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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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schwer,
denn Mrs. Neal hatte offenkundig das dringende
Bedürfnis nach einem Zusammensein mit Percy unter vier Augen, das sie stets zu
genießen schien. Justin zog sich daher zurück und überlegte wieder einmal, was
die beiden miteinander haben mochten. Da läutete der amtliche Telefonapparat,
den er bedienen mußte. Die Box lag direkt neben Percys Büro. Die Wand war sehr
dünn, und während er auf das Dienstgespräch wartete, hörte er einige Sätze von
nebenan.
    »Percy, ich kann nur sagen, daß
ich das Warten gründlich satt habe. Es ist leicht, von Geduld zu reden, aber
ich habe schon so viel Geduld gehabt, das wissen Sie ja. Sie wissen, wie mir zumute
ist, und ich verstehe nicht...«
    Justin wußte nicht, ob er sich
jetzt durch geräuschvolles Husten bemerkbar machen oder leise den Hörer
auflegen und sich davonschleichen sollte. Dann aber hatte sein lautes »Hallo!
Hallo!« Erfolg, und eine gereizte Stimme am anderen Ende der Leitung sagte:
»Ich bin ja schon da. Sie brauchen mir nicht so in die Ohren zu brüllen! Können
Sie jetzt ein Telegramm aufnehmen?«
    Von da an wurde seine
Aufmerksamkeit anderweitig in Anspruch genommen. Er bemühte sieh, ein Telegramm
in Maori aufzunehmen; die junge Frau, die es ihm diktierte, litt anscheinend
unter einer schweren Erkältung und unter chronischer Verblödung. Während er so
beschäftigt war, verließ Mrs. Neal das Büro und ging
fort. Bei einem flüchtigen Blick auf ihr Gesicht hatte er den Eindruck, daß sie
geweint hatte. Hier scheint es von weinenden Frauen zu wimmeln, dachte Justin.
Nur Elaine und Diana schienen über Selbstbeherrschung zu verfügen. Gerade als
er an sie dachte, trat Diana ein. Sie strahlte vor Glück und sah besonders
schön aus.
    »Kinder, ist das heute
herrlich! Gleich kommt John, und dann fahren wir los und kaufen die Möbel, die
wir noch brauchen. Wie schön ist doch die Welt! Heute morgen hat mich Miß McLean angerufen und erzählt, daß sie nun doch den alten Krauter
heiratet. Nein, so darf ich ihn nicht mehr nennen, denn sie scheint sehr
glücklich mit ihm zu sein. Ich habe mich schon damit abgefunden, schließlich
ist es ja auch das Ende der Tyrannei. Jetzt kann Sally endlich Clive heiraten.«
    Es entstand eine ungemütliche
Pause, dann sagte Percy langsam: »Clive hat mich heute
morgen angerufen. Er will anscheinend verkaufen. Er fragte mich nach
einem Makler.«
    Justin stand wie erstarrt. Es
wurde also Ernst. Er konnte kein Wort herausbringen, ebensowenig Diana. Ungläubig sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann langsam: »Clive
verkauft? Ich — ich kann’s nicht glauben... Was wird denn mit Sally?«
    Jetzt mußte die Wahrheit
heraus. Justin holte tief Luft und sagte trotzig: »Sally wird das nicht näher
betreffen. Diana, du hast dich geirrt: Sally wird mich heiraten.«
    Abermals Stille. Sprachlos
starrte Diana ihn an. Percy war krebsrot geworden. Offensichtlich konnte er
sich nur mühsam beherrschen. Er brauchte auch nichts zu sagen, das konnte er
Diana überlassen. Sie mußte nur noch Atem schöpfen, dann brach der Sturm los.
    »Bill, bist du wahnsinnig? Du
hast es also doch getan. Es ist eine Gemeinheit gegen Clive, es ist überhaupt
ganz verrückt! Mit dir kann ich keine Nachsicht haben! Du weißt ja, daß es
sinnlos ist! Du weißt, daß du drei Menschen unglücklich machst. Du weißt genau,
daß das mit Sally wieder vergehen wird. Du weißt...«
    »Gestatte mir bitte, daß ich
mich um meine Angelegenheiten kümmere. Kümmere du dich um deine.«
    Sie hatte sich in einen Zustand
höchster Erregung hineingesteigert. Ihre dunklen Augen loderten. »Nein und
nein! Du mußt dir jetzt anhören, was ich dir sage. Es ist auch meine Sache, es ist überhaupt aller Sache. Wir sind hier zu Hause. Wir kennen uns
alle von klein auf! Wir lieben die Menschen und das Leben hier. Du bist nur aus
Neugierde da, um zu sehen, was das hier im Busch für komische Leute sind. Du
bist einfach daherspaziert , hast Sally ihren dummen
kleinen Kopf verdreht und hast alles verdorben, und...«
    Sein Zorn machte sich zwar
nicht so lauthals Luft, war aber nicht geringer als der ihre: »Ihr Kopf ist
nicht so dumm wie deiner. Wenigstens benimmt sie sich nicht so verrückt wie
du.«
    »Ich bin nicht verrückt, und
ich will auch nicht behaupten, daß Sally in jeder Hinsicht dumm ist. Aber sie
kennt sich selbst nicht. So einen feinen Herrn aus der Großstadt hat sie noch
nie gesehen. Ein feiner Herr, du lieber Himmel! Schon gut, Percy! Ich sage
schon nichts

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