Nacht der Magie (Florida Romanzen 2) (German Edition)
ihrem Alter ist man noch nicht jenseits von G ut und B öse. Ich vertraue sehr darauf, dass wir mit diesem Alter noch ein reges Sexleben führen. Amber passt sehr gut zu An d rew.”
„Gabrielle”, mahnte Emily. „ Du alte Kupplerin kannst es nicht lassen! ”
„W as nicht lassen ?”, fragte Julia , die gerade im Durchgang stand und nur einen Teil der Konversation mitgehört ha t te.
„Julia , wie schön, das s du zu uns kommst”, winkte Kathrin sie heran. „Setz dich und ruh dich aus.”
„Gabrielle versucht Amber mit deinem Vater zu sammenzubringen “, berichtete Em i ly.
„Ich glaube, da zu ist es zu spät . Mein Vater hat andere Interessen” , verriet Julia und wandte sich an Carry . „Carry, du wirkst so bedrückt . Ist David d er Grund ?“
„Nein”, wehrte Carry ab. „ I ch bin wunschlos glücklich“ , behauptete sie. Sie war nicht bereit, darauf näher einzugehen. An Gabrielle gewandt bedankte sich Carry: „Ich bin ja so froh, dass du wenigsten die Verwaltung von Davids Finanzen übe r nommen hast, nachdem er ohne Man a ger dastand.“
„Machst du dir S orgen um ihn?“, neckte Gabrielle.
Carry verneinte, errötete a llerdings wie wenn sie ertappt worden wäre . Alle wussten von ihren Reisen zu Davis Konzerten . Beruflich übertrug i hr Vater ihr seit neuestem verantwo r tungsvollere Abschlüsse, für die sie in der Welt herumflog. Er ließ ihr mehr Eigenveran t wortung als früher. Oft dachte Carry, er wollte nur sein schlechtes Gewissen beruhigen, denn nach wie vor versucht e er sie zu gängeln und zu beeinflussen , aber sie hatte gelernt, sich d a gegen zu wehren . Seit diesem bedeutende n Sommer hatte sie sich verändert. Man merkte Carry an , das s sie viel selbst st ä n diger und selbstsicherer geworden war.
„ Wenn ihr schon von der Vergangenheit erzählt, muss ich euch ein Geständnis machen “, beichtete Julia . „ Ich kam damals mit gemischten Empfindungen zum Damenkränzchen bei Emily. Meine Heimlichtuerei wegen Kyle belastete mich. Jedenfalls fühlte ich mich uns i cher. Nie hätte ich gedacht, Kyle so anziehend zu finden. Er gab mir das Gefühl, lebendig und jung zu sein. Je öfter ich ihn sah, desto mehr erlag ich seinem Charme. Ich redete mir ein, Kyle kann nicht ernstlich an mir interessiert sein . Ich dachte, e r wollte einfach nur se i nen Spaß haben , und Kyle Mc Bride w eiß perfekt , wie das g eht .
Ich habe euch alle beobachtet. Jede von euch hatte Herzerln in den Augen. Emily benahm sich, als ob ihre Gefühle für Mark noch immer genauso stark w ä ren wie vor ihrer Sche i dung , Kathrin blühte bei Ryans offen gezeigter Anbetung richtig auf, Carry, die mit Sta u nen, als ob es nicht sie selbst betreffen würde, Davids Verführungskünsten verfiel und Gabrielle, wo man nicht genau feststellen konnte, wer der Verführer und wer die Verführte war . Lieber wäre ich genauso offen mit meinen Gefühlen für Kyle umgegangen und hätte mich gerne euch a nvertraut . Ich konnte einfach nicht. Kyles Alter, diese verflixten fünf Ja h re, um die er jünger ist, mac h ten mir zu schaffen. Zum Glück ging alles gut aus. Das wollte ich euch nur sagen.“
Nach einer kurzen besinnlichen Stille, in der alle ihren eigenen Gedanken nachhingen , lauschten sie Carrys Erzählung. Bei einem ihrer Termine im Waisenhaus, den Carry wegen d er Renovierung sarbeiten im Auftrag der Stiftung wahrnahm, lernte sie Simon kennen. Immer, wenn sie dort zu tun hatte , folgte ihr Simon auf Schritt und Tritt. So freundete Ca r ry sich mit dem liebenswerten Bub en an. Irgendwie half er ihr auch über ihren Schmerz wegen David hinweg. Dazu kam noch, dass sich auch David um Simon kümmerte. Er brachte S i mon von seinen Reisen kleine Geschenk e mit. David sowie Carry verbrachten so oft es ihnen möglich war, unabhängig von einander , einige Stunden mit dem zwölf jährigen Jungen , um sich seine Probleme und Wünsche anzuhören. Von der Heimleitung wurde Simon als Ei n zelgänger, Rädelsführer bei Streichen und Erwachsenen gegenüber als sehr verschlossen bezeichnet. Weder David noch Carry konnte n dergleichen feststellen, s o lange sie sich Zeit für ihn nahmen. Ihnen gegenüber war Simon mit seinen himmel blauen Augen und dem strohblonden Wuschelkopf immer aufgeschlossen, liebenswürdig und anhän g lich. Nur ei n mal erlebte ihn David so, wie d ie Erzieher ihn beschrieben.
Simon erwähnte öfter sehnsüchtig , dass er gerne ein Instrument erlernen würde. Selbs t verständlich war
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