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Nacht der Versuchung

Nacht der Versuchung

Titel: Nacht der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ich jemand, der Sie zu der Oase fährt”, bot der Taxifahrer unerwartet an.
    “Sie wissen, wo das ist?”, fragte Mariella erstaunt.
    Er zuckte die Schultern. “Natürlich! Aber man braucht einen Geländewagen, weil die Straße vom Sand verweht sein kann.”
    Mariella kam ein Gedanke. “Könnte ich selber dorthin fahren?”
    “Ja, durchaus. Sie würden zwei, drei Stunden brauchen. Soll ich Ihnen eine Wegbeschreibung geben?”
    “Ja, bitte”, bat Mariella kurz entschlossen.
    Systematisch überprüfte Mariella noch einmal alles, was sie für ihren Ausflug in die Wüste in den Geländewagen gepackt hatte, bevor sie sich hinters Steuer setzte. An der Rezeption im Beach Club hatte man sie beruhigt, dass die geplante Fahrt völlig sicher sei, und sich dann um alles Weitere gekümmert, einschließlich eines Kindersitzes für Fleur. Alles in allem würde sie, Mariella, ungefähr drei Stunden unterwegs sein – vier, wenn sie, wie man ihr im Beach Club empfohlen hatte, in der beliebten Oasen-Ferienanlage zum Mittagessen einkehren würde. Sicherheitshalber hatte man ihr vom Hotel jedoch ein üppiges Lunchpaket in einem Picknickkorb mitgegeben.
    Wenn der Anlass für ihren Ausflug nicht eher ernst und unerfreulich gewesen wäre, hätte Mariella es wie ein kleines Abenteuer betrachten und sich sogar darauf freuen können. Wie alles, wofür der Beach Club Sorge trug, war der große Jeep luxuriös und blitzsauber und sogar mit einem eigenen Mobilfunkgerät ausgestattet. Die Straße in die Wüste war so deutlich markiert und gut ausgebaut, dass Mariella rasch alle Besorgnis vergaß.
    Die einsame Oase, in der sich der Scheich offensichtlich gegenwärtig aufhielt, lag im Agier-Gebirge. Eine Stunde nach Mariellas Abfahrt aus dem Beach Club hatte der Wind aufgefrischt und wirbelte den Sand in Staubwolken über die Straße. Und obwohl Mariella Fenster und Türen des Jeeps fest geschlossen hielt, waren die Sandkörner so fein, dass sie sogar den Weg ins Innere des Wagens fanden. Inzwischen hatte Mariella die Hauptstraße verlassen und war auf einen gut markierten Weg abgebogen, der direkt in die Wüste hineinführte. Sie war froh, als sie tatsächlich das Beduinendorf erreichte, das auf ihrer Karte markiert war. Es war Markttag, und sie fuhr geduldig hinter einer Kamelkarawane her, bis sie ausgangs des Dorfes wieder beschleunigen konnte. In einer halben Stunde wollte sie zum Mittagessen anhalten. Wenn sie bis dahin nicht die zweite auf ihrer Karte eingezeichnete Oase erreicht hatte, würden sie und Fleur eben ein Picknick einlegen.
    Die hohen Sanddünen zu beiden Seiten der Piste erfüllten sie mit ehrfürchtigem Erstaunen. Als Fleur aufwachte, schaltete Mariella das Radio aus, legte stattdessen eine Kassette mit Kinderliedern ein und sang fröhlich mit, um ihre kleine Nichte zu unterhalten.
    Wie es sich zeigte, dauerte es doch länger, als sie geschätzt hatte, die Touristenanlage in der Oase zu erreichen, wo sie mit Fleur hatte zu Mittag einkehren wollen. Es war jetzt fast zwei Uhr, und Mariella hatte erwartet, bereits um ein Uhr dort zu sein. Feiner Sandstaub verlieh dem Himmel eine rotgoldene Farbe, und Mariella geriet leicht in Panik, als sie auf der Höhe der nächsten Sanddüne immer noch nichts von der Oase erkennen konnte. Widerstrebend sah sie ein, dass es wohl ratsam war, Hilfe zu suchen, und griff nach dem Mobilfunkgerät des Jeeps. Als sie jedoch versuchte, die einprogrammierte Nummer anzuwählen, erhielt sie keine Verbindung. Sie stoppte den Wagen und versuchte es mit ihrem eigenen Handy … genauso erfolglos.
    Inzwischen verdunkelte der Sandsturm den Himmel immer mehr, und die Windböen trafen den Jeep mit beängstigender Wucht. Fleur schien Mariellas Unruhe zu spüren und begann zu weinen. Die Kleine war hungrig und musste gewickelt werden. Während Mariella das Baby versorgte, überlegte sie, was sie tun sollte. Da der Geländewagen mit einem Kompass ausgestattet und sie sehr gründlich und detailliert eingewiesen worden war, verwarf sie den Gedanken, dass sie sich verirrt haben könnte. Warum also hatte sie die Touristenoase noch nicht erreicht?
    Während Fleur gierig ihre Flasche trank, war Mariella jeglicher Appetit vergangen. Und gerade als sie anfing, ernsthaft Angst zu bekommen, tauchte aus den Staubwolken vor ihr die Karawane auf, geführt von einem Kameltreiber in seinem traditionellen langen Gewand. Erleichtert legte Mariella Fleur in den Kindersitz zurück und fuhr auf die Karawane zu. Der Führer gab ihr

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