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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Weck sie auf!“ Die Lippen des Souleaters waren weiß vor Wut, als er den Totenbeschwörer anschrie. „Der Rest – geht raus und beschützt mich!“
    Die Gäste in ihren lilafarbenen Roben sahen einander durch die gesichtslosen goldene Masken an. Ich erkannte an ihren Bewegungen, dass sie Angst hatten. Denn offensichtlich waren sie weder auf einen Kampf eingestellt noch hatten sie Lust dazu.
    „Tut es“, befahl der Totenbeschwörer, „sonst werde ich euch alle töten!“
    Die Anwesenden strömten zur Tür, Cyrus zog mich hinter ihm her.
    „Nein, du nicht Cyrus“, rief der Souleater, „dich werden wir hier brauchen.“
    Er blieb stehen, ohne meine Hand loszulassen. Seine Augen schienen hinter der Maske groß geworden zu sein und blickten bittend. Ich machte mich von seiner Hand los. Wenn ich blieb, würde mich der Souleater erkennen, und dann würde er seine Handlanger rufen, um mich festzuhalten. Sobald sie draußen und in ihrem eigenen Kampf abgelenkt waren, konnte ich in Ruhe mit meinem Kampf beginnen. Ich hoffte nur, in der Zwischenzeit Cyrus auf irgendeine Weise retten zu können.
    Ich wandte mich von ihm ab und folgte der Menge.
    Die Vampire gingen nicht weiter als bis zum Fuße der Treppe. Ich schaute in die Richtung, in die sie starrten. Vierzig oder fünfzig Werwölfe standen zwischen den Bäumen, die den Garten säumten. Allein ihre glänzenden Augen waren zu erkennen.
    Die Vampire begannen, sich die Masken von den Gesichtern zu reißen und in Panik auszubrechen. Wenn ich meine abnähme, würde mich der Souleater erkennen können oder einer seiner Wächter, denn ich hatte ja damals schon an derSilvesterfeier der Vampire teilgenommen, außerdem war ich in Marchs Bordell in Nevada auch nicht gerade positiv aufgefallen. Die Wahrscheinlichkeit, dass einige dieser Vampire mich hier oder dort gesehen hatten, war zwar gering, aber bedrohlich.
    Aber darüber brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Der Boden zu unseren Füßen geriet ins Schwanken. Als er aufbrach, bemühte ich mich, das Gleichgewicht wiederzufinden. Hinter uns krachte und stöhnte das Haus, und ich fragte mich, was sicherer war, auf die Werwölfe zuzurennen oder neben einem zusammenbrechenden Haus stehen zu bleiben. Aus den qualmenden Spalten, die sich im Boden auftaten, drang der Gestank von Schwefel und noch Schlimmerem herauf – etwas unaussprechlich Ekelerregendes.
    Ich sah die Hand eines Skeletts, die sich am Rand einer Spalte festhielt, und schließlich einen Arm, an dem Stoff- und Hautfetzen hingen. Aus jedem anderen Riss ragten aus dem schwankenden Boden weitere Körperteile hervor, die sich in unterschiedlichen Verwesungszuständen befanden.
    Wir hatten die Friedhöfe mit einem Zauberspruch belegt, aber wir hatten nicht darüber nachgedacht, was mit dem Grundstück los war, auf dem das Haus stand.
    Kaum waren die Zombies aus der Erde aufgestiegen, formierten sich die Werwölfe zur Attacke. Ich wandte mich zur Auffahrt und schaute mir die Bäume an, die an der Straße standen. Bevor ich nur einmal hin und her schauen konnte, sah ich schon eine Reihe Henrys in Reih und Glied den Rasen heraufmarschieren. Ich wusste, wem ich das zu verdanken hatte.
    „Was zur Hölle ist denn das?“ Ein Vampir, der neben mir stand, lenkte die Aufmerksamkeit der anderen auf die Ketten von Henrys, die gerade aus ihrer Ordnung ausbrachenund seltsam gleiche Laute von sich gaben, während sie auf die Vampire zuliefen.
    Die Werwölfe rasten in die Zombies, brachen mit ihren starken Kiefern Knochen und spuckten fauliges Fleisch aus. Aber die Körperteile, die zurück auf den Boden fielen, waren nicht tot. Sie kämpften umso verbissener weiter.
    Außer des gelegentlichen Jaulens eines verwundeten Wolfes oder eines Schreis von einem Vampir, der entweder den Henrys oder den Wölfen oder den Zombies, denen es scheinbar egal war, zu welcher Seite sie gehörten, zum Opfer gefallen war, hörte ich aus dem Haus keinen Laut. Ich hatte irgendwie ein Geräusch erwartet, einen Chor vielleicht oder so. Durch die Fenster konnte ich niemanden sehen, aber ich musste zurück zu Cyrus und den Souleater töten, bevor er sich in einen Gott verwandeln konnte.
    Ich bahnte mir meinen Weg zurück zur Veranda, doch bevor ich einen Schritt auf die Treppen setzen konnte, hielt mich jemand zurück. Zu meinem Entsetzen sah ich eine Hand, die sich an dem Saum meiner Robe festhielt. An ihren schmutzigen Fingern hingen Fetzen von verrottetem rotem Fleisch und etwas grüner Haut – es

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