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Nachhaltig investieren und gewinnen

Nachhaltig investieren und gewinnen

Titel: Nachhaltig investieren und gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Pinner
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dem die Gesamtförderung aller weltweiten Ölfelder abnimmt, von Interesse. Ab diesem Zeitpunkt wird die Verfügbarkeit von Erdöl stetig sinken. Einige Wissenschaftler befürchten, dass dieser Zeitpunkt bereits überschritten wurde oder gerade erreicht wird.
Info-Box
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit bedeutet, auf ökonomische, ökologische und soziale Belange Rücksicht zu nehmen. Damit soll eine langfristig ausgewogene und positive Entwicklung sichergestellt werden. Die vor allem in den USA dominierende kapitalistische Wirtschaftsordnung betont eindeutig die ökonomischen Belange, die in Kontinentaleuropa entwickelte soziale Marktwirtschaft hat die soziale Dimension zumindest teilweise mit einbezogen. Daher ist die ökologische Dimension aktuell der Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsdiskussion.
    Aber Nachhaltigkeit ist eigentlich nichts Neues. Der Begriff der Nachhaltigkeit hat mehrere Wurzeln. Auf der ökologischen Seite geht er unter anderem auf die Ressourcen erhaltende Waldwirtschaft im deutschsprachigen Europa des 18. Jahrhunderts zurück. Der Forstwirtschaftsexperte Hans Carl von Carlowitz schrieb bereits im Jahr 1713 über die Bedeutung der „nachhaltigenenden Nutzung“ der Wälder. Im Jahr 1852 erließ der österreichische Kaiser Franz Joseph I ein kaiserliches Patent wonach „Wälder nicht bloß erhalten, sondern in angemessener Betriebsweise nachhaltig bewirtschaftet werden sollen“ . Ziel war dabei die Bewahrung der Ressource Wald an sich und der reine „Fruchtgenuss“, also die Nutzung dessen, was sich aus langfristiger Perspektive sinnvoll ernten ließ. Andere Beispiele nachhaltiger Konzepte sind etwa der seit Jahrhunderten praktizierte Reisterrassenbau in China und Indonesien oder der Fischfang der Inuit, bei denen Ressourcen auf Dauer genutzt, aber nicht unwiederbringlich aufgebraucht werden. Auch die im Mittelalter eingeführte Drei-Felder-Wirtschaft in Mitteleuropa kann als nachhaltiges Konzept gelten.

    Abbildung: Meilensteine der Nachhaltigkeitsdiskussion
    Die Diskussion rund um Nachhaltigkeit in der Wirtschaft wurde im letzten Jahrhundert vom Experten-„Think-Tank“ Club of Rome gestartet. 1972 war das Jahr, in dem die Grenzen der Wachstumsphilosophie unserer Wirtschaftsordnung diskutiert wurden. Fünfzehn Jahre später folgte der Brundtland Report mit der bereits genannten Definition des Begriffes Nachhaltigkeit. Im Rahmen des Umweltgipfels in Rio de Janeiro im Jahr 1992 wurde die sogenannte Agenda 21 ausgearbeitet. In ihr steht: „ Die Menschen müssen bei allen Bemühungen, eine nachhaltige, die Umwelt nicht zerstörende Entwicklung zu sichern, im Mittelpunkt stehen.“
    Gemäß Agenda 21 ergeben sich unterschiedliche Nachhaltigkeitsziele für Industrie- und Entwicklungsländer. Die Industrieländer sollen die Wirtschaftspolitik und ihren Energieverbrauch, die Agrarpolitik- und die Handelspolitik anpassen, denn sie verbrauchen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung wesentlich mehr Ressourcen. In Schwellen- und Entwicklungsländern bezieht sich die Agenda 21 eher auf Armutsbekämpfung, Bevölkerungspolitik, Bildung, Gesundheit, Trinkwasser- und sanitäre Versorgung, Abwasser- und Abfallbeseitigung sowie ländliche Entwicklung.
    Dabei bezieht sich die Agenda 21 nicht nur auf eine Ebene. Die Agenda 21 sollte in verschiedenen Dimensionen umgesetzt und diskutiert werden. Das heißt, dass die gesamtstaatliche Ebene genauso ein Thema ist wie Bundesländer oder Kantone und schließlich Gemeinden. In der Folge ein Beispiel für eine lokale Agenda 21:
    Beispiel: Lokale Agenda 21 – Mühlviertler Alm/Oberösterreich
    Die strukturschwache ländliche Region Mühlviertler Alm hat bereits Anfang 2001 einen regionalen „Agenda 21“-Prozess begonnen. Über 1000 Personen haben an Zukunftswerkstätten und Impulsveranstaltungen teilgenommen, mehr als 2000 haben sich an einer regionalen Befragung beteiligt, mehr als 100 Personen wirken aktiv an der Umsetzung mit. Schwerpunktaktivitäten umfassten Themen wie Chancengleichheit in der Region, Kulturstammtisch, gemeindenahe Arbeitsintegration psychisch benachteiligter Menschen und Technologiezentrum am Bauernhof. Bei einer vor kurzem durchgeführten Evaluierung zeigten 26 analysierte Zukunftsprojekte ein überaus positives Bild. Die zweite Projektphase bis 2008 umfasste neue Arbeitsschwerpunkte zu den Themen Ökowirtschaft, Schulen und Jugend, Beschaffung, Natur/Ökologie, Globalisierung, demographische Entwicklung und

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