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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Verband angelegt, aber das Gehen auf dem holprigen Pfad wurde ihm doch schwer. Er hatte wohl schon seit Jahren keinen Aufenthalt im Freien ohne Jacke riskiert, und nun hatte ihm die Natur diesen heimtückischen Streich gespielt.
    Dann geschah das Unvermeidliche: Sallys Wagen sprang nicht an. In ihrem Übereifer, den Motor zu untersuchen, stießen Justin und Clive hart mit den Köpfen zusammen und knurrten sich bissig an. Während einer langen Beratung rief Mrs. Neal plötzlich: »Zwei Uhr! So was! Das waren die längsten zwei Stunden, die ich je erlebte!« Und heiter fügte sie hinzu: »Elaine, wenn wir hier frierend herumstehen, sind wir zu nichts nütze. Wie wär’s, wenn wir heimführen? Da können wir wenigstens im Trocknen essen.«
    Elaine lachte ziemlich ratlos und gab nach. Sogar Justin fand, daß Mrs. Neal etwas weibliche Anteilnahme an Philip Ross’ Fuß und an Sallys Notlage hätte zeigen können. Aber sie winkte nur kühl, als Elaines Wagen schnell und leise davonglitt.
    John brachte aus seinem Kofferraum ein Seil zum Vorschein, um Sallys Wagen abzuschleppen. Philip Ross, den Diana in das nasse Tischtuch gewickelt hatte, klapperte vor Kälte. Sallys Stimmung verdüsterte sich.
    »Ich danke dir, John! Das ist das Gescheiteste, was man machen kann! Aber es tut mir schrecklich leid, daß ich jedermann so zur Last falle — wie üblich!«
    Der Zug setzte sich in Bewegung, voran John, der Sally im Schlepptau hatte, dann folgte Clive, eifersüchtig darauf bedacht, daß er, und nur er, wenn nötig Beistand leisten könne. Justin bildete die Nachhut und dachte erbittert, daß er sich an diesen Platz gewöhnen sollte.
     
     

13
     
    In der nächsten Woche hatten die Verschwörer zuviel zu tun, als daß sie sich hätten treffen und ihren letzten Mißerfolg besprechen oder einen neuen Plan aushecken können. Viermal im Jahr fand in Totara ein großer Viehmarkt statt. Von überall her kamen die Leute bei dieser Gelegenheit in den kleinen Ort: Von allen Farmen in der Umgebung, von den Hügeln, aus den Tälern rund um den Hafen, wo die großen Gesellschaften Tausende von Schafen hielten, und von den kleinen reichen Milchfarmen, die sich mehr im Innern des Landes niedergelassen hatten. Sie kamen auch aus den benachbarten Städten und von den reichen Stadtrandfarmen; sie hatten eine hohe Meinung von dem zähen, gesunden Vieh, das an der wilden Westküste gezüchtet wurde.
    Die glücklichen neuen Farmer, denen es gelungen war, von der widerstrebenden Regierung einen Zuschuß zu bekommen, schickten ihr Vieh mit Lastwagen zum Markt. Die anderen, für die der Transport auf den schlechten, ungepflasterten Straßen zu teuer war, trieben ihr Vieh auf den Markt. Die Nacht zuvor kamen sie nach Totara und besetzten Mrs. Neals Hotel bis zum letzten Bett. Von früh bis abend richtete sie mit Elaine die Betten auf Sofas und Notliegen, sogar auf dem Fußboden, und den ganzen langen Tag kochten sie ungeheure Portionen für die hungrigen Viehtreiber, von denen manche zwei bis drei Tage unterwegs gewesen waren. Sie schufteten schwer, aber sie waren ein gutes Gespann; sie arbeiteten schnell und meist schweigend, legten ab und zu eine Pause ein, um ihrem gelegentlichen Ärger Luft zu machen, der aber meist in Lachen überging.
    »Ehe Sie kamen, habe ich nicht gewußt, wie einsam ich war«, sagte
    Mrs. Neal, als sie einen großen Suppentopf auf die Seite des Kochherdes schob. »Es ist famos, wenn man jemanden hat, mit dem man arbeitet... aber gar jemanden zu haben, mit dem man lachen kann! Also, von so viel Glück habe ich nicht mal zu träumen gewagt. Übernehmen Sie sich auch nicht?«
    »Die Arbeit macht mir richtig Freude. In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so viel Spaß gehabt.«
    »Aber wohl auch nicht so geschuftet!«
    »Nicht bei solcher Arbeit, aber ich habe Tennis gespielt bis zum Umfallen und gebüffelt, bis mir schier der Kopf platzte. Dieses hier ist mal ganz was anderes.«
    »Ich möchte wissen, wie Bill darüber denkt. Ob es ihm wohl recht wäre, wenn er hörte, wie Sie von den Männern mit Liebling oder Schätzchen oder gar Puppe betitelt werden?«
    »Ach, in der Stadt wird man oft genug mit Schätzchen angeredet, ob es einem paßt oder nicht. Als ich vorhin wegen der Zitronen, die wir gerade brauchten, zum Laden fuhr, war Bill so beschäftigt, daß er gar keine Zeit für mich hatte.«
    Der Andrang all der Farmer, Viehtreiber, der Käufer und Händler brachte dem Geschäft genausoviel Arbeit wie dem Hotel. Von der

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