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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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mehr. Ja, ja, sie ist so unerfahren, das gefällt dir. Aber du bist
nicht der Mensch, der das lange erträgt. Dazu gehört einer wie Clive, einer...«
    Sie brach ab, nicht um nach
neuen Worten zu suchen, sondern um Atem zu schöpfen. Percy legte sich ins
Mittel.
    »Jetzt reicht’s, Diana. Das hat
alles keinen Zweck. Was geschehen ist, ist geschehen. Denk nicht, daß mir die
Sache besser gefällt! Aber es hat keinen Sinn, so ein Geschrei zu machen.«
    »Ich mache kein Geschrei, ich
erkläre ihm nur in aller Ruhe, daß er verrückt ist. Vollkommen verrückt. Und
gemein noch dazu. Sally gehört zu Clive. Er kennt sie durch und durch. Die
beiden wären vollkommen glücklich miteinander geworden, wenn du nicht mit all
deinem zartfühlenden Verständnis und deiner liebevollen Teilnahme
dazwischengekommen wärst. Und jetzt geht Clive weg — er wurde hier geboren, er
hängt an seiner Heimat! Du hast ihn vertrieben! Warum, zum Teufel, konntest du
dich da nicht raushalten?«
    Justin war schneeweiß. Nur
mühsam behielt er seine Fassung.
    »Wenn du damit sagen willst,
daß ich hätte davonlaufen sollen — mich benehmen wie ein — mich nicht korrekt
verhalten — zum Donnerwetter, was hast du eigentlich mit alledem zu tun?«
    »O ja, du hast dich benommen
wie ein Gentleman, du hast dich korrekt verhalten! Du bist der große weiße
Mann! All diese schönen altmodischen Ausdrücke! Sally ist anscheinend nicht die
einzige naive Person hier. Du konntest es nicht riskieren, als Lump zu gelten,
statt einer zu sein. Ach, du bringst mich zum Wahnsinn...«
    »Das ist deutlich zu bemerken,
mein Schatz«, sagte da eine ruhige, doch erstaunlich feste Stimme von der Tür
her. »Du bist ganz schön närrisch. Du solltest lieber den Mund halten, mit mir
losfahren und die Möbel kaufen. Bill, es tut mir leid, daß Diana dir zu nahe
getreten ist. Sie hat gelegentlich solche Anfälle, und dann ist es ihre große
Leidenschaft, sich in anderer Leute Angelegenheit zu mischen.«
    Freundlich lächelnd ignorierte
er ihre Wut, nahm sie beim Arm und dirigierte sie zum Laden hinaus und in sein
Auto. Man konnte noch ihren Protest hören: »Wie kannst du dich unterstehen, so
mit mir umzuspringen? Und noch über mich zu lachen!« Und seine Antwort: »Du
bist zu komisch; wenn du dich nur sehen könntest! Wieso ich mich unterstehe?
Weiß nicht? Ich bin wohl ein ganz frecher Kerl, aber innerlich bebe ich wie
Espenlaub.« Damit ließ John den Motor an und fuhr mit seiner erregten
Beifahrerin davon.
     
    Eine halbe Stunde später
läutete das Telefon wiederholt und intensiv. Als Percy den Hörer aufgelegt
hatte, zeigte sein Gesicht den
gleichen zielbewußten , entschlossenen Ausdruck wie in
der Nacht des großen Feuers.
    »Da ist was passiert«, sagte er
kurz. »Oben beim Camp. Einer ist verletzt. Ein Baum ist auf ihn gestürzt. Sie
haben ihn rausgeholt. Das Bein ist sicher gebrochen, und er hat eine schwere
Gehirnerschütterung. Die meisten Männer sind noch in Urlaub, man braucht unbedingt
Hilfe. Man muß ihn aus dem Busch rausholen, verstehst du? Ungefähr sechs Meilen
weit bis zu der Stelle, wo ihn der Krankenwagen übernehmen kann. Ich soll fünf
bis sechs Männer zusammenbringen und den Rettungswagen benachrichtigen. Es ist
einer von den neuen Arbeitern, meistens passiert so was den Neuen. Wen können
wir erreichen? John ist weg. Schade. Wir haben Tom Hall, dann Clive, dann den
Schäfer von den Lamberts und Sid Lambert selbst.«
    »Und mich«, sagte Justin.
    »Ja, dich und mich. Wir sechs,
das genügt. Für das Telefon holen wir Elaine. Ruf sie an, in ihrem Auto kann
sie im Nu hier sein. Inzwischen hat Lambert die anderen zusammengeholt. Wir
nehmen seinen großen Wagen. Der fährt schneller. Wir dürfen keine Zeit
verlieren, der Mann scheint elend dran zu sein.«
    Hierzulande lernt man wirklich
das Leben kennen, dachte Justin. Hier gibt’s Feuer, Liebesgeschichten, Geburt,
Krankheit, Unglücksfälle und den Ur-Zorn einer hoch gebildeten jungen Frau — es
gab wahrhaftig keine Langeweile. — Er hatte gerade Elaine erreicht, da steckte
Percy den Kopf durch die Tür.
    »Sag ihr, sie soll Mrs. Neal nichts erzählen von dem Unfall«, gebot er
geheimnisvoll. »Sie soll nur sagen, daß wir ganz dringend fort müssen und ob
sie schnell einspringen kann.«
    Justin wunderte sich, aber er
tat, wie ihm geheißen. Fünf Minuten später war Elaine da, und Percy erklärte
ihr die ganze Geschichte. Sie solle Aufträge und Mitteilungen aufnehmen, aber
keinesfalls die

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