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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sein müßten.
    Justin machte die Fahrt mit dem langsamen alten Lieferwagen wenig Freude. Schon nach den ersten fünf Meilen glitt Elaine an ihm vorbei; neben ihr saß etwas resigniert Mrs. Neal. Gleich darauf überholten ihn unter unverschämtem Hupen Diana und John; Diana am Steuer. Sogar Sallys Wagen, der sich heute verdächtig gutwillig benahm, war schneller. Justin erspähte mit schnellem Blick Mr. Ross, der erstaunlich sportlich aussah. Er trug ein sommerliches Hemd — ohne eine Jacke oder auch nur eine Wollweste. Das Wetter war gewiß warm genug, um diese Kleidung zu rechtfertigen, aber Justin erblickte darin doch eine leichtsinnige Einstellung — bei dem Alter!
    Alle vier Wagen hielten am Straßenrand, und man begann mit dem üblichen Transport des umfangreichen Picknick-Zubehörs.
    »Wo ist denn Kennedy?« fragte Justin, voller Wut auf jeden, der sich vielleicht drücken wollte.
    In diesem Augenblick kam laut knatternd ein Auto um die Ecke, und Clive hielt mit einem triumphierenden Blick auf Justin, als ob er sagen wollte: »Ich gebe dir keine Chance, mein Junge!«
    Wie üblich lag der einzig geeignete Platz eine gute halbe Meile entfernt an einem schmalen, gewundenen Pfad, auf den jetzt eine gnadenlose Sonne niederbrannte. Schließlich erreichten sie eine flache Stelle dicht am Flußufer, die als der ideale Aufenthalt für einen heißen Sommertag gepriesen wurde. Dann begann die unumgängliche Erörterung über den besten Platz für das Feuer, ob auch keine Brandgefahr für das Unterholz bestehe, und wohin der Rauch ziehen würde. Zum Schluß entfachte John, ohne sich um die verschiedenen Vorschläge zu kümmern, an der dafür einzig geeigneten Stelle ein prächtiges Feuer, und jedermann machte sich mit entschlossener Heiterkeit ans Auspacken.
    »Nein, Mrs. Neal«, rief Diana fürsorglich. »Sie dürfen heute nichts arbeiten. Das ist Ihr freier Tag. Lassen Sie sich dort nieder und plaudern Sie mit Mr. Ross.«
    »Ich glaube, ich möchte lieber ein bißchen umhergehen«, meinte die Lady offenherzig. »Die Bremsen sind so boshaft.«
    Mr. Ross, bereits mit Miß McLean in eine Diskussion über Christopher Fry vertieft, verbeugte sich höflich, und Mrs. Neal setzte sich offensichtlich nur ungern an seine Seite. »Siehst du die beiden Bücher in seiner Tasche?« flüsterte Diana Justin zu. »Ich wette, das sind Gedichtbändchen.«
    Justin stöhnte halblaut, er gab zu, sie sähen ziemlich gefährlich aus.
    Gefährlich sah auch der Himmel aus; leider waren aber alle zu sehr damit beschäftigt, ihr Vergnügen zu zeigen, als daß es jemand bemerkt hätte. Schließlich kochte der Wasserkessel so zögernd, wie Kessel das meistens tun, und mit der üblichen Neigung zum Umkippen. Der Tee wurde aufgebrüht und die Speisen auf dem Tischtuch verteilt, das Miß McLean mitgebracht hatte. Alle behaupteten, während sie verstohlen nach den Bremsen schlugen, voll bebenden Eifers, daß es doch herrlich sei, im Freien zu essen.
    Kaum hatte man diese konventionelle Lüge ausgesprochen, krachte der Donner über ihren Köpfen. Diana, die später gestand, daß sie Donner und Ratten wie sonst nichts auf der Welt fürchte, sprang mit einem lauten Schrei auf und warf den großen Kessel mit dem kochend heißen Tee um. Der Tee ergoß sich über das Tischtuch und über die Füße von Philip Ross. Es gab ein heftiges Durcheinander, da Miß McLean und Sally versuchten, ihm die Schuhe und Socken auszuziehen, während Clive und Mrs. Neal sich mit erstaunlicher Gefühllosigkeit an die Rettung der Speisen machten. Diana beachtete gar nicht, was sie angerichtet hatte; sie klammerte sich an John und rief, daß es gleich wieder donnern werde und sie könne das nicht ertragen. In diesem Chaos wurden die ersten schweren Tropfen fast nicht beachtet, und das Gewitter brach mit aller Gewalt los, ehe man daran dachte, einen Unterschlupf zu suchen. Binnen einer Minute war das Tischtuch durchnäßt, die Kuchen lösten sich auf, und die Brötchen waren eine teigige Masse.
    Stöhnend humpelte Mr. Ross in den Schutz des Unterholzes, während Mrs. Neal, augenscheinlich ohne seiner Leiden gewahr zu werden, heiter sagte, das sei nur ein örtlicher Schauer und werde gleich vorüber sein.
    Nach einer halben Stunde behauptete sie das nicht mehr, und eine angeschlagene Party-Gesellschaft schleppte sich den Pfad entlang zu den Autos. Alle waren durchnäßt, aber keiner sah so elend und unglücklich aus wie Philip Ross. Miß McLean hatte ihm einen notdürftigen

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