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Nacht der Zaubertiere

Nacht der Zaubertiere

Titel: Nacht der Zaubertiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Mülleimerdeckel als Schild benutzten und die Marionette zurücktrieben. Fort von dem schwerverletzten Teddybären. Hinter der Marionette waren die Figur, die wie ein alter Mann aussah, das Kaninchen und der Hund dabei, mit äußerster Anstrengung einen
    Kanaldeckel aus seiner Halterung zu zerren. Sie hofften offenbar, die Marionette so zu überlisten, daß sie rücklings in das Loch stürzte.
    Aber die Marionette fuhr herum, sah die Falle und stieß ein häßliches Lachen aus. »So leicht werdet ihr mich nicht los, ihr blöden Wattebäuche. Euch allen reiß’ ich noch die Füllung aus dem Wanst, dann ist es aus mit euch.«
    »Nein!« rief Viktor. Er stürzte vor und stieß die Marionette geradewegs ins Loch. Mit einem Wutschrei fiel sie ins Abflußrohr.
    Viktor schob den eisernen Deckel wieder an Ort und Stelle, und damit war die Marionette gefangen.
    Die Spielzeugtiere hatten sich um den zerschlagenen Teddybären geschart und schluchzten. Viktor hatte noch nie in seinem Leben so herzzerreißende Klagelaute gehört. Die Sirenen kamen immer näher, waren aber noch ein paar Straßen weit entfernt. Auf den vereisten Fahrbahnen der Stadt konnte selbst die Polizei nicht so schnell fahren, wie sie wollte.
    Zacharias Zack war mit seinem Koffer voll Geld unterdessen um die Ecke gebogen und rannte den Durchgang entlang.
    »Viktor!«
    Viktor beachtete ihn gar nicht. Er trat zu den Tieren und ließ sich neben dem Teddybären auf die Knie nieder.
    Der zerfetzte Braune lag auf dem Rücken, die Vorderpfoten weit abgespreizt. Seine Augen waren Glasknöpfe, und er sah aus, als ob er niemals lebendig gewesen wäre. Der größte Teil seiner Füllung war aus ihm herausgerissen, und der Plüsch, der ihm als Fell diente, war flach wie ein leerer Schlauch.
    »Amos«, sagte der Elefant, »o Amos, Amos, setz dich bitte auf und sprich zu uns.«
    »Bitte«, flehte Hupf, »Amos, führ uns bitte.«
    Der Bär regte sich nicht.
    »Er hat zu viel Fülle verloren«, sagte Karamel, »der arme, liebe, tapfere Amos ist gestorben.«
    Viktor sagte, während er eins der lebendigen Tiere nach dem anderen betrachtete: »Ich weiß nicht, wer ihr seid und was ihr heute nacht vorhattet. Ich kann auch nicht begreifen, wieso ihr lebendig seid und wieso dieser Bär da, der ja wohl auch gelebt hat, gestorben sein kann. Aber ich nehme euch mit. Ich werde euch dorthin bringen, wo ihr hinwollt. Ich möchte euch helfen. Ich glaube, ihr seid die Lieblingsgeschöpfe meines Onkels Isaak, und ich will alles für euch tun, was in meinen Kräften steht. Bitte erlaubt mir, euch zu helfen.«
    »Nehmen Sie das Geld, Sie hirnrissiger Narr«, sagte Zack, der sich plötzlich über sie beugte, eine große, schattenhafte, drohende Gestalt. Er knallte den Koffer auf das Pflaster, ließ die Schlösser aufschnappen und klappte den Deckel auf. Lautlos senkten sich die Schneeflocken auf die schmutzigen Geldscheine. »Nehmen Sie das Geld und verschwinden Sie. Sie haben es mit mächtigen Kräften aufgenommen, mit der Macht der Finsternis, und Sie können nicht gewinnen. Nehmen Sie das Geld.«
    »Dann haben Sie auf der Seite dieser... dieser anderen Spielsachen gestanden?« fragte Viktor.
    »Sie und ich dienen demselben Herrn«, antwortete Zack, »und unser Herr wird Sie lebendig verschlingen, wenn Sie mir nicht aus dem Weg gehen.«
    »Ich furchte weder Tod noch Teufel«, sagte Viktor, »und an den einen hab’ ich bis zu dieser Nacht nicht einmal geglaubt.«
    Der Elefant, die Katze und das Kaninchen hoben den Bären vom nassen Pflaster hoch. »Wir müssen ihn zu Martha Miller schaffen«, sagte der Elefant, »vielleicht kann sie ihn wieder lebendig machen.«
    »In einer Minute wird die Polizei hier sein«, sagte Zack, »dann müssen diese Spielzeugtiere wieder so tun, als ob sie Spielzeugtiere wären, und die Bullen werden denken, Sie hätten sie im Kaufhaus geklaut. Sie werden sie weder zu Martha Miller noch woanders hingehen lassen.«
    Viktor trat gegen den Koffer, daß er umkippte und die Geldscheine durch die Luft flatterten und auf dem nassen Pflaster kleben blieben. »Und was wird die Polizei dazu sagen, zu all diesem Geld? Können Sie erklären, wo Sie es herhaben, Mr. Zack? Bilden Sie sich etwa ein, sie ließen Sie entkommen?«
    Furcht flackerte in Zacks tückischen Augen auf, die gewöhnlich kein anderes Gefühl als Haß zeigten. Viktor vermutete, daß der Mann schon einmal längere Zeit im Gefängnis verbracht hatte und nie wieder dorthin zurückkehren wollte.
    »Ich werde Sie

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