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Nacht der Zaubertiere

Nacht der Zaubertiere

Titel: Nacht der Zaubertiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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für den Fall gerüstet. Siehst du diese Kanonen hinter uns?«
    Hupf rollte die Augen zu der Auslage mit den mörderisch wirkenden Waffen.
    Rex führ fort: »Munition wird hier ebenfalls verkauft. Wir nehmen uns also ein paar von den Kanonen runter, laden sie, und wenn dann deine Freunde zurückkommen, um dich zu retten, brauchen wir keine Angst zu haben, daß sie uns wieder durch die Lappen gehen. Wir müssen nur warten, bis sie uns direkt vor den Lauf marschieren, und dann wird abgedrückt. Damit pusten wir ihnen die ganze Füllung aus dem Plüsch.«
    »Das ist sehr gemein!« sagte Hupf.
    Rex grinste. »Ich liebe es, gemein zu sein.«
    »Ich auch!« kicherte der Schratz.
    »Gemein ist fein«, sagte Lissie.
    »Gewehre sind was Schlimmes«, rief Hupf mit Nachdruck. »Ich liebe schlimme Dinge«, erwiderte Rex, »Eisenbeißer, dreh das Karnickel um.«
    Eisenbeißer ließ Hupfs Löffel nicht los, drehte ihn aber gehorsam um. Die Klinge von Rex’ Stock machte ein einziges Mal »wusch«.
    »He!« zeterte Hupf. Rex hatte die puschelige Puderquaste, die bisher Hupfs Hinterteil als Schwänzchen zierte, mit einem einzigen Hieb säuberlich abgetrennt.
    »Das«, sagte die Marionette, »soll dir zeigen, wie rasch du deinen Kopf verlierst, wenn die Zeit dazu gekommen sein wird.«
    »Wie kann ich denn ein Superstar werden, wenn ich keinen Wackelschwanz mehr habe?« jammerte Hupf. »Bugs Bunny hat einen schicken Schwanz. Das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland hat einen schicken Schwanz. Alle berühmten Karnickel haben schicke Schwänze.«
    »So schick war deiner nun auch wieder nicht«, bemerkte Rex und warf die Puderquaste in eine Ek- ke.
    »Hör mal, du verrückte Holzpuppe«, sagte Hupf, »wenn du mich nicht freiläßt, wenn du meine Freunde nicht in Ruhe läßt, dann werd’ ich .. .«
    »Was wirst du schon wieder?« fragte Rex und
    beugte sich so dicht zum Kaninchen, daß seine Holznase Hupfs Schnuppernase fast berührte.
    Der Eisenbeißer schüttelte Hupf mit seinen harten Fäusten hin und her.
    Rex fragte: »Hmmm? Was wirst du dann machen, Karnickel?«
    »Es ist mir ja unangenehm, mit so was drohen zu müssen«, antwortete Hupf, »und ich weiß, es ist seelische Grausamkeit. Aber wenn ihr euch nicht benehmt, dann bleibt mir nichts anderes übrig, dann muß ich etwas von Adam Riese zitieren. Also was sagt ihr dazu? Macht ihr euch da nicht vor Angst in die Hosen?«
    »Wer ist Adam Riese?« fragte Rex.
    »Der allerschlechteste Dichter, der je eine Zeile geschrieben hat, so grauenhaft schlecht, daß du auf die Knie fällst und um Gnade wimmerst.«
    Rex lächelte verschlagen. »Versuch’s doch.«
    Hupf zögerte.
    »Was nicht in Ordnung, Karnickel?«
    »Ich kann mich an kein Gedicht mehr erinnern. Ich hab’ mich gezwungen, jedes Wort von ihm zu verdrängen. Aber wenn es mir wieder einfällt, dann wirst du wimmern und winseln und um Gnade flehen.«
    »Pah!« machte Rex. Dann sagte er zu Lissie: »Komm her und hilf mir, diese beiden Gewehre aus dem Schrank zu nehmen.«
    In der Spielzeugabteilung saß Amos in einem batteriebetriebenen Auto, das für Kinder entworfen war, die doppelt so groß waren als er. Der Wagen war
    hochmodern und aufgedonnert: der Grund ein leuchtendes Blau, auf dem rote und gelbe Flammen über den Kühler und die Seiten entlangzüngelten, verchromte Radspeichen, der Wagen selbst offen und mit einem breiten Rollbügel. Amos kam sich sehr sportlich vor, soweit das ein Bär tun kann, aber gleichzeitig auch etwas unsicher.
    »Es ist ganz leicht«, sagte der Alte und fuhr mit seinem Spazierstock wie mit einem Zeigestock über die Illustrationen der Bedienungsanleitung, die er aufgeschlagen und auf den schwarzweiß gekachelten Boden gelegt hatte.
    Die eine Pfote am Steuerrad, beugte sich Amos so weit wie möglich aus dem Wagen und starrte ebenfalls die Bedienungsanleitung an. »Kommt mir gar nicht einfach vor. Kommt mir eher so vor, als ob wir ziemlichen Ärger kriegten, wenn ich wirklich versuche, mit diesem Käfer durch das Kaufhaus zu brausen.«
    »Das ist ein Kinderspiel«, versicherte ihm der Alte. »Es ist ja schließlich ein Kinderauto, ein Spielzeugwagen.«
    »Ein ziemlich großes Spielzeug«, protestierte Amos.
    »Aber trotzdem ein Spielzeug. Und wenn ein Kind damit umgehen kann, dann kannst du es auch.«
    Karamel stand auf der Motorhaube und betrachtete eine Reihe von ausgestopften Spielzeugtieren, die zwischen anderen Spielfiguren und Puppen ausgestellt waren. »Amos, hast du gemerkt, daß diese

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