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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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mich, auf Cyrus, sogar auf Nathan gewesen, obwohl ich ihn damals kaum gekannt hatte. Der Grund dafür lag darin, dass mein Leben außer Kontrolle geraten war. In Ziggys Fall, konnte ich wetten, waren die Umstände noch zehn Mal schlimmer, denn seine Reaktion kam erst sehr viel später. Munter akzeptierte er die Veränderungen in seinem Leben, wie es nun mal seine Art war. Ich fragte mich, ob er den Ärger auch schon verspürt hatte, bevor wir ihn wiedergetroffen und abermals in seinLeben getreten waren. Möglicherweise projizierte er seinen Zorn nur auf uns, aber ich hatte keine Lust, ihn mitzutragen. Ziggy war mit dem Souleater durch die Blutsbande verbunden. Er konnte vorgeben, uns bei unseren Aktivitäten zu helfen, und gleichzeitig seinem Schöpfer unsere Pläne verraten. Entweder konnte er unsere Position damit schwächen oder uns wichtige Informationen über den Souleater vorenthalten. Wenn er uns nicht mitteilte, was ihm im Kopf herumging, würde er dann auch am anderen Ende seiner Blutsbande diese Verschwiegenheit walten lassen?
    Auch wenn ich es eigentlich nicht wissen wollte, musste ich Gewissheit haben. „Hast du dem Souleater gesagt, dass er heute Nacht seine Kreaturen auf uns hetzen soll? Arbeitest du mit ihm zusammen? Hörst du darauf, was er dir durch die Blutsbande sagt?“
    „Willst du wirklich wissen, was er mir sagt?“ Ziggy knackte mit seinen Fingergelenken und starrte uns der Reihe nach an. Ich bin sicher, er meinte selbstbewusst auszusehen, aber eigentlich tat er einem nur leid.
    „In jeder Sekunde bedrängt er mich, dass ich euch töten und zu ihm zurückkehren soll. Ich sehe die ganze Zeit mit Ton und in Farbe vor mir, wie er mein Herz Dahlia in die Hand drückt – und es ist ja nicht so, dass sie vor Liebe zu mir strotzt, was sollte sie also damit anfangen? Er weiß, dass ich nicht tot bin, und ich versuche, ihm nicht zu sagen, dass ihr noch am Leben seid, und zur gleichen Zeit möchte ich euch auch irgendwie umbringen und wieder dahin zurückkehren, wo ich noch vor einer Woche gewesen bin.“
    Ziggy stand auf und ging auf Max zu. Jeder Schritt seiner schweren Stiefel klang wie der bedrohliche Trommelhall eines Soundtracks. „Im Moment weiß ich echt nicht, was ich machen soll. Soll ich euch das alles erzählen? Nein, weil es nichts bringt. Besonders solange ich nicht weiß, obich hier bei euch bleiben oder bei ihm sein will. Wollt ihr wirklich die ganze Zeit meine komplette Berichterstattung? Dann kann ich euch nämlich gern jedes Mal Bescheid sagen, wenn ich den Wunsch habe, euch umzubringen. Jedes Mal, wenn ich überlege, wie einfach es wäre, in mein altes Leben zurückzukehren und euch nie wiederzusehen.“
    Er war schon fast an der Tür angekommen, als er von Max zurückgerufen wurde. „Wenn dein Leben bei ihm so toll gewesen ist und du nirgendwo anders sein möchtest, warum musste er dir denn das Herz herausreißen?“
    Wieder richtete Ziggy sich auf. So leise, dass man ihn kaum verstehen konnte, gab er zurück: „Halt deinen Mund.“
    Max schüttelte den Kopf. „Nein. Das will ich jetzt wissen. Ehrlich! Wenn du ihm so wichtig bist, warum hält er dich dann an der Leine? Wenn du so zufrieden mit deinem sogenannten Leben bist, warum braucht er dein Herz als Absicherung?“
    Ziggy drehte sich um. Noch nie hatte ich ihn so zornig gesehen. Als er vor Max stand, ballte er die Hände immer wieder zu Fäusten, schlug aber nicht zu. Aber dann wich der Ärger aus seinem Gesicht, und es geschah etwas, womit ich nie gerechnet hätte. Ziggy weinte.
    Es war, als ob die Tränen alles aus ihm heraussaugten. Er ließ sich auf das Sofa fallen und schlug sich die Hände vor sein Gesicht. Als er anfing zu schluchzen, sodass sein Rücken bebte, ging Bill zu ihm und legte einen Arm um ihn. Dann schmiegte sich Ziggy an ihn und schluchzte laut auf.
    Ich wollte etwas tun. Das Gefühl habe ich immer, wenn jemand weint. Aber nie fällt mir etwas Sinnvolles ein, was ich tun könnte, damit diese Person sich besser fühlt. Auch jetzt war es so, als ich mich mit Ziggys Tränen konfrontiert sah. Also tat ich gar nichts.
    „Ziggy, erzähl mir alles, was du über diese Kreaturen weißt, die er sich hält. Alles, was du uns bisher vorenthalten hast … womit du uns hintergangen hast.“ Dieses hässliche Wort entschlüpfte meinen Lippen, bevor ich darüber nachdenken konnte. „… oder alles, von dem glaubst, du hättest es getan, bedeutet nichts mehr, wenn du uns sagen kannst, wer oder was diese Wesen

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