Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)
Chase , und wie sehr er es bedauerte, ihm nicht näher zu stehen. Über Chase hatte er, außer mit David , mit übe r haupt noch niemand gesprochen. Zwischendurch führte er Amber etliche Male auf die Tanzfläche und war überrascht, wie gut sie alle Tänze, ob modern oder klassisch , b e herrschte. Außer mit ihrem Sohn Ryan und dem Gastgeber Andrew Stone tanze sie den ganzen Abend nur mit ihm. Vertrauensvoll schmiegte sie sich bei langsamen Stücken in seine Arme , und ausgelassen schwang sie ihre Hüften beim Rock ‘n Roll. Sie zeigte ihm o f fen, dass sie seine Gesel l schaft genoss und ihn mochte.
An der Seite dieser Frau mit ihren ruhigen, grauen Augen, den kurzen, glatten, dunklen Haaren, in einem klassisch geschnittenen hellgrauen Sommerkleid, das ihre Augenfarbe und ihren leicht gebräunten Teint unterstrich, fühlte Neal sich zum e r sten Mal seit langer Zeit, zufrieden. Seine rastlose Nervosität war wie durch Zauberhand v erschwunden , und für einen kurzen Augenblick beneidete er die Brautpaare um ihr Glück. Er wusste nicht, warum er das Leben heute so schön fand, aber er hatte vor, den Abend bis zum letzten Moment auszukosten. Alles erschien ihm lebendiger, heiterer , angenehmer mit Amber n e ben sich. Da er auf eine langfristige Beziehung nicht aus war , und er sich Amber für einen One-Night-Stand nicht vorstellen konnte, fragte er sich, warum er überhaupt mit ihr flirt e te. Mit Amber würde er sich nie langweilen. Er schenkte ihr ein Glas Rotwein ein , und sie bedankte sich mit einem charmanten L ä cheln.
„Du bist so aufmerksam”, sagte sie, als er einen Arm über ihre Rücken lehne legte. Im Laufe des Abends waren sie zum Du übergegangen.
„Da gehen die Meinungen auseinander”, widersprach er.
„Es ist mir egal , was andere sagen. Ich habe mir schon immer m eine eigene Meinung g e bildet und mich nie nach der Auffassung anderer gerichtet.”
Neal grinste. Sie hatte ja keine Ahnung , wie ruppig er sein konnte. Aber das bedeutete natürlich nicht, dass er vorhatte, Amber diese Seite von sich zu zeigen. „Vielen Dank für das Ko m pliment.”
„Und was machen wir jetzt, Neal?”
„Nun”, meinte er, „abgesehen davon, dass bald das Dinner serviert wird, könnten wir nochmals tanzen.” Bei dem sehnsüchtigen Blick ihrer grauen Augen wurde ihm heiß, b e sonders die Äquato r partie seines Körpers, an die er lieber nicht denken wollte, regte sich.
„Ich habe schon lange nicht mehr so viel und ausgelassen getanzt”, sagte er als sie wieder auf ihren Platz zurückkehrten.
„Wirklich? Warum nicht?”, war Amber erstaunt.
Er lehnte sich zurück. „Es scheint irgendwie nicht mehr in Mode zu sein. Heutzutage sind es immer Kinofilme, Theaterbesuche oder Konzerte , zu denen man mit seiner Vera b redung geht.”
„Und das gefällt dir nicht?”
„Oh doch, es ist ganz in Ordnung. Solange man nicht am Preis der Eintrittskarten und des Restaurants gemessen wird.”
Amber verstand seinen Ärger. „Ist das nicht furchtbar?”, neckte sie ihn.
„Abscheulich”, nickte Neal zustimmend. „Wie müsste für dich das ideale Rendezvous verlaufen?”, fragte er neugierig.
„Ganz normal eben. Abendessen, tanzen, ein nettes interessantes Gespräch, ohne ständ i ge Andeutung, was als Bezahlung am Ende des Abends erwartet wird“, zählte sie auf. „E i nige der anscheinend nettesten Typen werden richtig komisch, sobald der Abend dem E n de z u geht.”
„Mistkerle”, murmelte er und erntete dafür ein Lächeln von ihr. „Nun , das ist genau alles das, was wir heute Abend auch tun.”
Amber strahlte ihn an. „Ich wei ß , nur in großer Gesellschaft . E s ist trotzdem schön.”
Neal verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Das Dinner hatte köstlich ge schmeckt , und er konnte sich nicht daran erinnern, wann er sich zuletzt so entspannt gefühlt hatte . Nac h dem er schon sehr früh begonnen hatte, die Leiter des Erfolges zu erklimmen, hatte er sich nicht länger als eine Stunde still zu sitzen gegönnt. Es war offensichtlich, er brach mit allen möglichen Gewohnheiten heute A bend.
Amber konnte kaum glauben, wie wunderbar dieser Abend war. Sie getraute sich den Gedanken, dass sie sich in so einen Mann nochmals verlieben könnte, gar nicht weiter zu spinnen. Es war für sie das erste Mal seit dem Tod ihres Mannes, dass sie so etwas fühlte . Bestimmt beabsichtigte sie nicht, Neal davon zu erzählen. Sie gestand es sich ja selbst kaum ein.
Neals Aufmerksamkeit gab ihr das
Weitere Kostenlose Bücher