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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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geöffneten Mund über die Schnauze zurück. Sein langes schwarzes Haar, das zu einem Zopf zurückgebunden war, löste sich aus seiner Spange und schien länger zu werden, bis es sich wie eine echte Decke um seine Schultern und den Rest seines Köpers legte. Er sank auf Knie und Hände, dann wurden auch sie von seinem Haar bedeckt, das ihm nun wie ein geschlossenes Fell bis zu den Füßen reichte. Die Arme rotierten im Schultergelenk, bis die Ellenbogen nach außen zeigten und zu Kniegelenken wurden. Sowohl Hände wie Füße schrumpften mit einem feuchten Geräusch zu Tatzen, das Max übel werden ließ.
    Dann war es wie mit einem Blitz vorbei und wo der Anführer zuvor gestanden hatte, räkelte sich nun der größte Wolf, den Max jemals gesehen hatte.
    Er hatte erwartet, dass er schwarz sein müsste. Bella war schwarz, wenn sie sich in eine Wölfin verwandelte. Was ihnselbst anging, war er sich nicht sicher, da es im Wald keine Spiegel gab, aber Max nahm an, dass sie alle gleich aussahen. Doch der Leitwolf war anders, er war hellgrau.
    Hollywood zufolge sehen Werwölfe nicht aus wie Wölfe oder Hunde. Es waren einfach Typen, die wesentlich stärker behaart waren. Das erste Mal, als sich Max verwandelt hatte, dachte er an den Film American Werewolf in London und sofort machte er sich Sorgen darüber, dass die Person, die er auf der Jagd vielleicht töten würde, dazu verdammt wäre, zu einem lebenden Toten zu mutieren, ihn auf ewig zu verfolgen und immer dann aufzutauchen, wenn der Moment gerade sehr unpassend war. Aber wie so oft stimmte die Ansicht Hollywoods über Werwölfe nicht. Als Max zum ersten Mal sah, wie sich Bella verwandelte, kurz bevor er sich zum ersten Mal ebenfalls verwandeln sollte, begriff er, dass Werwölfe wirklich Wölfe waren, und nicht nur Menschen mit heftiger Körperbehaarung.
    Sobald sich der Leitwolf verwandelt hatte, fingen auch die anderen Männer an, sich zu verändern. Max stand für einen langen Moment still. Der Drang, den er schon die ganze Woche verspürt hatte, die primären Bedürfnisse wie Jagen und Kämpfen, sich fortzupflanzen und zu töten, ballte sich in eine große allumfassende Lust, die in ihm ungeheure Ausmaße annahm. Seine Brust wurde eng. Er konnte nicht mehr atmen. Er fiel auf die Knie und versuchte, sich an die Rippen zu greifen, wo sich ein brennender Schmerz ausbreitete. Doch er musste feststellen, dass er seine Arme nicht wie zuvor beugen konnte.
    Nicht so schlimm wie letztes Mal. Das war ein seltsam ruhiger Gedanke, der ihm kam, während er doch das Gefühl hatte, dass ihm alle Gliedmaßen aus dem Körper gerissen wurden. Max schaute auf seine verstümmelte Hand und sah etwas Schwarz-Weißes, das am Rand irgendwie fusselig war.
    Es schrumpfte in eine breite flache Pfote, deren Hälfte fehlte.
    Der Schmerz ging vorüber, und er versuchte aufzustehen, bis er endlich merkte, dass er ja schon stand, allerdings auf seinen Läufen. Er war sich nicht sicher, ob es gut war, für einen Kampf so klein zu sein.
    Der Leitwolf heulte, und das Rudel lief los. Ein anderer Wolf, der stahlgraues Fell und zwei unterschiedlich farbige Augen hatte, nämlich grau und blau, knurrte ihn an. Max duckte sich instinktiv, worüber er sich sofort ärgerte. Aber der Wolf war besänftigt und lief voraus.
    Sie rannten, und Max musste feststellen, dass es ihm schwerfiel, mit der Meute mitzuhalten. Nur mit bewusster Anstrengung gelang es ihm, nicht links und rechts in den Wald hineinzulaufen. Er hatte ein Ziel. Was exakt das bedeutete, wusste er zwar nicht so genau, aber es war ihm klar, dass er bei seinem Rudel bleiben musste.
    Etwas hatte sich in der Luft verändert. Er konnte es riechen. Es war ein klarer Hauch von Ozon, wie er in der Luft liegt, nachdem es geblitzt hat. Es roch nach Magie. Er wusste nicht wie, aber es roch danach.
    Das Rudel wurde schneller und preschte durch die Bäume auf eine große offene Lichtung. Dort gab es nichts. Es gab nichts, das man bekämpfen konnte. Keine Chance, das Fleisch des Feindes zu zerreißen und sich an seinen Innereien gütlich zu tun.
    Der Boden wurde durch ein tiefes Grollen erschüttert, das lauter wurde. Der Leitwolf drehte sich zum Rudel um und knurrte es an. Es war keine tolle Rede, aber sie war so inspirierend, wie eine Ansprache vor einer Schlacht und in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um einen Wolf handelte, sein konnte.
    Der Boden tat sich auf. Der Feind war gekommen. Sie waren genau zur rechten Zeit vorgerückt.
    „Sie sind hier!

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