Nach all den Jahrmilliarden
Hallen schritten. Jeder einzelne von ihnen war von einem Dutzend Robotdiener aller Größen, Formen und Funktionen umgeben, die sofort allen Wünschen nachkamen. Wir sahen durch Tunnel, in denen gewaltige Maschinen pochend und rotierend unergründliche Zwecke erfüllten. Wir betrachteten zwischen den Sternen reisende Raumschiffe, Erhabenen-Forscher, die auf den Oberflächen unbekannter Planeten landeten und ihre Schiffe selbstsicher verließen, ausgerüstet für alle möglichen Umweltbedingungen – von öder Leere bis hin zu üppigem, tropischem Grün. Wir erhielten einen überwältigenden Eindruck von dieser unglaublichsten aller Zivilisationen, dieser wahren Herrenrasse aus der Morgendämmerung des Universums. Die Kugel hatte uns davon nur einen Bruchteil gezeigt. Mehr als eine halbe Stunde lang hatte die Gruftwand brillante, lebendige Szenen verströmt.
Tempel und Bibliotheken, Museen, Computerhallen, Auditorien – wer konnte den Zweck erahnen, dem diese gewaltigen Gebilde dienten? Wir sahen, wie sich die Erhabenen versammelten und einen kreisenden Lichtpunkt betrachteten, aber welche Art von Schönheit fesselte sie dabei? Wie viele Informationen enthielten diese gleißenden Datenbänke und was für Informationen? Die Raumschiffe, die sich so mühelos von Stern zu Stern schwangen, offenbar ohne Treibstoffverbrauch; die Eleganz der Hauseinrichtungen; die rätselhaften Rituale; die Würde dieser Geschöpfe, mit der sie gelassen ihren täglichen Pflichten nachgingen – all das vermittelte uns den Eindruck einer Rasse, deren Kultur so weit jenseits all der Errungenschaften unserer Ära lag, daß unser Stolz auf unsere eigenen hübschen Leistungen wie das einfältige Posieren von Affen erschien.
Und doch … sie waren aus dem Universum verschwunden, diese großartigen Wesen, und uns gibt es noch. Und so unbedeutende Geschöpfe wir auch sein mögen, wir haben es geschafft, durch den Sterndschungel den Weg hierher zu finden und den Wächter dieser uralten Gruft zu befreien. Das ist bestimmt keine kleine Leistung für eine Spezies, deren Evolution aus affenartigen Vorfahren nur eine Million Jahre alt ist. Und bestimmt hätten die Erhabenen, deren Größe für jede Minute von uns ein Jahrhundert dauerte, zugegeben, daß wir es bisher relativ weit gebracht haben.
Und es lag Ironie darin, diese demütigende Zurschaustellung funkelnden Ruhms zu betrachten und zu wissen, daß jene, die es zu all dieser Größe gebracht haben, vor Hunderten von Millionen Jahren dein Untergang anheimgefallen sind.
„Ozymandias“, sagte Mirrik ergriffen, während er von außerhalb der Höhle die Bilder betrachtete.
Genau. Shelleys Ozymandias. Der „Reisende aus einem alten Land“, der „zwei gewaltige und rumpflose Beine aus Stein“ in der Wüste findet und neben ihnen, halb eingesunken im Sand, den zerbrochenen Kopf einer Statue, aus dessen zerschmettertem Gesicht noch immer „der Spott eisiger Herrschaft“ spricht …
Und auf dem Sockel stehen diese Worte:
„Mein Name ist Ozymandias, König der Könige:
Siehe meine Werke, die Gewaltigen, und verzweifle!“
Sonst bleibt nichts. Rund um den Zerfall der kolossalen
Ruine, grenzenlos und leer,
erstreckt sich einsam und weit der Sand bis in die Ferne.
Ganz genau. Ozymandias. Wie konnten wir diesem Roboter erklären, daß seine phantastischen Schöpfer nicht mehr existierten? Daß die Ruinen ihrer Vorposten auf Dutzenden von Planeten von einer Milliarde Jahre alten Felsen bedeckt werden? Daß wir gekommen waren, um ein in der Vergangenheit
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