Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
auf ihn los. Die Kreatur regte sich nicht, um sich zu verteidigen. Sie stand wie angewurzelt da, als Ziggy ihn auf den Boden rang.
    „Ziggy, nein“, rief ich und zerrte ihn von dem Golem herunter. „Er gehört mir. Ich habe ihn erschaffen.“
    Eine Sekunde lang herrschte irritiertes Schweigen. Dannfragte Bill sehr vorsichtig: „Du hast ihn erschaffen?“
    Eine Bodendiele im Flur knarrte und Max erschien im Türrahmen. Sein Blick fiel sofort auf den Golem, dann sah er mich verwundert an. Zumindest stürzte er nicht sofort herein, und wollte ihn töten, so wie Ziggy. „Was zur Hölle ist hier los?“
    Der Golem lag noch dort, wo ihn Ziggy niedergeworfen hatte. „Steh auf“, sagte ich leise zu ihm und bot ihm meine Hand an, um ihm aufzuhelfen. Er nahm sie nicht. Natürlich nicht, fiel mir ein und sofort kam ich mir wie ein Idiot vor. Du hast ihm ja befohlen, dich nicht anzurühren.
    Ich wandte mich wieder zu Bill und Ziggy, die mich anstarrten, als wäre ich irre. „Ich habe einen Zauberspruch aus Dahlias Buch benutzt. Wir brauchen Hilfe. Ich meine, wir brauchen doch Hilfe, um Nathan zu finden und ihn wieder zurückzuholen. Mehr Unterstützung. Und das schien mir eine schlüssige Lösung zu sein.“
    „Also, was ist das? Ist er so etwas wie ein Zombie?“ Vorsichtig ging Ziggy auf die Kreatur zu und berührte ihn scheu, als seien kaum Minuten vergangen, dass er ihn mit aller Gewalt zu Boden geworfen hatte. „Er fühlt sich an wie Gummi oder so.“
    „Er ist aus Asche. Und aus Blut. Ich weiß nicht, warum er sich so anfühlt. Um ehrlich zu sein, habe ich ihn erst einmal berührt – aus Versehen.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Er ist ein Golem.“
    „Wie in diesem Märchen?“ Max sah mich ungläubig an. „Der Typ, der alles macht, was man ihm sagt?“
    Ich nickte.
    Bill überlegte einen Moment, dann nickte er dem Golem zu. „He, du. Mach den Ententanz.“
    Der Golem bewegte sich nicht. „Ich glaube, ich bin die Einzige, auf die er hört“, vermutete ich. „Weil ich ihn verzauberthabe. Golem, tu das, was Bill dir sagt.“
    „Nun tanz den Ententanz“, befahl Bill, aber ich stoppte den Golem, sobald er begann, Bill zu gehorchen.
    „Das führt jetzt zu nichts, glaube ich“, stellte Ziggy amüsiert fest. „Kann er kämpfen? Wird er uns nützen?“
    „Ich sehe nicht, warum er nicht kämpfen sollte. Er kann alles, was ich auch kann.“ Ich hoffte, niemand würde mich an meinen Mangel an Eleganz und Fertigkeiten auf dem Gebiet der Kampfeskunst erinnern. „Das ist die Zwickmühle. Er kann nur die Dinge, die ich auch kann.“
    „Dazu gehören also nicht Schweißarbeiten und das Kurzschließen von Autos? So etwas in der Art?“ Ziggy gab dem Golem einen kleinen Schubs. „Wie wäre es, wenn du es lernen würdest?“
    „Ja, wenn ich es lernen würde?“, frage ich den Golem. Als er nicht reagierte, befahl ich ihm: „Beantworte meine Fragen.“ Anstrengend.
    „Dann müsstest du noch einen wie mich erschaffen“, sagte er geradeaus starrend.
    „Das heißt, du kannst ihn nicht aufrüsten, du musst ein ganz neues Modell erschaffen? Das ist ein Manko.“ Max kam herein und stellte sich zu Bill und Ziggy, um die Kreatur zu studieren.
    Ziggy schüttelte den Kopf. „Nein, Mann, denk mal darüber nach. Carrie ist Ärztin. Das könnte wirklich nützlich sein. Nicht für uns, aber wenn man sich das mal in einem größeren Rahmen vorstellt. Sie könnte ihn in ein Krankenhaus bringen, und dort könnte er bei Organtransplantationen und so helfen.“
    „Ich war Ärztin in der Notaufnahme“, klärte ich den Golem auf. „Ich habe eine Menge komplizierter Operationen durchgeführt.“
    „Ja, aber denk doch mal darüber nach, wie nützlich erauch für uns sein könnte. Besonders, wenn sie noch mehr von diesen Gestalten herstellen kann.“ Bill trat einen Schritt vom Golem zurück. Seine Irritation war ihm deutlich anzusehen.
    Ich dachte an den qualvollen Schmerz, den er mich gekostet hatte, spürte wieder die schlimmen Kopfschmerzen, die noch nicht vorüber waren. „Lasst uns nicht weiter darüber nachdenken, okay? Ich glaube, ich bin noch nicht erfahren genug, um gleich weiterzumachen.“
    „Also, machen wir es denn?“ Ziggy zog eine düstere Miene. „Ich meine, wir holen Nathan, oder nicht?“
    Mir schnürte sich die Kehle zu, aber ich ignorierte die Beklemmung, die dieser Gedanke in mir auslöste. „Ja, das machen wir. Wir haben uns nicht allzu gut gegen die Truppe des Souleaters geschlagen, nicht

Weitere Kostenlose Bücher