Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)
Delany war der Grund, warum er heute , genau an seinem acht undzwanzigsten Geburtstag, nicht zu Hause die ausgezeic h neten Kochkünste seiner Mutter genießen und mit seinen Brüdern einen d rauf machen konnte . I ndem er endlich Pat rizia zu ihrem Vater Andrew Stone b egleitete , schloss er di e sen langwierigen Auftrag ab . Er hatte bereits viel Zeit in diesen Sonderfall investiert, bis Patrizia schließlich bereit gewesen war, ihren Vater zu treffen. In Orlando erwartete sie sein ältester Bruder , der sie in einer seiner kleinen Privatmaschinen nach Port Charlotte fliegen würde.
Noch immer schmunzelte Cole vor sich hin. Wenn er ganz ehrlich war, wünschte er nicht, dass sein Zusammensein mit Pat hiermit endet e . Er überlegte schon längere Zeit , wie er sie ganz unverfänglich wieder sehen konnte. Grinsend erinnerte er sich , wie er sich beim K ennenlernen mit dieser kapriziösen Frau am Ende durchgesetzt ha t te.
Sein en Auftrag erhielt er vor ungefähr zwei Jahren . Da bat ihn Andrew Stone , Christiana Delany und deren Tochter Patrizia ausfindig zu machen. Cole begann seine Nachfo r schung mit Christiana , was der leichtere Teil der Ermittlung gewesen war. Reche r chen im Internet waren seine Spezialität und brachten ihn auf die richtige Spur .
Innerhalb von kurzer Zeit machte er Christiana in Washington ausfindig . Bei der Übe r prüfung von Patrizias Geburtsurkunde stellte er zu seinem Erstaunen fest , dass Andrew Stone ganz offiziell als Vater eingetragen war. Mehr Beweise benötigte Andrew nicht, um nun mit Christiana und ihrer Tochter in Verbindung zu treten , und er betraute Cole mit der heikle n Aufgabe , zuerst mit Christiana Kontakt auf zu n e hme n und ein erstes Treffen zu a r rangi e ren .
Christiana Delany war eine echte Lady und Cole wünschte sich, dass es in seinen Fällen mehr solcher Frauen gab. Dieser Teil seines Auftrages war einfach gewesen . Christiana e r klärte sich sofort bereit, Andrew, den sie nie vergessen hatte, wieder zu sehen . Natürlich war u nsicher, wie sie nach mehr als zwanzig Jahren aufeinander reagieren würden. Chri s tiana brannte darauf, sich nach all den Jahren mit Andrew aus zu sprechen. Cole legte seine Karten offen auf den Tisch und erzählte Christiana auch sofort, dass Andrew durch seine Ermittlungen von Patrizia wusste. Christiana s Haltung erinnerte Cole sehr an Julia, die auch dieses damenhafte an sich hatte, weswegen sie Kyle, ihr Ehemann , stets liebevoll Lady rief. Christ i ana war eine ältere Ausgabe, diese s kultivierten Auftretens , obwohl die beiden nicht miteinander bluts verwandt w a ren.
Coles Gradlinigkeit brachte ihm Christiana s Vertrauen ein. Sie erzählte ihm ungezwu n gen und ehrlich, dass Patrizia wusste, wer ihr leibliche r Vater war und die Entscheidung i h rer Mutter , sie alleine großzuziehen , vollkommen verstand . Sie weigerte sich jedenfalls ihren Erzeuger kennenzulernen.
Von da an, wann i mmer Cole beruflich in Washington zu tun hatte, traf er sich mit Chri s tiana , die er sehr verehrte. Dabei freundeten sie sich an .
Christiana mochte Coles Unbekümmertheit, Spontaneität, liebte seine Berichte ü ber seine Fälle, die sich für sie sehr aufregend anhörten , und ihr so eine andere Seite des Lebens au f zeigten. Für Cole wieder war Christiana eine faszinierende Frau, die ihren Beruf als Sekr e tärin eines Abgeordneten liebte und noch lange nicht daran dachte, aufzuhören und in den Ruhestand zu treten. Ihr gefiel das Leben in Washington mit all seinen sozialen Verpflic h tungen. Sie erfreute sich am Glamour des Weißen Hauses, wo sie manchmal zu tun hatte , und sie mochte ihre Treffen mit Arbeitskollegen und - k olleginnen. Sie hatte sich ein sehr e r fülltes Leben aufgebaut. Cole bewu n derte sie dafür.
Wenn er an seine Mutter, die immer das Vorbild einer Frau für ihn und seine Brüder g e wesen war , dachte und sie mit Christiana verglich, so musste er sich ehrlich eingestehen, dass er nicht werten wollte, wessen Leben das erfülltere war. Seine Mutter richtete ihr ga n zes Leben auf ihre Kinder aus. Wenn sonntags nicht mindestens zwei ihrer Söhne zum E s sen erschienen , war sie gekränkt und beleidigt.
Mit Chri s tiana s Zustimmung ging Cole mit sehr viel Zuversicht den zweiten Teil seines Auftrages an. Leider hatte er Christiana s Bedenken unterschätzt. Von ihrer Mutter bereits vorab informiert , lehnte Patrizia beim ersten Telefongespräch strikt ab, mit ihm zu reden und legte einfach auf . Das zweite
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