Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
hat­te, die ver­stri­chen war, seit ihn die Er­ha­be­nen in der ver­schlos­se­nen Gruft zu­rück­ge­las­sen hat­ten.
    Jetzt nahm die Ma­schi­ne ei­ni­ge Jus­tie­run­gen an der Ku­gel vor, und es er­schi­en die Sze­ne, die die Stadt der Er­ha­be­nen zeig­te. Ei­ni­ge Mi­nu­ten lang sa­hen wir noch ein­mal die Er­ha­be­nen, die sich wür­de­voll und an­mu­tig durch ihr Zau­ber­land aus Ka­beln und her­ab­hän­gen­den Häu­sern be­weg­ten. Dann schal­te­te der Ro­bo­ter den Pro­jek­tor er­neut ab, zeig­te wie­der auf die Ster­ne, deu­te­te auf Dr. Horkkk, auf sich selbst und wie­der auf Dr. Horkkk.
    Dann wand­te er sich ab­rupt um und schritt in die Gruft hin­ein. An den die Rück­wand be­de­cken­den In­stru­men­ten­pul­ten führ­te er ir­gend­wel­che Schal­tun­gen aus; dann wink­te er uns un­miß­ver­ständ­lich zu. Wir zö­ger­ten. Der Ro­bo­ter wink­te wie­der.
    „Viel­leicht hat er das Blitz­feld aus­ge­schal­tet“, sag­te Pi­la­zi­nool.
    „Und viel­leicht auch nicht“, gab Dr. Horkkk zu­rück. „Das kann ein Trick sein, um uns al­le in den Tod zu schi­cken.“
    „Wenn der Ro­bo­ter uns um­brin­gen woll­te“, sag­te ich skep­tisch, „dann brauch­te er uns kei­ne Fal­le zu stel­len. In sei­nen Ar­men sind auch Waf­fen als Zu­be­hör un­ter­ge­bracht.“
    „Na­tür­lich“, sag­te Pi­la­zi­nool. „Tom hat recht.“
    Trotz­dem mach­te nie­mand von uns An­stal­ten, in die Gruft hin­ein­zu­ge­hen. Der Ro­bo­ter führ­te sei­ne win­ken­de Ges­te ein drit­tes Mal aus.
    Dr. Horkkk er­griff er­neut einen Stein und warf ihn über die Schwel­le der Gruft. Kein auf­fla­ckern­der Blitz. Das war be­ru­hi­gend.
    „Sol­len wir es ris­kie­ren?“ frag­te Pi­la­zi­nool.
    Er setz­te sich in Be­we­gung.
    „War­ten Sie“, hör­te ich mich selbst sa­gen, als ein wei­te­rer An­fall von Hel­den­tum durch mein Ge­hirn ras­te. „Ich bin nicht so wich­tig wie ihr an­de­ren. Laßt mich ge­hen, und wenn ich es schaf­fe …“
    Ich re­de­te mir ein, schlimms­ten­falls sei es ein schnel­les und sau­be­res En­de. Und sprang auf die um­ge­stürz­te Tür, schritt in die Gruft hin­ein und über­leb­te, um dies hier zu er­zäh­len. Pi­la­zi­nool folg­te mir. Dann, ein we­nig vor­sich­ti­ger, Dr. Horkkk. Mir­rik blieb auf Pi­la­zi­nools Vor­schlag hin drau­ßen. Falls sich dies als Fal­le her­aus­stel­len soll­te, dann brauch­ten wir einen Über­le­ben­den, der die an­de­ren da­von un­ter­rich­te­te, was ge­sche­hen war.
    Si­cher­heits­hal­ber blie­ben wir na­he am Ein­gang der Gruft und voll­führ­ten kei­ne plötz­li­chen Be­we­gun­gen, die un­se­ren rie­si­gen Gast­ge­ber hät­ten alar­mie­ren kön­nen. Wir wuß­ten noch im­mer nicht, ob die Ab­sich­ten des Ro­bo­ters fried­li­cher Na­tur wa­ren. Und so sehr wir auch dar­auf brann­ten, die an der Rück­wand der Gruft an­ge­häuf­ten kom­ple­xen In­stru­men­ten­pul­te in nä­he­ren Au­gen­schein zu neh­men – wir wag­ten es nicht, uns ih­nen zu nä­hern, denn da­zu hät­ten wir uns zwi­schen den Ro­bo­ter und sei­ne Ge­rä­te be­ge­ben müs­sen. Und viel­leicht hät­te ihm das nicht ge­fal­len.
    Er wand­te sich nun den In­stru­men­ten zu und be­rühr­te ei­ne der Kon­trol­len. Im glei­chen Au­gen­blick fla­cker­ten Bil­der auf: Es han­del­te sich um die glei­che Art der bild­schirm­lo­sen Pro­jek­ti­on, die wir schon von der Ku­gel her kann­ten.
    Wir be­trach­te­ten ei­ne Art Licht­bild­vor­trag über die Su­per­zi­vi­li­sa­ti­on der Er­ha­be­nen. Die Sze­nen un­ter­schie­den sich von de­nen der Ku­gel, wa­ren aber ähn­lich ein­drucks­voll und mach­ten uns all die Pracht und den Ruhm je­ner Ge­schöp­fe deut­lich. Wir sa­hen Auf­nah­men von Städ­ten der Er­ha­be­nen, die die frü­he­ren voll­kom­men in den Schat­ten stell­ten: Städ­te, die gan­ze Pla­ne­ten zu be­de­cken schie­nen, mit kom­ple­xen Mus­tern aus Luft­ka­beln, die sanft hin und her trie­ben und über­brück­ten und ver­ban­den und sich of­fen­bar in al­le Rich­tun­gen er­streck­ten. Wir be­ob­ach­te­ten Fürs­ten der Er­ha­be­nen, die in ma­je­stä­ti­schen Pro­zes­sio­nen durch präch­ti­ge, glit­zern­de

Weitere Kostenlose Bücher