Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
Ross zu. »Wir haben schon allerlei Pläne gemacht. Ich möchte gern, daß Jennifer ihren Beruf aufgibt.«
    Jennifer. Das klang ungeheuer gediegen. Justin war etwas verwirrt. Zum Glück führte Miß McLean das Thema fort: »Und ich bin eine moderne Frau und will so lange in meinem Beruf tätig bleiben, bis mir die Pension zusteht, für die ich schon so hart gearbeitet habe. Warum auch nicht? Das Schulhaus ist sehr gut eingerichtet, und für Philip ist es besser, nicht so weit abseits zu wohnen. Ich brauche ja nicht allzu viele Stunden zu geben. Die Umgebung ist auch hübsch, und Philip hat nun für die Erschließung des Landes genug Pionierdienste geleistet.«
    Justin stimmte ihr zu; im Inneren dachte er freilich, daß Mr. Ross die wahren Inhalte eines Pionierdaseins gar nicht kenne. Den größten Teil der Arbeit hatte er ja vom Bett aus getan.
    »Und Jim Venning ist sehr zuverlässig. Er kann auch hier wohnen; wir könnten ein vernünftiges Auto kaufen, dann kann Philip jederzeit zur Farm fahren. Ich denke, das ist ein guter Vorschlag. Diana werde ich natürlich vermissen, aber die neue Hilfslehrerin kann im Hotel wohnen. Sie muß ja nicht im Schulhaus wohnen.«
    Während dieser Unterhaltung über die Zukunftspläne hatte Sally geschwiegen. Was wollte sie eigentlich? Ärgerlich überlegte Justin: Wenn sie entschlossen war, ihn nicht zu heiraten, wenn sie auch Clive Kennedy nicht heiraten wollte, würde sie dann für Jim Venning den Haushalt führen wollen und weiter auf der Farm helfen? Oder würde sie das intellektuelle und idyllische Leben im Schulhaus teilen?
    Nachdem er sein höfliches Interesse gezeigt und dazu einiges gesagt hatte, stand er auf, um zu gehen. Sally folgte ihm, und sie verweilten noch ein wenig in der großen alten Küche, wo sie so oft beisammen gesessen hatten. »Soll ich noch eine Tasse Kaffee kochen?« fragte sie zögernd. »Es geht ganz schnell.« Er aber schüttelte den Kopf.
    Liebevoll hielt er sie bei den Schultern fest und suchte ihre Augen. »Bist du nun glücklich? Ist es dir gleich, oder hast du Bedenken?«
    Sie erwiderte klar und einfach seinen prüfenden Blick. »Wegen meiner Mutter? Ach nein! Ich bin nicht im geringsten eifersüchtig. Sie hat sich immer um Vater gesorgt, und sie wäre gewiß erleichtert, daß er nun jemand gefunden hat.«
    Justin war froh, daß niemand sonst, zum Beispiel Diana, diese überraschende Feststellung hören konnte.
    »Ja, du hast recht, ich weiß, so sollte man es ansehen. Ich glaube, die beiden werden in ihrer Art sehr glücklich miteinander werden.«
    Er schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Und du bist nun frei in deinem Tun und Lassen, Sally! Willst du mich heiraten?«
    Dieser Heiratsantrag war nicht besonders wortreich, von Leidenschaft gar nicht zu reden.
    Sie sah ihn fest an, und zu seinem Schrecken füllten sich ihre Augen mit Tränen. Als er ihre Hand ergriff, sagte sie nur: »Ja. Vielen Dank. Sehr gern.«
    Die einfachen kindlichen Worte gingen Justin zu Herzen, und er schwor sich, daß sie sie nie bereuen solle. Er beugte sich zu ihr nieder und küßte sie liebevoll. »Morgen müssen wir alles besprechen. Dann sind wir dran mit dem Plänemachen, ja?«
    Aber statt ihn entzückt anzusehen, wie er erwartet hatte, brach Sally plötzlich in Schluchzen aus.
    Justin war zuerst sprachlos, dann gekränkt. Aber er sagte nur: »Du bist müde, Kleines. Jetzt geh zu Bett und schlaf dich aus. Morgen früh ist dann alles in Ordnung.«
    Sie nickte verzweifelt und lief aus der Küche.
    Als Justin über die Koppeln heimwärts ging, dachte er bedrückt, das sei eine sehr seltsame Art, einen Heiratsantrag anzunehmen. Aber es war wohl seine Schuld. Es war kein guter Heiratsantrag gewesen. Von großer Freude war jedenfalls auf beiden Seiten nichts zu spüren.
     
     

20
     
    Am nächsten Morgen schien sich die Neuigkeit von Miß McLeans Romanze schon überall herumgesprochen zu haben. Als erste kam Mrs. Neal in den Laden; sie strahlte vor Freude über diese Lösung von Sallys Problemen. Überall ging es um Sallys Probleme. Justin konnte es schon fast nicht mehr hören, und als Mrs. Neal meinte: »Das ist nun die Belohnung für Clives Geduld! Das ist doch schön, nicht wahr?«, entgegnete er nichts. Er fühlte sich nur hundeelend.
    Bei ihren Worten warf Percy ihm einen fragenden Blick zu und wechselte dann das Thema. Das war nicht schwer, denn Mrs. Neal hatte offenkundig das dringende Bedürfnis nach einem Zusammensein mit Percy unter vier Augen, das sie stets zu

Weitere Kostenlose Bücher