte sich ja selbst zum Narren.
    Dann sah er Sallys Gesicht vor
sich, wie sie sich ihm mit strahlenden Augen zuwandte, und ihn überkam ein
tiefes Unbehagen. Wenn dieser verflixte Gänserich nicht gewesen wäre... Er
zuckte die Achseln und öffnete die Tür zu Percys Küche.
    Der Posthalter saß am Tisch,
auf dem das Abendessen bereitstand, und las die Zeitung.
    »Hast du den alten Karren gut
heimgebracht? Oha, du hattest doch hoffentlich keinen Unfall?«
    Justin berichtete, dann aßen
sie schweigend.
    »Willst du noch mal zu Mrs. Neal hinüber?« schlug Percy hilfreich vor; das ärgerte
Justin. Warum mußten sich die Leute mit seinen Angelegenheiten bemühen?
    »Ich gehe ins Bett. Für den
heutigen Tag habe ich genug Zerstreuung gehabt.«
    Percy warf ihm einen
verständnisvollen Blick zu und meinte: »Ich hätte dich nicht bitten sollen,
Sally heimzubringen, Bill. Das ist Clives Sache. Das war’s ja auch, ehe du
hierher kamst, und wird es sein, wenn du wieder fort bist... Sag nicht, ich
solle mich um meine Sachen kümmern (das war die Antwort auf eine
ungeduldige Bewegung Justins), denn Sally ist meine Sache, verstehst du?
Und in gewisser Weise bist du es auch, mein Sohn! Ich war es ja, der dich hier
aufnahm, und ich...«
    »Wenn du möchtest, daß ich
gehe, soll’s mir auch recht sein, Percy!«
    »Na, na! Das ist nicht gut, daß
du gleich in die Luft gehst, Bill! Können wir beide nicht mal in Ruhe reden? Natürlich
will ich nicht, daß du gehst. Du bist mir der Liebste von allen, mit denen ich
gearbeitet habe. Irgendwie muß ich doch einsam gewesen sein, seit mir der Hund
gestorben ist und so.«
    Flick, der nur einen geringen
Wortschatz hatte, verstand doch das Wort Hund und lief zu Percy hin. Auch er
hatte einen schweren Tag hinter sich; er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er
geflohen war, anstatt die Stellung zu halten. Jetzt schienen die beiden
Menschen, die er am meisten liebte, auch traurig zu sein. Das war zuviel . Percy streichelte geistesabwesend seinen Kopf, ließ
sich aber sonst nicht stören.
    »Nein, ich will nicht, daß du
fortgehst, aber ich will dich daran erinnern, daß es leicht genug für dich ist,
wenn du doch gehst. Du wirst Totara vergessen, aber Totara wird dich nicht vergessen. Und du willst doch nicht,
daß man hier im Bösen an dich denkt oder daß ein kleines Mädchen meint, ihr
Herz sei gebrochen. Sally ist jung und leicht zu beeindrucken, und Clive — na
ja, er meint es gut, aber er hat sie so gern, daß er sich dumm benimmt... Aber
du — dir bedeutet es nicht viel, jedenfalls letzten Endes. Und du hast ja auch
deine eigenen Interessen — noch dazu sehr hübsche.«
    Mit diesem taktvollen
Kompliment an Elaines Adresse sagte Percy Gute Nacht und ging in sein Zimmer.
Justin jedoch suchte nach einem Objekt, dem er einen Fußtritt geben könnte. Es
war aber nur Flick da.
    Justin grinste: »Ist schon gut,
Alter! Ich verstehe alles. Der verdammte Ganter war zu stark für dich, über den
konntest du nicht Herr werden. Ich schimpfe nicht. Mir scheint, daß ich selbst
nicht Herr werden kann über gewisse Dinge. Wir wollen nicht mehr daran denken.«
    Doch als er dann am Fenster
stand und auf die einsame Straße hinaussah, diese holprige Hauptstraße von Totara , wurde er plötzlich ganz wild.
    »Weshalb regen die sich alle so
auf? Dieses Mädchen hat doch wohl Beschützer genug — erst diesen verdammten
Vogel, dann Clive — und nun auch noch Percy.«
     
     

12
     
    Am Dienstag
abend zog Justin schlecht gelaunt ein seidenes Hemd an, schloß Flick im Waschhaus
ein, mit der strikten Anweisung an Percy, ihn mindestens die nächsten zwei
Stunden nicht rauszulassen, und fuhr im Lieferauto zu

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