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Nacht der Zaubertiere

Nacht der Zaubertiere

Titel: Nacht der Zaubertiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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armen Geschöpfe nicht reden und sich nicht bewegen können?« fragte sie. Amos hatte die ausgestopften Tiere schon früher gesehen und einige, zum Beispiel Garfield, wiedererkannt.
    »Ja, natürlich sind sie stumm und steif. Das sind doch nur Spielsachen.«
    »Wir sind auch nur Spielsachen«, sagte Karamel, »und wir können trotzdem sprechen und uns bewegen.«
    »Wir sind Zauberspielsachen«, erinnerte sie der Alte.
    Karamel sah niedergeschlagen drein. »Ja, ich weiß schon, daß wir etwas Besonderes sind, daß unsere Aufgabe darin besteht, Kindern zu helfen, die Schutz brauchen. Aber ich hab’ mir immer eingebildet, daß normale Spielsachen sich wenigstens ein bißchen regen und ein bißchen reden können.«
    »Ganz und gar nicht«, antwortete der Alte.
    »Das kommt mir ungerecht vor«, sagte Karamel, die ein liebevolles und mitleidiges Hundemädchen war und wollte, daß sich jeder und alle Ausgestopften so des Lebens freuten wie sie selbst.
    Oberhalb des Sportautos standen der Gestiefelte Kater und Einstein auf einem Stapel von Pappkartons. Sie waren damit beschäftigt, einen galaktischen Helden mit elektronischem Rülpsgewehr aus seiner farbenprächtigen Verpackung zu holen. Das Gewehr konnte man mit Pingpongbällen laden, und nach dem Werbetext auf der Schachtel war der galaktische Held »Der Schrecken aller Außerirdischen«.
    Amos hielt nicht viel von Schießgewehren, vor
    allem weil Jäger echte Gewehre benutzten, um echte Bären zu schießen. Dieses Gewehr konnte wirklich nicht viel Schaden stiften, aber es machte Amos trotzdem nervös. Außerdem war die Waffe für ein einziges Zaubertier viel zu groß, so daß sie von zwei Tieren geschleppt werden mußte.
    »Du könntest den Lauf halten, aber nicht wak- keln!« sagte Einstein. »Und ich übernehm’ den Schaft und drücke ab.«
    »Nein«, widersprach der Gestiefelte Kater. »Ich drücke ab.«
    »Ich drücke ab«, beharrte Einstein.
    »Nein, ich«, sagte der Gestiefelte Kater.
    »Laß uns nicht weiterstreiten«, sagte Einstein, »wenn wir streiten, wirst du höchstwahrscheinlich zerstampft.«
    »Du kannst mir doch nicht drohen, mich zu zerstampfen«, sagte der Gestiefelte Kater. »Ich bin doch dein Freund.«
    »Oh, Verzeihung«, sagte Einstein. »Es wäre nur ein freundlicher kleiner Stampfer.«
    »Amos«, sagte der Alte streng, »achte bitte auf mich, und kümmere dich nicht um die beiden. Wenn wir Hupf retten wollen, mußt du unbedingt lernen, diesen Wagen zu fahren.«
    »Können wir ihn denn wirklich damit retten?« fragte Amos, denn er war müde und von Selbstzweifeln gequält. »Ein älterer Gelehrter, ein ein- ohriger Hund mit einer lahmen Pfote, ein einoh- riger Elefant und eine einäugige Katze — allesamt angeführt von einem Bären, der für Gedichte schwärmt. Das kommt mir irgendwie nicht so recht bedrohlich vor.«
    »Richtig. Aber wirklich wichtig ist, daß wir Mut und Entschlossenheit besitzen. Das wiegt alle fehlenden Ohren und Augen wieder auf.«
    Amos seufzte: »Na gut, na gut.«
     
     
    Eisenbeißer stand mitten auf dem Gang zwischen den Campingausrüstungen, direkt unter einer der Sicherheitslampen, die die ganze Nacht brannten. Seine Metallhaut glänzte hell. Er hielt Hupf an den Löffeln und wartete geduldig darauf, was sich weiter ereignen würde.
    Lissie hatte sich in einem ausgestellten Zelt versteckt. Neben ihr, auf einem Turm aus mehreren Kartons, lag ein Gewehr und zielte links an Hupf vorbei. Nur die Mündung des Laufes ragte aus den Stoffklappen des Zeltes heraus. Hinter einem Stapel Anglerausrüstungen duckte sich der Schratz mit einem zweiten Gewehr, das rechts von Hupf vorbeizielte.
    Rex lag hinter einem Schneemobil auf dem dritten Schießgewehr, das auf den Abschnitt gerichtet war, wo der Hauptgang in einen anderen mündete. Man konnte nur die Spitze des Zylinders der Marionette sehen.
    Hupf, der immer noch an seinen Ohren baumelte, rief erbittert: »Es wird nicht klappen, es kann nicht klappen, du buckliger Bolzenbeutel!«
    Eisenbeißer sagte gar nichts.
    »Erstens«, fuhr Hupf fort, »gehe ich jede Wette ein, daß ihr Burschen noch nie im Leben mit einer
    Flinte umgegangen seid. Ihr habt ja gar keine Ahnung, was ihr. da macht.«
    Eisenbeißer schwieg.
    »Und zweitens«, fuhr Hupf unerschrocken fort, »sind meine Freunde viel zu schlau für euch. O ja, schlau, schlau, superschlau! Sie werden um euch herumrennen, so daß keiner richtig auf sie zielen kann.«
    Eisenbeißer sagte gar nichts.
    »Und schließlich«, sagte

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