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Nacht der Zaubertiere

Nacht der Zaubertiere

Titel: Nacht der Zaubertiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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rief Einstein Rex zu, während er der Klinge der Marionette auswich. »Und einen Elefanten wütend machen, das ist das letzte, was man wagen sollte.«
    Da schlich sich Amos hinter den Schratz, stürzte sich auf ihn, packte die Kiste von unten, kippte sie und gab ihr einen Stoß. Der Schratz in der Kiste schlitterte auf einem Seitenbrett den Gang entlang, die Räder drehten sich leer in der Luft, seine Arme zappelten, und er kreischte wie besessen.
    Er krachte gegen den Roboter, und alle beide krachten gegen Rex, so daß sie zu Boden stürzten.
    »Jetzt aber lauft!« rief Amos seinen Freunden zu. »Lauft, lauft!«
    Sie rannten los, so schnell sie ihre ausgestopften Stummelbeine tragen wollten, und rannten den Gang zwischen den Fernsehapparaten und Videorecordern entlang. Einen Augenblick lang glaubte Amos, daß alle seine Freunde entkommen wären. Aber am Ende des Ganges drehte er sich um, blickte zurück und sah, daß der umgestürzte Roboter mit einer Stahlhand zugegriffen und Hupf am Hinterlauf erwischt hatte. Das Karnickel wurde festge-
    halten und war nicht imstande, sich freizuzappeln. Rex stellte sich wieder auf die Füße, und der Schratz hampelte und kämpfte, um sich wieder auf die Räder zu kippen.
    »O nein«, sagte Karamel, »sie haben Hupf. Sie haben den armen Hupf.«
    »Wir müssen ihn retten«, sagte der getreue Gestiefelte Kater.
    »Nein«, antwortete Amos mit fester Stimme, »wenn wir umkehren, werden sie uns nur alle miteinander vernichten. Dann ist keiner mehr da, der zu Martha Miller gehen und ihr sagen kann, daß sie zur neuen Spielzeugmacherin bestimmt worden ist.«
    »Aber wir können doch Hupf nicht im Stich lassen«, widersprach Einstein. »Ich gebe zu, daß seine Späße nicht immer sehr komisch waren, und manchmal kann er einem auf die Nerven gehen, und ein Besserwisser und ein Naseweis ist er auch, aber wir können ihn nicht im Stich lassen. Er ist unser Freund.«
    Der Gestiefelte Kater fing an, den Weg wieder zurückzumarschieren.
    »Nein!« sagte Amos so heftig, daß der Kater anhielt.
    »Amos hat recht«, sagte der Alte, »wenn wir umkehren, sind wir verloren. Aber wir müssen Hupf auch gar nicht im Stich lassen. Wir ziehen uns nur zurück und suchen Sachen, die wir als Waffen benutzen können. Dann kommen wir wieder und retten ihn. Aber das können wir erst tun, wenn wir bewaffnet sind.«
    Rex stand wieder auf den Füßen. Der Roboter war schon auf den Knien und erhob sich. Und in ein paar Sekunden würde der Schratz auf seinen Rädern dahinrollen.
    »Raus hier«, drängte Amos.
    Der Bär rannte los. Seine Freunde folgten ihm aus der Abteilung für Freizeitgestaltung in die riesige Spielwarenabteilung am südlichen Ende des dritten Stockwerks.
    Die Stecherin brauste durch Sturm und Schnee und schwirrte von Zeit zu Zeit so rasch mit den Flügeln, daß das Eis wieder abplatzte. Sie umkreiste das Kaufhaus und behielt alle Ausgänge im Auge. Wenn sie sehen würde, wie sich die Zaubertiere herausschlichen, würde sie ihren Stachel zu seiner dreifachen Länge ausfahren, einen Sturzangriff machen und ihnen die Füllung aus ihren watteweichen Bälgen reißen.
    Die Stecherin liebte die Nacht. Sie liebte den Sturm, und sie liebte ihren Stachel.
    »Bring diesen altmodischen Langweiler mit seinem Puschelschwanz her«, sagte Rex. Er spazierte zum nördlichen Ende des dritten Stockwerks, zur Sportabteilung.
    »Altmodischer Langweiler?« fragte Hupf mit einer Stimme, die vor Angst und Wut nur so zitterte.
    »Watteweicher Langweiler«, bestätigte der Schratz, stieß sich an Rex’ Seite und gönnte Hupf ein irres Grinsen.
    Eisenbeißer marschierte klirrend auf der anderen Seite von Rex und hielt Hupf eisern an den Oh-
    ren fest. Halb trug er seinen Gefangenen, halb zerrte er ihn hinter sich her.
    Hupf sagte: »Ich will euch nur verraten, daß ich heute nacht schon einen echten Straßenköter erledigt habe. Und ohne mit der Wimper zu zucken im Schatten eines echten Elefanten ausgeharrt habe. Und dann hab’ ich noch ein paar ausgekochte Hin- terhofkatzen verscheucht.«
    »Ich bin tief beeindruckt«, entgegnete Rex mit einem gemeinen Lachen, »ja, du Wattekarnickel, ich bin tief beeindruckt.«
    »Tief beeindruckt«, kreischte der Schratz und kicherte.
    »Meinst du, daß du es tapfer ertragen wirst, wenn ich dir mit meiner Zigarette ein paar Löcher in den Pelz brenne?« erkundigte sich Lissie und schwenkte die rotglühende Zigarettenspitze vor der Nase des Karnickels herum.
    »Hups! Tu das weg!« sagte

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