Nacht Der Begierde
Dreierbeziehung akzeptieren», sagte ich. «Ich muss herausfinden, wie ich damit umgehen kann, euch beide zu lieben. Und dann ist da noch das Rudel. Auch sie müssen hinter unserer Beziehung stehen. Ich möchte nicht, dass dadurch gerade jetzt Unmut oder eine Spaltung entsteht.»
Mich fröstelte, wenn ich an die vereinten Kräfte von Werpanthern und abtrünnigen Wölfen dachte, die über uns herfallen würden. «Aber das steht sowieso auf einem anderen Blatt, David. Wir sind zahlenmäßig unterlegen, David. Wenn wir nicht alle fest zusammenhalten, werden wir verlieren. Aber selbst wenn wir fest zusammenhalten, kann das passieren.»
«Wir haben immerhin den Heimvorteil. Zudem wissen wir, dass sie kommen. Und außerdem scheint der Leshii immer wieder zur Stelle zu sein, um dich zu beschützen.»
«Heute hat er mich auf jeden Fall gerettet», sagte ichund schmiegte mich an ihn. «Ich denke nicht, dass ich es geschafft hätte, ihnen allen davonzulaufen.»
Er drückte mich. «Und du fragst dich ernsthaft, warum du zwei Gefährten brauchst. Es sind einfach zwei nötig, um dich zu beschützen.»
Das konnte ich nicht bestreiten. In der Nacht vor dem Vollmond hatte ich einen Werpanther in die Flucht geschlagen. In der darauf folgenden Nacht einen zweiten. Heute schließlich war ich von einer ganzen Truppe umzingelt worden. Ray hätte ich wohl in jedem Fall umgebracht, aber es wäre mir kaum gelungen, dem Rest zu entkommen, wenn der Leshii nicht eingegriffen hätte.
«Zwei Gefährten», sagte ich und versuchte, das in meinen Kopf zu bekommen. «Wir müssen uns mit Zach zusammensetzen. Und wir müssen planen, was wir als Nächstes tun.»
«Ich werde ihn holen. Du bleibst hier.» David stand auf und deckte mich sorgfältig zu.
Ich rollte mit den Augen. «Ich bin gerade mal zwei Minuten schwanger. Es ist nicht so, als müsstest du mich deswegen ins Bett packen.»
«Du bleibst hier. Du hattest noch keine Gelegenheit, dich von deiner ersten Metamorphose zu erholen, sondern rennst stattdessen durch den Wald und kämpfst verwegen wie ein Kerl.» Er warf mir ein Lächeln zu, das mir den Atem stocken ließ, da es sich anfühlte, als würde man zum ersten Mal die Sonne sehen. «Außerdem gefällt es mir, dass du so auf mich wartest.»
«Oh. Na gut.» Ich starrte ihn an, geblendet von dem Bild, das sich in meine Netzhaut eingebrannt hatte. In den wenigen Tagen, seit ich ihn kennengelernt hatte, hatte ich ihn angespannt, wachsam, sexuell erregt, wütend, belustigt oder besonnen erlebt. Glücklich hatte ich David noch nicht gesehen. Ich beobachtete ihn, wie er das Schlafzimmer verließ, und fühlte mich benommen.
Vielleicht könnte es tatsächlich klappen. Vielleicht könnten wir einander glücklich machen. Natürlich müssten wir erst noch herausfinden, wie eine Ehe mit zwei Männern im Alltag funktionieren könnte. Ich stellte mir vor, wie ich zwischen ihren Schlafzimmern hin und her wechselte, wie bei einer Art gemeinsamem Sorgerechts unter Erwachsenen. Ich verzog das Gesicht, weil mir die Vorstellung absolut nicht gefiel. Nein. So ginge das nicht. Vielleicht sollten besser sie es sein, die umzogen, um abwechselnd die Nächte mit mir zu verbringen? Aber wahrscheinlich würden sie das genauso wenig schätzen.
Oder sollten wir alle drei zusammen schlafen, ich in der Mitte? Das gefiel mir. Sogar sehr. Ich hatte ja schon Witze gemacht über meine Ängste, verlassen zu werden, aber das schien mir eher wie die Spitze eines Eisberges. Vielleicht brauchte ich tatsächlich mehr als einen Mann.
KAPITEL 24
D u bist ja wirklich liegen geblieben.» David setzte sich zu mir auf die Bettkante, beugte sich zu mir herunter und küsste mich auf eine Art und Weise, die mir seine Wertschätzung deutlich zeigte. Dann half er mir, mich aufzusetzen, und Zach gab mir einen Protein-Shake. Ich stöhnte laut auf.
«Ach, nicht schon wieder. Wenn ihr mich schon mit Kalorien vollstopfen wollt, kann ich da nicht lieber eine Pizza bekommen?»
«Na klar. Später.» Zach nahm den Platz auf meiner anderen Seite ein und griff nach meiner Hand. Er verschränkte unsere Finger ineinander. Eine Geste, die mir das Gefühl gab, ein frischverliebter Teenager zu sein.
Er
hat meine Hand gehalten! Wir gehen jetzt miteinander!
Ich trank den Shake und hoffte, dass er auch meinen Geisteszustand wieder normalisieren würde.
Als ich das Glas geleert hatte, nahm David es mir ab und stellte es auf den Nachttisch. Ich sah von einem zum anderen. «So», sagte ich
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