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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Sinnen, fand Justin. Sie fragte Percy: »Na,
hat’s geklappt? Und hat’s gewirkt?«
    Wovon redete sie nur?
Blitzschnell drehte Justin sich um und sah zu seiner Überraschung, wie Percy
verstohlen nickte und gestikulierte. Zorn wallte in ihm auf. In fieberhafter
Spannung war er hierher geeilt, um diese Person zu retten. Sein Mädchen hatte
er in den Armen eines anderen gelassen, wo sie augenscheinlich bleiben wollte!
Er hatte mit der schnellen Fahrt ohne Licht sein Leben riskiert — an dasjenige
Percys dachte er nicht, das war ihm jetzt gleichgültig. Er war die steinige
Auffahrt heraufgestolpert, die untaugliche Flinte unterm Arm, mit einem in
Furcht und Sorge klopfenden Herzen! Und was fand er hier? Ein selbstsicheres
Mädchen, das den Verbrecher überhaupt nicht gesehen hatte und mit sichtlichem
Ergötzen gemeinsam mit Percy ihn — Justin — zum Narren hielt.
    Er ging zur Tür. »Genießt nur
euer Geheimnis miteinander. Ich habe offenbar nichts damit zu tun.«
    In gespielter Zerknirschung
sprang Diana auf. Sie nahm ihn beim Arm und drängte ihn auf einen Stuhl.
    »Jetzt beruhige dich erst mal,
Bill! Wir wollen nicht gleich wieder streiten. Werde nicht wieder böse! Ich
will alles gestehen, aber sag’ mir doch vorher, wie du dich von Sally losreißen
konntest.«
    Irgend etwas im Klang ihrer Stimme ließ
Justin auf der Hut sein. Forsch sagte er: »Das ging ganz leicht. Sie hat mich
fortgejagt. Dieses Mal hat sie sich an Clive geklammert.«
    Pause. Diana lachte nicht, und
das mußte ihr für ewig zugute gehalten werden, wie
sie später John versicherte. Sie bot Justin eine Zigarette an, die er ihr am
liebsten aus der Hand geschlagen hätte, und sagte freundlich: »So, das hat also
doch geklappt. Na, das ist gut, wirklich, das ist das Beste für alle
Beteiligten. Das ist ein guter Ausweg! Im innersten Herzen mußt du das auch
fühlen. Du bist nur viel zu anständig, um es zuzugeben.«
    Justin knurrte. Er mochte sich
auf diese Art nicht Zureden lassen.
    Und dann erzählte Diana — unter
den verlegenen Blicken Percys — von dem Komplott, für das der Posthalter sogar
die Telefonleitungen Ihrer Majestät mißbraucht hatte!
    »Du hast deine Position als ein
Mann des öffentlichen Dienstes dazu ausgenutzt, um solch ein Ding zu drehen...
Man lernt doch nie aus, das muß ich sagen!« ereiferte sich Justin.
    »Unter anderen Umständen
würdest du nicht so reden«, sagte Diana. »Das sind so altmodische Sprüche, die
nichts bedeuten! Schimpf nicht auf Percy. Er hat keine Schuld. Ich habe ihn so
lange bearbeitet, bis er nachgegeben hat.«
    »Ich muß jetzt telefonieren!«
rief Percy verzweifelt. »Ich muß Clive anrufen.« Und der Mann, dem der Orden
für besondere Tapferkeit verliehen worden war, drehte sich um und schlich aus
dem Zimmer.
    Diana lachte, und plötzlich,
ohne jeden Übergang, stimmte Justin ein. »Er sah genau aus wie Flick... Das
ist, scheint’s, ansteckend... Du bist ein Teufel, Diana!«
    »Ich konnte doch nicht zusehen,
wie alle den größten Unsinn machten!«
    »Du kannst nirgends zusehen,
ohne deine Nase hineinzustecken«, sagte er patzig und fügte angriffslustig
hinzu: »Der arme John! Gott steh’ ihm bei!«
    Sie lachte. »Er wird empört
sein, aber schließlich wird er’s doch für einen guten Witz halten. Auf alle
Fälle wird er einsehen, daß ich im Grunde richtig gehandelt habe.«
    »Richtig gehandelt!« Weißt du,
was das bedeutet?«
    Sie überlegte. Dann deponierte
sie andächtig den Rest ihrer Zigarette im Aschenbecher und sagte: »Ich finde,
daß die Menschen und ihr Glück den Vorrang haben.«
    »Hier hattest du recht, mein Kind!«
sagte Percy. Durch ihr Gelächter ermutigt, hatte er sich ein Herz gefaßt und
war ins Zimmer zurückgekommen. »Ich hab’s wahrhaftig nicht mit dem Schwindeln.
Das ganze Theater war nichts für mich. Zuerst mußte ich so einen Wirbel machen,
um dich in Schwung zu bringen, und dann mußte ich auch noch Clive was von einem
Käufer erzählen.«
    »Willst du damit sagen, daß es
keinen Käufer gibt? Daß auch das erlogen war und zu eurem verdammten Komplott
gehörte?«
    »Ja, wie sollten wir sie denn
sonst zusammenbringen? Wie sollte ich ihn in den Laden locken?« — »Mir scheint,
du hast sämtliche Vorschriften Ihrer Majestät übertreten!«
     
    Diana fuhr mit ihnen zurück.
Sie wollte nicht allein im Schulhaus bleiben. So ganz geheuer war es ihr doch
nicht gewesen.
    Sally und Clive nahmen die
Geschichte nicht so empört auf, wie Justin erwartet hatte.

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