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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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landeten, waren sie schon zu Asche verbrannt. Max, Ziggy und Bill duckten sich vor den Feuergarben.
    Indes die Flammen um uns herum erloschen, stellte ich fest, dass etwas in Dahlias Blut auf das Feuer reagierte. Seitdem ich in jener Nacht auf dem Anwesen von ihrem Blut getrunken und ihre Macht in mich aufgenommen hatte, war jene Macht unverändert geblieben. Es war ein Ausbruch von Energie, glühend heiß, der mich jetzt durchschoss, und ich stolperte über einen verkohlten Leichnam und eilte zur Tür. Bill, Ziggy und Max rannten hinter mir her, aber als wir oben an der Treppe ankamen, war es schon zu spät.
    Eine schwarze Limousine raste die Straße hinab und brachte Nathan in die Arme seines Schöpfers, fort von uns.

8. KAPITEL
    Erschaffung
    Der Abend ging auf seltsame Art vorüber, wie in einem Traum, vielleicht. Ich ließ Max den Pflock aus meiner Brust ziehen. Es tat fast genauso weh, wie in dem Moment als er in mich eingedrungen war. Bills geringe Erfahrungen in Erster Hilfe reichten aus, um meinen Arm zu verbinden. Mit meiner Hilfe renkte er mein Handgelenk wieder ein und improvisierte eine Schiene und einen Verband, nachdem er die Knochensplitter aus der Haut gezogen hatte. Aber innerlich war ich seltsamerweise so ruhig wie ein Meer bei Windstille. Ich dachte nach. Nach außen muss ich wie ein Wrack gewirkt haben. Ich beobachtete, wie sich Ziggy und Bill Blicke zuwarfen, als würden sie sich ernsthafte Sorgen um meinen geistigen Zustand machen. Ich frage mich, was in dem Lagerraum geschehen war und wann sie begonnen hatten, sich „Blicke“ zuzuwerfen.
    Ich ließ es zu, dass die Jungs dachten, dass ich verrückt würde oder trauerte. Sie ließen mich in Ruhe, und ich hatte Zeit, nachzudenken.
    Schon zuvor hatte ich Dahlias Zauberkräfte genutzt. So schwer war es gar nicht. Nathan war der Meinung, dass jeder in der Lage war, auf geringem Niveau zu zaubern. Es lag nahe, dass, nachdem ich Dahlias Blut und damit auch einen Teil ihrer Fähigkeiten absorbiert hatte, mein magisches Talent wesentlich gesteigert worden war. Ich musste einfach nur lernen, es anzuwenden. Und zwar nicht nur in der Hitze des Gefechtes, wenn die Emotionen hochkochten. Ich hatte genügend Filme im Kino gesehen, um zu wissen, dass man sich in diesen Situationen nicht auf sein Talent verlassen konnte.
    Ich musste lernen, diese Macht, über die ich verfügte, zu kontrollieren und für unsere Zwecke zu nutzen. Und sie gegen den Souleater einzusetzen.
    Das Problem bestand darin, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Normalerweise kümmerte sich Nathan darum, Antworten auf Fragen zu finden. Ich lief einfach so mit.
    „Carrie, geht es dir gut?“ Max schaute mich an. Es war jeder seiner Poren anzusehen, wie sehr er sich um mich sorgte, auch wenn er es zu verbergen versuchte. Ich sah es ihm an.
    „Ich denke nach.“ Ich kaute auf dem Daumennagel meiner unverletzten Hand herum. „Darüber, was unten passiert ist.“
    „Ach, du meinst den Moment, als du den Mund geöffnet hast und Flammen herausschossen wie bei einem feuerspeienden Drachen in einem zweitklassigen Fantasyfilm?“ Ziggy rieb sich langsam mit den Händen über das Gesicht. Genauso machte es Nathan, wenn er gestresst und müde war.
    „Ja, was sollte das denn eigentlich?“ Max nahm Dahlias Buch mit den Zauberformeln vom Couchtisch. „Stammte das hieraus?“
    „Nein.“ Wie sollte ich es ihnen erklären, damit sie mich verstanden, und ohne dass ich mich wie ein totaler Idiot fühlte, wenn ich es laut aussprach?
    „Es geschah einfach so im Eifer des Gefechts. Ich habe improvisiert – aus dem, was mir Nathan erzählt hat und den Dingen, die ich mir von Dahlia abgeguckt habe. Aber darum geht es nicht. Offensichtlich besitze ich eine Fähigkeit, die uns nützen kann, aber wir schlagen kein Kapital daraus.“
    „Warum solltest du das tun?“ Ziggy hatte sich die blutigen Hände mit einem einst weißen Handtuch saubergemacht, das jetzt vor rosafarbenen Flecken strotzte.
    „Weil sie ein knallharter Typ ist.“ Max fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Wir haben gegen diese Dinger, was auch immer sie gewesen sein mochten, total versagt, und dann kommt sie und lässt ein Höllenfeuer auf sie niederprasseln, sodass sie an Ort und Stelle frittiert wurden. Warum sollte sie das nicht wieder tun? Das nützt uns doch?“
    Ziggy zuckte mit den Schultern, aber auch wenn seine Köpersprache entspannt schien, klang seine Stimme eiskalt. „Ich habe gesehen, was es bedeutet, wenn

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