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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Mr. Oats {3} . Er­neut sag­te ich ihm, ich hie­ße Ri­ce. Dar­auf­hin rich­te­te er sich zu sei­ner gan­zen Grö­ße von drei Me­tern auf und er­wi­der­te: „Mr. Ri­ce, sind Sie sich dar­über im kla­ren, daß ich je­des­mal, wenn ich mir den Na­men ei­nes Stu­den­ten ein­prä­ge, ein un­re­gel­mä­ßi­ges Verb ver­ges­se? Man muß Prio­ri­tä­ten set­zen!“ Er kehr­te zu sei­ner al­ten Ge­wohn­heit zu­rück, mich Bar­ley zu nen­nen, mach­te aus dem ‚e’ der letz­ten Sil­be aber ein ‚a’, und so hat­te ich nicht mehr all­zu­viel an ihm aus­zu­set­zen.
    Pro­fes­sor Steu­ben soll­te mich nun se­hen, jetzt, da ich kurz da­vor­ste­he, mich durch die be­deu­tends­te ar­chäo­lo­gi­sche Fund­stät­te der Ga­la­xis zu gra­ben. Ich füh­le mich, als gin­ge end­lich der Vor­hang für mich auf. Er­in­nerst du dich dar­an, wie wir dar­über spra­chen, daß das Auf­wach­sen ei­ne Art Ou­ver­tü­re ist, ein mu­si­ka­li­sches Vor­spiel, und daß der ers­te Akt be­ginnt, wenn man selb­stän­dig ge­wor­den ist? Hier ste­he ich al­so zwi­schen den Ku­lis­sen, lau­sche den letz­ten Ak­kor­den der Ou­ver­tü­re und hof­fe, ich brin­ge den Text mei­ner Rol­le nicht durch­ein­an­der, wenn der große Au­gen­blick kommt.
    Ich will da­mit nicht an­deu­ten, daß ich mein Licht über den Schef­fel stel­le. Ich weiß, und du weißt, und wir al­le wis­sen, daß ich nur ein sehr klei­ner Be­stand­teil die­ser Ex­pe­di­ti­on bin, daß ich mehr von ihr be­kom­men wer­de, als ich ihr mög­li­cher­wei­se an Hil­fe ge­ben kann, daß ich mich glück­lich schät­zen kann, hier zu sein, und daß ich kein großer Ak­tiv­pos­ten des Un­ter­neh­mens bin. Er­füllt das mei­ne Be­schei­den­heits­quo­te für die kom­men­de Zeit? Aber ich mei­ne es wirk­lich so. Ich bin be­schei­den an­ge­sichts die­ser Ex­kur­si­on, denn ich weiß, ich ha­be ei­ne gan­ze Men­ge Grün­de, be­schei­den zu sein.
    Zu­erst wer­de ich dir die Da­ten der bis­he­ri­gen Rei­se über­mit­teln, dann be­schrei­be ich dir die Ei­gen­ar­ten der Per­so­nen, so wie sie mir bis jetzt auf­ge­fal­len sind.
    Die bis­he­ri­ge Rei­se: Null. Ich wünsch­te, Lo­rie, ich könn­te dir über die Rei­se im Ul­tra­raum ein auf­re­gen­des Bild in schil­lern­den Far­ben ma­len, um es dei­ner Samm­lung nach­emp­fun­de­ner Er­fah­run­gen hin­zu­zu­fü­gen. Ver­giß das, und zwar voll­stän­dig. Die Tat­sa­che, daß du nie­mals einen Flug durch den Ul­tra­raum un­ter­neh­men wirst, ist ab­so­lut kein Grund, das zu be­dau­ern. Das Raum­schiff hat kei­ne Fens­ter, kei­ne Be­ob­ach­tungs­plat­ten, kei­ne Bild­schir­me, kei­nen wie auch im­mer ge­ar­te­ten Zu­gang zur Um­ge­bung drau­ßen. Es gibt kein Ge­fühl von Be­we­gung. Die Tem­pe­ra­tur schwankt nie, das Licht fla­ckert nicht; we­der reg­net es hier drin­nen, noch schneit es. Mit die­ser Rei­se ist es so, als ver­brin­ge man ei­ni­ge Mo­na­te im In­nern ei­nes sehr lan­gen und nied­ri­gen Ho­tels, das in je­der Hin­sicht fest ver­schlos­sen ist. Drau­ßen, so ha­ben sie mir ge­sagt, be­fin­det sich grau­er, kon­tur­lo­ser Dunst, der über­haupt kei­nen Ver­än­de­run­gen un­ter­wor­fen ist, nie­mals. Der Ul­tra­raum ist ein Uni­ver­sum mit ei­nem neb­lig-trü­ben Tag so lang wie die Ewig­keit. Aus die­sem Grund bau­ten die Schiffs­kon­struk­teu­re kei­ne Fens­ter ein, um so das Ri­si­ko psy­chisch be­ding­ter Er­kran­kun­gen zu ver­mei­den. Zur ein­zi­gen Auf­re­gung wäh­rend der Rei­se kam es am drit­ten Tag, als wir ge­ra­de aus dem Mar­sor­bit her­aus wa­ren und vom Nor­mal­kon­ti­nu­um in den Ul­tra­raum wech­sel­ten. Et­wa drei­ßig Se­kun­den lang fühl­te ich mich, als hät­te mir je­mand die Hand in die Keh­le ge­steckt und stül­pe mit ei­nem schnel­len, plötz­li­chen Ruck mein In­ners­tes nach au­ßen. Das ist nicht ge­ra­de ein sehr an­ge­neh­mes Ge­fühl. Aber es mag als Maß­stab da­für gel­ten, wie lang­wei­lig seit die­sem Zeit­punkt al­les ge­we­sen ist, daß ich es nun kaum noch er­war­ten kann, es noch ein­mal zu spü­ren, wenn uns die Pha­sen­ver­schie­bung mor­gen oder über­mor­gen aus dem Ul­tra­raum her­aus­bringt. Ich

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