NachSchlag
Seine Rechte glitt zwischen ihre Beine, die Schenkel öffneten sich von selbst, Lea stöhnte tief und wild … zwei seiner Finger nahmen ihren Lustsaft auf, strichen zwei-, dreimal durch die angeschwollenen Schamlippen und dann … durfte sie eben diese Finger ihres Herrn ablecken. Fast zärtlich steckte er sie ihr in den Mund.
Es war ein Augenblick zeitloser Schönheit.
Armand brachte Lea nach Hause, und als er die Schatten sah, die ihre Stirn wieder umdüsterten … ihm war so, als könne er das Wort »Mutter« auf der klaren Haut geschrieben sehen … als er das bemerkte, packte er sie heftig an den Schultern und herrschte sie an: »Wie alt bist du, Lea?«
Sie schaute zu ihm auf, ein Glitzern wie von geschmolzenem Türkis in ihren Augen.
»Dreiunddreißig«, flüsterte sie.
»Du bist erwachsen, Lea«, sagte er betont, obwohl er sich dabei ein wenig lächerlich vorkam. Sie schien es jedoch zu brauchen. Sie hing an seinen Lippen.
»Deine – Mutter wartet mit Sicherheit nicht auf dich.« Sekundenlang durchzuckte ihn die Erinnerung an seine eigene Mutter, eine kaltherzige, egomane Alkoholikerin, die mehr als neunzig Zigaretten am Tag rauchte und in Hass mit der ganzen Welt lebte. Seine Hände pressten Leas schmale Schultern noch stärker, hinterließen Male in ihnen, später würde sich herausstellen, dass sie die blauen Flecken lange tragen sollte. Manche Spuren waren auf ihrer milchhellen Haut viele Tage sichtbar. Sie sah ihn an, hingebungsvoll und stolz zugleich.
Als Armand im Auto saß und zu seiner Wohnung fuhr, lächelte er.
Sein triumphierendes, leicht selbstgefälliges Lächeln sollte ihm jedoch bald vergehen. Denn seine Jagd war noch nicht zu Ende.
Ganz unerklärlicherweise entzog Lea sich ihm wieder … es war so, als habe die Stunde am Fluss ihr nicht genug – oder aber
zu viel
Offenbarung gebracht. Er rätselte darüber, kam nicht genau dahinter. Sie machte Ausflüchte, wenn er ein weiteres Treffen vorschlug … und er ging möglicherweise – später musste er das vor sich selbst eingestehen – etwas zu hastig vor. Vor dem Ausdruck »spezielles Hotel«, den er benutzte, schrak Lea nämlich zurück.
Urplötzlich hatte sie in dem vegetarischen Restaurant gekündigt und wenn er sie anzurufen versuchte, kam nur: kein Anschluss unter dieser Nummer. Ihr war bestimmt klar, dass es nicht Armands Art entsprach, vor ihrer Haustür herumzulungern, um sie abzufangen.
Er hatte außerdem viel zu arbeiten. Er war befördert worden und sein neuer Dienstplan mit den verschiedensten Schichten ließ ihm nur wenig Freizeit.
Ein- oder zweimal observierte er sie dann doch von seinem Auto aus. Er nahm seinen Dienstwagen, den schwarzen BMW, den sie nicht kannte. Traf sie sich mit anderen Männern? Nein.
Armand war daran gewöhnt, seine Frauengeschichten mit lässiger Hand zu führen, und es wurmte ihn, dass Lea sich ihm zu entziehen versuchte und nicht mitspielte.
Noch nicht
, schwor er sich.
Nach und nach fand er heraus, dass sie noch ein weiteres geheimes Leben führte … er staunte und sein Verlangen, sie auf seine Weise in Besitz zu nehmen, wuchs noch mehr.
Er folgte ihr in ein pastellbuntes, halb abgeblättertes, schräges und von Gelächter durchglänztes Künstlerviertel der Stadt. Es war eine klare kühle Mondnacht im Mai.
Leas Ziel: ein kleines Souterrain-Theater. Sie nahm, wie er feststellte, den Personal-Seiteneingang … er selbst ging die ausgetretenen, weiß gekalkten Steinstufen des Haupteinganges abwärts … löste eine der letzten Karten, wunderte sich über den guten Besuch … verstand bald aber weshalb.
Lea trat auf, und sie war der absolute Star.
Mehr als 50-70 Leute hatten hier keinen Platz, aber diese wenigen begrüßten Lea begeistert, so dass es sich anhörte, als seien es viel mehr. Sie klatschten frenetisch, trampelten mit den Füßen auf dem Holzbohlenboden herum und … als Lea kam, in einem silbern glitzernden Paillettenkleid und mit grünem Kopfputz, verstand Armand. Er musste schlucken.
Wie phantastisch sie war …! Welche Ausstrahlung …! Was für eine Verwandlung vom scheuen Schwanenküken zum funkelnden Pfau!
Obwohl er in der ersten Reihe saß, befand er sich in einem Winkel, in dem sie ihn nicht unbedingt wahrnehmen musste … Sie schien überhaupt ihr Publikum nur ab und an zu sehen … wenn sie es aber tat, war es Teil ihrer Show, eindeutig, kam aber trotzdem so warm und strahlend herüber, dass alle hingerissen waren.
Armand bildete keine Ausnahme.
Die
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