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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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begeistert zu: »Spiel etwas, Jennifer! Du brauchst gar nicht so bescheiden zu sein — und zieh die Augenbrauen nicht so hoch, ich habe einen langen Tag gehabt, und moderne Musik rüttelt mich wach, wenn ich gerade im Begriff bin, so gemütlich einzuduseln.«
    »Gut, gut, du sollst in Frieden schlummern«, sagte Miß McLean und ging zum Flügel hinüber. Das Instrument war gut gestimmt, wenn auch seit langem nicht mehr gespielt worden, und bald erklangen die schönen und heiteren Melodien Schuberts und Mozarts. Philip Ross lauschte entzückt, und sobald sie geendet hatte, ging er zum Schrank und holte weitere Noten. Es war nur Miß McLeans eigener Bescheidenheit und der grimmigen Entschlossenheit der übrigen Gäste zu verdanken, daß es gelang, ihn zu überzeugen, daß es besser wäre, eine Art Unterhaltung zu finden, die alle mit einbezöge.
    »Gewiß, gewiß... eine Gemeinschaftsveranstaltung — vielleicht Lesung eines Theaterstücks? Wie wäre es zum Beispiel mit der Cocktail Party? Wir lesen mit verteilten Rollen.«
    Sally sagte heiter: »Ich glaube, das wird lustig. Clive, nur Mut! Es ist eine Komödie!«
    »Dem Himmel sei Dank«, murmelte er unfreundlich.
    Das Stück ging ziemlich langweilig voran, und als es zu Ende und die Kreuzigung der Heldin auf einem Ameisenhaufen genauestens beschrieben war, breitete sich tiefes Schweigen aus, und dann kam Clives Stimme: »Oh, du mein Gott!«
    Sally blickte verlegen in die Runde. »Aber warum war es denn nicht lustig? Wieso hat er das eine Komödie genannt?«
    Elaine lachte und rettete die heikle Situation. »Das hat mich schon immer gewundert. Wie denken Sie darüber, Mrs. Neal?«
    Die taktvolle Dame hatte sich mit dem Hinweis, daß auch jemand konzentriert zuhören müsse, in den Hintergrund des Zimmers zurückgezogen. Elaines Frage blieb unbeantwortet, und dann trat die unglückliche Wahrheit zutage: Die konzentrierte Zuhörerin war friedlich eingeschlafen. Diana versuchte ein Kichern zu unterdrücken, und sogar Elaine lächelte ein bißchen. Es war schon zum Verzweifeln: Die erwählte Braut verdammte sich selbst durch ihre sanften und friedvollen Atemzüge.
    »Sally, sollen wir rasch ein kleines Abendbrot auftischen?« Diana fragte es ziemlich laut.
    Und da passierte das Schlimmste. Bei dem Wort Abendbrot wachte Mrs. Neal schleunigst auf und fragte freimütig: »Abendbrot? Oh, wie schön!«
    Wenigstens das Abendessen war ein Erfolg, und durch mündliche Übereinkunft dehnten sie es so lange wie nur möglich aus, aber die Zeit kam doch, wo sie sich endlich wieder mehr der Kultur zuwenden mußten. Mrs. Neal beharrte darauf, daß nichts netter oder auch friedvoller sein könne als Jennifers Klavierspiel, aber Miß McLean weigerte sich, das Programm so einzuengen, und so trat der Plattenspieler wieder in Aktion. Man näherte sich gerade dem wunderbaren Finale einer Brahms-Symphonie, als ohne jegliche Warnung die große Glastür aufflog, ein schwarzes, wildes Etwas wie toll über den Fußboden flitzte, den Abendbrottisch ins Wanken brachte und auf Justins Schoß landete.
    Flicks Herz war aufs tiefste verwundet worden, als Percy ihn im Waschhaus einschloß. Nach seiner Befreiung hatte er die Entfernung zwischen den beiden Häusern in kürzester Zeit zurückgelegt und dann ein paar verzweifelte Minuten auf der Veranda verbracht, während er auf das lauschte, was sich da drinnen für ihn wie die Totenklage seines Herrn anhörte. Die Erinnerung an das, was er gelitten hatte, bedrängte ihn mächtig, und als er schließlich den rettenden Hafen auf Justins etwas widerstrebenden Knien gefunden hatte, erleichterten sich seine Nerven in einem gräßlich lauten Geheul.
    Das war zuviel für Clive und John. Ihr lautes Gelächter übertönte die Musik, und als Diana, Sally und sogar Elaine darin einstimmten und man Mrs. Neal eifrig sagen hörte: »Armer Hund! Genauso ist mir auch zumute!« — ja, da war es entschieden, daß Kultur , wie Clive sie verstand, für diese Nacht erledigt war, wenn nicht überhaupt für immer.
    Die Party ging mit vielen, nicht ganz aufrichtigen »Dankeschön« zu Ende, ließ Sally mit einem Berg schmutzigen Geschirrs zurück, den sie höchst selbstbewußt absolut allein abwaschen wollte, während Philip Ross etwas verwirrt Miß McLean bat, doch noch zu bleiben und etwas zu spielen.
     
    Am nächsten Morgen sagte Justin verdrießlich zu Percy, es sei ein Jammer, daß er den verdammten Hund nicht einfach für einen Abend zu Hause lassen könne. Percy sah

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