Na endlich Liebling
Alles, was ich habe, sind vielleicht dreihundert Pfund von der Versicherung. Das reicht nicht weit, wenn man eine Werkstatt einrichten will... Freilich, wenn ich erst weiß, wieviel Vieh übriggeblieben ist, könnte ich das zu Geld machen.«
»Ich glaube, daß das schon reicht. Außerdem gibt’s hier eine Menge Arbeit, wenn du dich umschaust. Und wenn Bill erst weg ist, gibt’s bei mir auch viel zu tun. Da muß der Lieferwagen instand gehalten und gefahren werden, und im Laden brauche ich einen — einfach überall. Damit könntet ihr ganz gut leben, nicht gerade glänzend, aber doch besser als anderswo. Das wäre doch was Eigenes. Eine kleine Koppel gehört übrigens auch dazu — da hättet ihr was für die Kuh, die deiner Frau so am Herzen liegt.«
»Können wir es gleich mal anschauen?« fragte Tom. »Dann könnten wir einen Plan machen. Himmel, fast hätte ich das vergessen — hier ist ein Briefchen von Norma für dich, Percy, nichts Besonderes — sie wollte dir danken für alles, was du getan hast, und sie möchte dich was fragen.«
Percy las den Brief und wurde feuerrot. »Ist schon recht«, brummte er und drehte sich um, als ob er nach seiner Pfeife suchte.
»Ich war ja froh, daß ich helfen konnte... und was das andere angeht - ich bin einverstanden, wenn ihr es so haben wollt.«
Justin kam das recht geheimnisvoll vor, aber Percy gab keine nähere Erklärung. Er bat ihn nur, das Telefon zu bedienen, während sie sich den Kram ansahen. Als er allein war, ging Justin ins Büro und rief Elaine an. Das wollte er nun hinter sich bringen. So konnte es einfach nicht weitergehen!
»Ja, natürlich. Wenn du herüberkommst, bin ich fertig. In einer halben Stunde, sagst du? Gut, ich erwarte dich am Eingang. Ich habe gerade Lust, ein bißchen frische Luft zu schnappen.«
Als Percy und Tom Hall zurückkamen, war Tom richtig aufgeregt. »Ich fahre schnell mal zu meiner Frau und erzähle ihr alles. Da wird ihr ein Stein vom Herzen fallen.«
»Und dann sag ihr auch gleich«, sagte Percy verlegen, »sobald Bill weg ist, kann sie mit dem Kleinen hierherziehen, bis ihr mit dem Einrichten fertig seid. Bill sagt, daß er in drei Wochen fortgeht, das klappt also prima, und für den kleinen Percy ist so ein Anfang leichter.«
Tom stotterte unzusammenhängende Dankesworte und eilte davon. »Wer ist eigentlich der kleine Percy?« fragte Justin.
»Der kleine Percy Hall!« kam die würdevolle Antwort. »Ich bin Pate geworden, was sagst du dazu? Man macht Fortschritte. Ich weiß zwar nicht, was es zu bedeuten hat. Ich selber hatte keine Paten und weiß nicht, was ich zu tun habe. Aber so ist das nun mal: Sie wollen das Kind nach mir nennen — Percy Samuel Hall weil sie findet, Sam und ich hätten ihm das Leben gerettet. So steht’s in dem Brief, natürlich ist das Blödsinn. Trotzdem hab’ ich angenommen.«
»Das finde ich fabelhaft, Percy!« Justin täuschte Begeisterung vor. »Und deinen Patenjungen wirst du bei dir haben! Im Ernst, alles miteinander ist ein großartiger Plan. Du brauchst hier Hilfe, und diese beiden sind genau die Richtigen. Mrs. Hall kann schnell mal rüberlaufen und im Laden und beim Telefon helfen, wenn’s dir auf den Nägeln brennt, und Tom kann die Auslieferung besorgen und deinen Wagen reparieren — und die Autos der anderen auch. Das ist wirklich eine gute Sache.«
Percy strahlte vor Zufriedenheit. Dann aber sagte er halblaut: »Du verstehst mich schon, Bill. Ich kann nicht sagen, daß Tom Hall dich ersetzt. Jedenfalls nicht ganz. Du und ich, wir beide haben uns gut verstanden, wenn deine Ideen auch manchmal ein bißchen verrückt waren. Trotzdem, du paßt zu mir, und ich muß zugeben, du wirst mir fehlen, du und dieser närrische Hund. Aber ich bin nicht mehr jung, und ich brauche einen Nachfolger, einen, der was vom Geschäft versteht und die Leute kennt und der weiß, daß der Laden hier wichtig ist. Es wäre mir schrecklich, wenn ich alles an einen Stadtfritzen verkaufen müßte.«
»Das wäre freilich für alle ein gewaltiger Wechsel«, bemerkte Justin trocken. »Der könnte ja vielleicht auf den Gedanken kommen, gelegentlich Rechnungen zu verschicken...« Percy wollte die Sache nicht weiter erörtern und sagte schnell: »Du kannst jetzt mal an die frische Luft gehen. Ich wünsche dir viel Vergnügen.«
An Vergnügen war wohl kaum zu denken, aber Justin fühlte, je eher alles vorüber war, desto besser war es für Elaine und auch für ihn selbst. Dann brauchte er nur noch Sally
Weitere Kostenlose Bücher