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Nacht der Zaubertiere

Nacht der Zaubertiere

Titel: Nacht der Zaubertiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Sachen zusammen, die wir ihm auf den Kopf schmeißen können!«
    Der Alte und der Gestiefelte Kater rannten in die Feinschmeckerecke und kehrten, jeder mit zwei Konservendosen Haselnußmus und zarten Spargelspitzen, zurück. Diese ließen sie auf den Eisenbeißer fallen.
    Er wich unbeirrt den polternden Dosen aus und kletterte klirrend weiter.
    Amos zog einen Toaster von einem Gestell, zerrte ihn zur Rolltreppe und gab ihm einen Schubs, so daß er zum Roboter hinunterkrachte. Dabei platzten einige Einzelteile ab, doch dem Eisenbeißer tat er nichts, weil er schon eine Stufe über ihm den Schwung verlor.
    »Wo ist Rex?« fragte Hupf beunruhigt.
    »Keine Ahnung«, antwortete Amos, »wüßte ich auch ganz gern.«
    »Und die Hornisse?«
    »Hab’ ich auch nicht gesehen.«
    »Liegen sicher irgendwo auf der Lauer, da geh’ ich jede Wette ein.«
    »Kann schon sein«, sagte Amos.
    »Am Ende sogar verkleidet«, sagte Hupf bedrückt.
    »Als was denn verkleidet?«
    »Weiß der Himmel. Kann ja alles sein, jeder, alle... «
    Einstein stampfte mit einer gewaltigen Keksdose aus Belgien herbei.
    »Könnten sich als Einstein verkleidet haben!« sagte Hupf und fuhr ängstlich vor dem Elefanten zurück.
    Einstein fragte: »Wie?«
    Hupf fragte streng: »Wer sind Sie?«
    Einstein machte ein dummes Gesicht. »Ich bin ich.«
    »Bist du das wirklich?« fragte Hupf mißtrauisch.
    Einstein zwinkerte Amos zu und sagte: »Hupfs Verstand scheint ihm im Schwanz gesteckt zu haben. Jetzt, wo Rex ihn abgehauen hat, ist er dämlicher denn je.«
    Hupf schaute Amos an und fragte, immer noch schlotternd vor Angst: »Wie kann ich denn wissen, ob selbst du derjenige bist, der du zu sein scheinst?«
    »Und wie können wir so sicher wissen, daß du wahrhaftig Hupf bist?« fragte Amos.
    Einstein starrte die beiden einen Augenblick an, dann zuckte er die Schultern. »Also irgendwie müßte ihr alle beide den Verstand verloren haben.« Dann schaute er die Rolltreppe hinunter auf Eisenbeißer. »Ein ganz schön dickköpfiges Stück Schrott, was?«
    Mit diesen Worten schleuderte er die Keksdose auf den Roboter.
    Eisenbeißer duckte sich und versuchte, sich so dicht wie möglich an die obere Stufe zu schieben. Die Keksdose prallte von seinem Schädel ab, und er erhob sich unverletzt und ohne Schrammen, und seine gelben Augen glühten sengender denn je.
    Amos riß einen zweiten Toaster von dem Gestell und stieß ihn hinunter, und der Gestiefelte Kater warf zwei kleine Kaviargläser nach, die in tausend Scherben zersprangen und Eisenbeißer mit Splittern und Fischeiern verklebten. Der Alte warf ein paar Packungen Delikateßeiscreme hinterher — Schokolade mit Nuß, Karamel und Rum mit Rosinen —, und Einstein bombardierte Eisenbeißer mit zwei weiteren Keksdosen, von denen eine zerplatzte. Karamel stupste ein paar Blumenvasen die Rolltreppe hinunter, was den Scherbenhaufen noch vergrößerte. Und obgleich er seinen Freunden ununterbrochen mißtrauische Blicke zuwarf, weil er immer noch fürchtete, daß einer ein verkleideter Rex wäre, beteiligte sich Hupf emsig an der Bombardierung und bewarf Eisenbeißer mit einer Käsereibe, einem Kartoffelschäler, zwei Dosen mit Teebeuteln und einem Paar Kerzenleuchter aus Messing.
    Die Rolltreppe sah wie eine Müllkippe aus, war klebrig und feucht von den verschiedenen Lebensmitteln, aus denen verbogenes Blech herausragte und Glassplitter in allen Größen und Farben.
    Aber Eisenbeißer kletterte unverdrossen weiter nach oben. Er war ein paarmal voll getroffen, aber nicht schwer verletzt worden.
    »Jetzt ist die Stunde der schweren Geschütze gekommen«, verkündete Amos,. »Kommt, faßt mit an!«
    Er führte die anderen Zaubertiere zu einem Teewagen, der mit englischem Steingutgeschirr vollgepackt war. Mit vereinten Kräften schafften sie es gerade, den schweren Wagen zum Ende der Rolltreppe zu schieben und ihm einen Stoß zu geben.
    Unten schaute der Roboter der herabdonnernden Lawine entgegen und sagte: »Schlimm für Eisenbeißer.«
    Da krachten der Teewagen und das Geschirr auf den Roboter und rissen ihn mit, die ganze Rolltreppe hinunter, und er zerschellte unten und wurde unter den Trümmern begraben. Das gelbe Licht in seinen Augen flackerte nur noch einmal auf und erlosch dann.
     
     
    Viktor Liebmann hörte in der Ferne die Sirenen. Er war sicher, daß der Alarm im Kaufhaus die Polizei herbeigerufen hatte. Er rannte an der Nordseite des Gebäudekomplexes entlang und bog in einen Durchgang ein, der sich dahinter

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