NachSchlag
flüsterte er in ihr Ohr. »So bist du mir ganz ausgeliefert, hilflos, wehrlos. Und diesmal wirst du es eine Weile bleiben. Lea, was ist es für ein Gefühl, hm … sich nicht einmal mehr an der Nase oder am Ohr kratzen zu können, und das Metall zu spüren, wie es in die Haut schneidet? Zu wissen, du bleibst gefesselt in meiner Gewalt?«
Ihr tiefer werdendes, fast singendes Atmen war Antwort genug.
Was für ein Gefühl es für sie war?
Sie
liebte
es.
Als er sie abführte, stellte sich der junge Mann namens Stefan ihm im Gang in den Weg, entrüstet, die Arme in die Hüfte gestemmt, das gefärbte Blondhaar wehte.
»Was soll das heißen … Lea? Du bist verhaftet? Wieso, verdammt nochmal?« Und, Armand zornig anfunkelnd: »Weshalb legen Sie ihr Handschellen an? Ist sie so gefährlich?«
Ein paar Künstlerkollegen drängten sich im Hintergrund, die ließen sich aber eher durch Leas gefasste Haltung, ihren stolz erhobenen Kopf beruhigen … Stefan nicht.
»Zeigen Sie mir Ihren Ausweis!«, verlangte er.
»Bitte sehr«, erwiderte Armand lässig, ruhig, sah von seiner beträchtlichen Höhe auf den schmalen Burschen herunter und dieser … las irgendetwas in Armands Augen, wurde blass, wich zurück. Mit einem scheuen Seitenblick nun streifte Lea ihn, lächelte aber die anderen dann tapfer an, murmelte, es sei alles in Ordnung, sie ginge freiwillig mit, und …
»Freiwillig?«, echote Stefan empört. Kaum Armands unbeirrbaren dunklen Augen entronnen, wurde er wieder mutiger, die beiden entfernten sich durch den schummrigen Korridor Richtung Hinterausgang, der junge Homosexuelle keifte hinter ihnen her: »Da stimmt doch was nicht, Lea, und ich werde das rauskriegen! Es gibt perverse, sadistische Bullen, das weißt du so gut wie ich …! Ich werde mich erkundigen, ich …«
Armand hätte beinahe aufgelacht. Statt dessen rief er gelassen über die Schulter zurück: »Tun Sie das. Rufen Sie das Landeskriminalamt in Karlsruhe an …«
An seinem Privatwagen angekommen, einem roten Seat Leon, dirigierte er die Gefesselte auf den Rücksitz, legte sie seitlich hin, schloss auch ihre Füße in Eisen und knebelte sie. Sie leistete nicht eine Spur von Widerstand, nahm alles hin. Ihre Augen leuchteten warm, ihre Brust hob und senkte sich, entspannt.
»Sehr schön ist das mit dir«, murmelte Armand zärtlich, »ich denke, wir passen wirklich gut zusammen.« Er überprüfte die Fesseln an ihren Handgelenken und schraubte sie ein wenig enger. Lea seufzte leicht, gedämpft in ihren Ballknebel hinein.
»Ich freue mich auf das, was du mir in deiner Wohnung zeigen wirst, Lea, aber zunächst einmal werde ich dich auf meine Art bestrafen. Du stimmst mir doch sicher zu, dass du Strafe verdient hast für die Behandlung, die du mir in letzter Zeit hast angedeihen lassen?«
Heftiges Nicken.
»Gut.«
Armand setzte sich hinters Steuer und fuhr los, zu einem kleinen verschwiegenen Bergwäldchen, das er eigens hierfür ausgesucht hatte.
Sein Wagen kletterte gehorsam bis zum Gipfel empor, seine gefesselte und geknebelte Gespielin lag fügsam auf der Rückbank. Ihre Augen waren weit offen, aber schienen nichts zu sehen, sie schien nur auf das Pulsieren ihres eigenen Blutes zu lauschen. Und genau so war es auch, wie er später feststellte, als er sie befragte. Armand hatte sie so platziert, dass er im Rückspiegel immer wieder einen Blick in ihr Gesicht werfen konnte, und er traute sich mittlerweile zu, auch zarte Nuancen ihrer Stimmungen von ihren Augen ablesen zu können.
Am angestrebten einsamen Ort angekommen, löste er ihre Fesseln und massierte fürsorglich ihre Gelenke. Auch den mit Speichel bedeckten Knebel nahm er ihr heraus, wischte ihr den Mund und ließ sie nach Luft schnappen. Sie schwieg, aber sah ihn dankbar an. Ein feines Lächeln nistete sich in ihrem Gesicht ein und blieb, ja vertiefte sich sogar, als er ihr die Reitgerte zeigte.
»Ich werde dich hiermit peitschen, Lea«, sagte er. »Wirst du das tapfer hinnehmen, Süße, auch wenn es nicht soviel Spaß macht?«
Er hatte allerdings schon da den Verdacht, dass eine Auspeitschung im normalen Rahmen kaum eine echte Strafe für sie sein würde, und in der Anfangsphase ihrer Beziehung hatte er auch nichts dagegen, dass sie Bestrafungen genoss …
Viel härter war es für sie, sich vor ihm nackt ausziehen zu müssen, während er bekleidet blieb und sie leicht ironisch anlächelte … doch sie verkraftete das ganz gut, und beim Festgebundenwerden an einen Baum seufzte sie
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