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Nacht der Zaubertiere

Nacht der Zaubertiere

Titel: Nacht der Zaubertiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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öffnete. Er wußte, daß Zack, durch den Koffer voll Geld behindert, ihm folgte, aber das war ihm gleichgültig. Nur eines war ihm jetzt wichtig: die Spielsachen. Sie wollte er finden.
    Gerade als er durch die nur leicht gefrorenen Pfützen der Einfahrt krachte und planschte, öffnete sich auf der Rückseite des Kaufhauses ein Notausgang, keine zehn Schritte von ihm entfernt. Ein paar ausgestopfte Tiere purzelten heraus. Sie schienen einander auf den Schultern gestanden zu haben, um den Riegel zu erreichen, der die Tür ver-
    sperrte, und als diese nachgab, waren sie alle herausgefallen. Wer zuoberst auf dem wackligen Turm gestanden hatte, war am weitesten geflogen und in den eisigen Pfützen gelandet. Der Bär und der Elefant, die offensichtlich die Basis dieses Turmes gebildet hatten, wankten heraus, während das Kaninchen immer noch versuchte, sich auf ihren Schultern im Gleichgewicht zu halten.
    »Jippi!« schrie das Kaninchen.
    Der Bär und der Elefant stolperten fast über die Figur, die wie ein alter zerraufter Mann aussah und vor ihnen aus der Tür gekullert war.
    Das Kaninchen, das auf den Schultern des Bären und des Elefanten hin und her schwankte, schrie wieder: »Jippi!«
    Der Bär und der Elefant stolperten nach links.
    »Jippi!«
    Der Bär und der Elefant stolperten nach rechts.
    »Jippi!«
    Sie stolperten fast über den Hund und stürzten dann wirklich über den Gestiefelten Kater.
    »Jippi-Jippiii!«
    Das Kaninchen, von den Schultern seiner Kameraden geschleudert, landete mit dem Gesicht im gefrorenen Schneematsch und schüttelte sich, während es wieder auf die Beine kam.
    »Zu einer anständigen Revuenummer hätt’s bei euch wirklich nicht gereicht!« sagte es.
    Viktor Liebmann starrte die kleinen Geschöpfe voll Bewunderung, Schreck und Entzücken an. Als sie ihn jedoch bemerkten, erstarrten sie.
    Nach einer Weile sagte der Bär: »Na, es ist wenigstens derselbe Erwachsene.«
    Bevor sich Viktor auch nur im geringsten erklären konnte, was das bedeutete, sah er, wie die Marionette im Smoking mit einem mächtigen Satz hinter einem Müllkübel hervorsprang, den Elefanten mit einem Bajonettstock angriff und ihm den Rüssel abschlug.
    »Nein!« brüllte der Bär und warf sich mutig auf die Marionette.
    Da schoß die Hornisse senkrecht aus dem Himmel und traf den Bären so stark, daß er umkippte und sie mit sich riß. Der Stachel der Hornisse war groß und so scharf, daß er die Brust des Teddybären durchbohrte und am Rücken wieder herauskam. Der arme Kerl war buchstäblich aufgespießt. Die Hornisse ruckelte und zuckelte, bis sie sich von ihrem Opfer wieder befreite und abermals in der Nacht verschwand.
    Beim Angriff der Hornisse war die Marionette nachgerückt. Als der Bär sich aufzurichten versuchte, griff sie wieder an. Die Klinge blitzte im matten Licht der Straßenlampe auf, die Baumwollfüllung flog dem Bären in Flocken aus dem aufgerissenen Bauch und verteilte sich überall auf dem Pflaster.
    »Nein!« brüllte der rüssellose einohrige Elefant.
    Die Katze und das Kaninchen warfen sich auf die Marionette, aber diese stieß sie mit übernatürlichen Kräften beiseite und hieb weiter auf den Bären ein. Der Hund sprang die Marionette an und versuchte, ihr die weichen Zähne in den harten Hals zu graben. Sie schüttelte ihn nur ab.
    Dann griffen alle fünf Freunde des Bären gemeinsam an. Ihre zarten, wütenden Stimmen hallten durch den Durchgang, und keiner kümmerte sich um das Heulen der Polizeisirenen, die immer näher kamen.
    Auch Viktor stürmte vor, er wollte die Kämpfer voneinander trennen und die Marionette daran hindern, weiter um sich zu schlagen. Da stürzte die Hornisse wieder aus der Höhe und schwirrte vor Viktors Gesicht herum. Ihr langer, gefährlich scharfer Stachel war auf seine Augen gerichtet. »Halten Ssssie sssich hier herausss.«
    Viktor fuhr zurück. Er war erschrocken und verwirrt. Aber doch nicht so sehr, daß er nicht mehr denken konnte. Er sah zu seinen Füßen den Dek- kel eines Mülleimers liegen, hob ihn auf und knallte ihn mit einer einzigen schnellen Bewegung gegen die Hornisse.
    Klirr!
    Die Hornisse prallte wie ein Geschoß an die Mauer des Kaufhauses und stürzte auf das Piaster.
    Ehe sie sich wieder aufrappeln und abschwirren konnte, trat Viktor auf sie, einmal, zweimal und immer wieder, bis er spürte, wie sie unter seinen Schuhsohlen in Stücke brach.
    Als er sich wieder den Tieren zuwandte, sah er, daß der Elefant und die Katze einen zweiten

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