Nach all den Jahrmilliarden
Natur des menschlichen Lebens herbeiführten. Übrigens nicht nur des menschlichen. Die Gedankenverstärker funktionieren bei allen organischen Lebensformen, und somit können zum erstenmal auch Aliens am TP-Netz teilhaben. Allein auf Mirt lagern genug Verstärker, um damit die Bevölkerungen von einem Dutzend Planeten zu versorgen.
Morgen verlassen wir Mirt. Vielleicht kehren wir nie zurück. Vielleicht wird das, was wir begonnen haben, von anderen zu Ende geführt, während wir uns um andere Fundstellen kümmern. Wir haben Mirt nur besichtigt; etwas anderes zu behaupten wäre Unsinn.
Wir müssen fort von hier. Wir müssen eine Bestandsaufnahme machen, um einen Überblick darüber zu bekommen, was wir bisher alles entdeckt haben. Erst dann können wir uns an die wirkliche Entschleierung der Geheimnisse der Mirt-Korp-Ahm-Zivilisation machen. Alles ist viel zu schnell gegangen; wir müssen unser Gleichgewicht wiederfinden.
Heute nachmittag werden Jan und ich eine traurige kleine Wallfahrt unternehmen. Es war ihre Idee. „Wir müssen ihnen danken“, sagte sie.
„Wie sollen wir das bewerkstelligen? Sie haben alle Verständigungsmöglichkeiten abgestreift.“
„Das spielt keine Rolle. Wir verdanken ihnen soviel, Tom.“
„Gut, dann komme ich mit. Nach dem Mittagessen?“
„Nach dem Mittagessen, ja.“
Jan wird gleich hier sein. Dann werden wir in die Tiefen von Mirt hinabsteigen. Sie hat recht: Wir verdanken ihnen soviel. Diese Verschmelzung des Bewußtseins, meine neue Fähigkeit, mich zu Lorie hinauszutasten … soviel. Ein letzter Besuch also, um den Mirt Korp Ahm Lebewohl zu sagen und zu versuchen, ihnen für das zu danken, was sie uns hinterlassen haben. Wir werden vor einer Kristallwand stehen und auf einen unfaßbar alten Erhabenen blicken, der sich in den Träumen eines Zeitalters von Größe und Ruhm verloren hat. Und wir werden ihm sagen, daß wir seine Nachfolger sind, jene, die das Universum mit Leben erfüllen, das sie einst besaßen, wir eifrigen kleinen Sucher. Und ich glaube, ich werde ihn bitten, für uns zu beten – wenn die Erhabenen überhaupt zu irgend etwas beteten. Denn ich habe das Gefühl, wir werden eine Menge Fehler machen, bevor wir mit jenen Kräften umzugehen gelernt haben, die uns auf so sonderbare Art und Weise geschenkt wurden.
Jan ist jetzt hier. Wir gehen hinunter zu den Erhabenen.
Dies ist das Ende des Würfels. Und damit endet noch weitaus mehr: ein ganzes Zeitalter. Wir setzen unsere Verstärker auf. Wir umarmen uns mit unserem Bewußtsein. Ich spüre die Nähe von Lorie und begrüße sie. Sie antwortet mir herzlich.
Bleib in Verbindung mit uns, sage ich. Wir zeigen dir etwas, das gleichermaßen interessant und unheimlich ist. Wir zeigen dir die ältesten lebenden Geschöpfe des Universums – jene, die unsere Wohltäter sind und es doch nie erfahren werden.
Wir gehen hinunter, um den Mirt Korp Ahm auf Wiedersehen zu sagen.
Nachwort
Robert Silverberg wurde 1934 in New York geboren, studierte Englisch an der Columbia University und erwarb dort den akademischen Grad des Bachelor of Arts. Als Jugendlicher schon für Science Fiction begeistert, begann er mit dem Schreiben von SF-Stories in den frühen fünfziger Jahren. 1954 gelang es ihm, die erste Kurzgeschichte zu verkaufen, und schon 1955 begann er eine Karriere als Fließbandschreiber für billige amerikanische SF-Magazine. Später gelang ihm der Absprung zum Genre der populärwissenschaftlichen Sachbücher.
Zehn Jahre lang blieb er den Sachbüchern treu, erwarb sich Reputation damit und erlangte zudem wirtschaftliche Unabhängigkeit. Es war ein neuer
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