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Nacht der Versuchung

Nacht der Versuchung

Titel: Nacht der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ihr. Die Nächte in der Wüste waren kalt. Die Händchen der Kleinen fühlten sich warm an, aber vielleicht brauchte sie eine Decke?
    Mariella war noch in der Küche beschäftigt, deshalb ging Xavier in den Schlafraum, um die Decke aus dem Babybettchen zu holen. Mariella hatte den Skizzenblock zwischen das Bettchen und die Kiste mit den Babysachen gesteckt. Als Xavier nach der Decke griff, bemerkte er den Block, nahm ihn zur Hand und schlug ihn auf. Überrascht betrachtete er die unverkennbaren Skizzen.
    “Wo ist Fleur?” Mariella war unbemerkt hereingekommen. Sie hatte Fleurs Teller und Löffel in die Babykiste räumen wollen und sah nun Xavier, wie er sich über das Bettchen beugte.
    “Sie schläft in dem Sitz, wo Sie sie zurückgelassen haben”, antwortete Xavier und fügte hinzu: “Ihre Ähnlichkeit mit Ihnen ist offenkundig, was aber eine Ähnlichkeit mit ihrem angeblichen Vater betrifft …”
    “Wie können Sie Ihr eigenes Fleisch und Blut derart verleugnen?”, unterbrach Mariella ihn verbittert. “Es ist mir ein Rätsel, was irgendeine Frau je an Ihnen finden könnte, ganz zu schweigen von …”
    Ehe sie jedoch den Namen “Tanya” aussprechen konnte, fiel Xavier ihr schroff ins Wort: “Ach ja? Und was ist dann das, wenn ich fragen darf?”
    Mariella blickte entsetzt auf ihre Skizzen in seiner Hand. Scham und Wut veranlassten sie, auf Xavier loszuspringen, um ihm den Block zu entreißen. Aber Xavier hielt die Blätter außer Reichweite und sich mit der anderen Hand Mariella vom Leib. Wütend versuchte sie, sich aus seinem Griff zu winden. “Geben Sie sie mir zurück! Das sind meine!”, befahl sie atemlos. In ihrem Bemühen, die Skizzen in die Hand zu bekommen, verlor sie das Gleichgewicht und krallte die Finger Halt suchend in Xaviers Arm, was rote Striemen auf seiner gebräunten Haut hinterließ.
    “Wildkatze!”
    Mariella erstarrte erschrocken, als Xavier plötzlich den Skizzenblock fallen ließ und sie dafür an beiden Handgelenken packte.
    “Andere Männer mögen sich ein solches Verhalten gefallen lassen, ich aber bestimmt nicht!”, stieß er wütend aus und schüttelte sie unsanft.
    Sie spürte die Bettkante hinter sich, als sie sich in Xaviers Griff hin und her wand und loszukommen versuchte. Aber Xavier ließ sie nicht los, und plötzlich lag sie auf dem Bett, und Xavier war über ihr und drückte sie nieder.
    Er war wütend auf sie, seine grauen Augen sprühten förmlich Funken. Aber da war noch etwas ganz anderes, Mariella spürte es deutlich, und es durchzuckte sie heiß, als ihr klar wurde, dass ihre Gefühle nichts mit Angst zu tun hatten. Xavier begehrte sie! Eine knisternde Anspannung erfüllte plötzlich die Luft, umfing sie beide und entführte sie in eine ganz eigene Welt.
    Das ist Schicksal, dachte Xavier. Eine einmalige Gelegenheit, seinem Cousin ein für alle Mal zu beweisen, dass diese Frau seiner Liebe nicht würdig war. Doch seltsamerweise war es nicht sein Pflichtgefühl gegenüber seinem jüngeren Cousin, das ihn dazu drängte, sich hinabzubeugen und Mariella zu küssen, sondern ein wildes, gefährliches Verlangen, wie er es noch nie erlebt hatte.
    Das ist falsch, das ist Verrat, dachte Mariella, während heiße Begierde ihren Körper durchzuckte. Xaviers Kuss war fordernd und leidenschaftlich, und sie kam ihm unwillkürlich entgegen, öffnete die Lippen dem Drängen seiner Zunge. Ihre Hände umklammerten seine breiten Schultern … um ihn fortzustoßen oder noch enger zu sich heranzuziehen? Sie fühlte ihren Widerstand schwinden und verwünschte sich für ihre Schwäche. Ohne den Grund zu begreifen, wusste sie, dass etwas in ihr schon sehr lange genau auf diesen Moment gewartet hatte. Xaviers unbändiges Verlangen war die Antwort auf etwas, das sie genauso empfand.
    Ihre ausdrucksvollen Augen leuchteten in tiefem Blaugrün. Xavier war wie gebannt davon. Wie konnten derart kühle Farben so glühen? Doch nichts glühte so heiß wie seine Leidenschaft!
    Immer wilder und verlangender wurde sein Kuss. Mariella krallte die Finger in seine muskulösen Arme. Noch einmal versuchte sie, ihre Gefühle niederzuringen, und wehrte sich verzweifelt, um sie beide vor dem schlimmsten Verrat zu bewahren. Doch Xavier, der ihre Kapitulation schon gespürt hatte, gab sie nicht mehr frei, sondern hielt sie mit seinem Gewicht auf dem Bett gefangen, bis sie sich stöhnend an ihn schmiegte. Wie von Sinnen küssten und streichelten sie sich, als könnten sie nicht genug voneinander

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