Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)

Sunshine - Manor a n zuschauen und sich auf das Treffen mit Amber vorzubereiten. Zugleich sollte er sich bis dahin ernsthaft überlegen, was er Amber sagen wollte.
    Neal schaltete den Autopiloten ein und lehnte sich entspannt zurück. Der Verkehr war mäßig , er hatte Zeit, gemächlich seinem Ziel entgegen zu fahren und dabei seinen Geda n ken nach zu hängen. Vorfreude stieg in ihm auf. Worauf? Freute er sich auf seine in Au s sicht gestellte neue Aufgabe? Oder gefiel es ihm David und sein Team wieder zu sehen? Am mei s ten freute es ihn , Amber wieder zu treffen , gestand er sich ein und grinste vor sich hin.
    Nie hatte er geplant, mit Amber Kontakt aufzunehmen , obwohl e r sie vermisst hatt e. Wenn er manchmal an sie dachte, war es wie eine schöne Erinnerung, wie an etwas Kos t bares, dass nie wieder kommen würde. Nun hatte er unerwartet die Chance erha l ten, nicht nur seinem Leben eine neue Richtung zu geben, sondern auch herauszufinden, ob aus di e sem einmaligen Erlebnis vielleicht etwas Beständiges werden könnte. Und nach zwei la n gen Jahren erlaubte er sich, seinen Erinnerungen nachzuhä n gen.
    Zum ersten Mal wurde Amber ihm nach Davids Konzert in Tampa von Ryan als seine Mutter vorgestellt. Bei verschiedenen Anlässen danach war sie ihm immer wieder aufgefa l len. Ein paar M al war er auch mit David und Ryan im Lewis Coffee - Shop gewesen. Bei e i ne m dieser Besuch, hatte er auch Ambers Familie kennengelernt und er erfuhr, dass sie Witwe war. Amber war mit ihren fünfzig Jahren noch eine sehr schöne Frau. Schlank, du n kelhaarig, sehr feminin und damenhaft. Mit ruhiger Stimme wählte sie ihre Worte sehr b e dacht , während ihre grauen Augen unbeirrt ihr Gegenüber anschauten . Neal gewann d a mals den Eindruck, dass Stimme und Auftreten perfekt zueinander passten. Beim Umgang mit ihren Kindern stellte er fest, dass sie eine wunderbare Mutter war . Ihre Familie liebte sie anscheinend abgöttisch, was sofort in der Umgangsform miteinander auffiel. Ihre Fre u de für Ryan, als er Kathrin heiratete war offensichtlich. Ryan und Kathrin waren Hig h school -S weethearts .
    Es benötigte schon sehr viel Mut, Liebe und Entschlossenheit, mit fünf Jugendlichen ohne Partner klar zu kommen und nebenbei ein Kaffee haus zu betreiben. Einmal hatte sie Neal gegenüber lachend bemerkt, dass ein Sack Flöhe sicherlich leichter zu hüten s ind , als ihre drei Söhne und zwei Töchter in ihren Sturm- und Drangjahren es gewesen waren.
    Nun, da ihre Söhne erwachsen und reif für eine verantwortungsvolle Beziehung waren, konnte sie sich niemand Besseren als Kathrin für Ryan wünschen.
    Als nächstes erinnerte sich Neal an die Hochzeitszeremonie in der Kirche. In Wirklichkeit wusste er damals nicht, wi e so er überhaupt eine Einladung zu dieser Vermählung erhalten hatte. Erst später erfuhr er von David, dass dieser eigentlich vorhatte , gemeinsam mit se i nen Freunden zu heir a ten.
    Und dort, in der Kirche , sah er Amber wieder. Sie war von der Feierlichkeit zu Tränen gerührt und Neal ging es zu Herzen, wie sie sich mit den Mc Bride - Geschwistern über d e ren Glück freute. Sie war ganz Dame, sehr zurückhaltend, aber allseits beliebt und b e müht, sich ja nicht in den Mittelpunkt zu drängen. Irgendwann bei einer Gruppenaufnahme, die sie eng aneinander gedrückt, damit sie ja alle auf das Bild passten , über sich e r gehen ließ, kam Neal neben A m ber zu stehen und blieb danach an ihrer Seite.
    Die sentimentale , romantische Stimmung die während der gesamten Hochzeitsfeier in der Kirche anhielt, dauerte auch den Nachmittag und Abend über an. Dreifache Liebe auf e i nem Fleck verleitet schon manchen Zyniker zu romantischen Anwandlungen. Neal war n icht gerade ein Zyniker, hingegen hatte er mit Romantik nichts am Hut. Es blieb aber nicht aus, dass er von der besonderen Stimmung gefangen genommen und angesteckt wurde.
    Wie durch Zufall oder durch ge schicktes Arrangement fungierte Amber bei der Tafel als seine Tischnachbarin. Er hatte sich schon lange nicht mehr so gut unterhalten. Frei von j e dem Verführungstrick, Geziertheit, Koketterie, nur erfüllt von Lebensfreude erzählte A m ber ihm von ihren Kindern, wie stolz sie auf jeden Einzelnen von ihnen war, berichtete von i h rem Leben in Port Charlotte und lauschte mit leicht schräg geneigtem Kopf aufmerksam Neals Reisee rzählungen während seiner Zusammenarbeit mit David. Zu seiner eigenen Verwunderung erzählte er ihr irgendwann sogar von seinem Sohn