Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
Tischplatte schlug? Sie schüttelte den Kopf. Er würde es nicht bedauern, sie gedemütigt zu habe n – nicht, wo er es so offensichtlich genoss.
„Was wissen wir?“, fragte Annika. Sie holte tief Luft und zuckte zusammen, als ihre gerade abheilenden Rippen lautstark dagegen protestierten. Sie sah die anwesenden Walküren an. Lucia, Regin, Kaderin und andere, die darauf warteten, dass Annika ihre Anweisungen gab, was zu tun sei.
Es war nicht zu übersehen, dass Nïx abwesend war. Vermutlich ging sie gerade wieder einmal auf dem Nachbargrundstück spazieren. Regin saß am Computer und durchsuchte die Datenbank des Kovens nach Hinweisen auf Ivo und Sichtungen anderer Vampire. Ihr strahlendes Gesicht erleuchtete den Bildschirm mehr als umgekehrt.
„Hmm. Wir wissen nur zwei erbärmliche kleine Dinge ganz sicher“, antwortete Regin. „Ivo der Grausame sucht jemanden unter den Walküren. Und er hat sie immer noch nicht gefunden, wer auch immer sie sein mag, weil diese Zwischenfälle noch nicht aufgehört haben. Unsere Schwestern im Koven von Neuseeland schreiben, dass bei ihnen alles rappelvoll mit Vampiren ist. Was heißt denn ‚rappelvoll’? Nein, also wirklich.“
Annika ignorierte die letzte Bemerkung. Sie war immer noch sauer auf Regin, weil diese Emma unterstützt hatte. Ihretwegen trieb Emma sich jetzt in Europa herum, zusammen mit eine m – wie hatte Regin ihn genannt ? – einem heißen Typen. Und als ob das nicht genug wäre, besaß Regin auch noch die Frechheit, Annika zu beschuldigen, sie würde Emma wie eine Glucke behüten. Es war ja nicht so, als ob Annika nicht wollte, dass Em einen Mann kennenlernte, aber sie war doch noch so jung, und sie wussten rein gar nichts über diesen Kerl, bis auf die Tatsache, dass er stark genug war, um es mit einem Vampir aufzunehmen. Regin hatte tatsächlich gedacht, sie könnte Annikas Stimmung verbessern, indem sie sagte: „Mann, das eine sag ich di r – Emma ist wirklich so richtig scharf auf ih n … “
Annika schüttelte sich innerlich und versuchte, sich auf die gegenwärtige Lage zu konzentrieren. „Wir müssen herausfinden, was Ivo vorhat.“
„Myst ist gerade erst vor fünf Jahren aus seinem Kerker entkommen. Vielleicht will er sie wiederhaben“, sagte Kaderin.
„Dieses ganze Theater, um sie zurückzuholen?“, fragte Annika.
Myst, die Vielbegehrte, die allgemein für die schönste der Walküren gehalten wurde, hatte sich in seiner Gewalt befunden. Sie war entkommen, als Vampirrebellen seine Festung erobert hatten. Die Erinnerung an diese Ereignisse brachten Annika immer noch im Nu in Rage. Zwischen Myst und Wroth, einem General der Rebellen, war es zu „unüberlegten Handlungen“gekommen.
Bis vor zwei Tagen war Annika davon ausgegangen, dass Myst diesen Vampir und die ganze widerwärtige Angelegenheit endgültig hinter sich gelassen hätte. Und dann hatten alle gehört, wie sich Mysts Herzschlag bei der bloßen Erwähnung von Vampiren in der Neuen Welt beschleunigt hatte. Sie hatte ihr flammend rotes Haar mindestens hundertmal überprüft, bevor sie sich einer Gruppe angeschlossen hatte, die sich aufgemacht hatte, um die Vampire zu jagen .
Nein, Myst hatte ihren General noch längst nicht abgeschrieben. War Ivo etwa ebenso unfähig, seine atemberaubend schöne Gefangene zu vergessen?
„Er könnte auf der Suche nach Emma sein“, schlug Regin vor.
Annika warf ihr einen schneidenden Blick zu. „Er hat nicht einmal Kenntnis von ihrer Existenz.“
„Unserem Wissen nach.“
Annika rieb sich die Stirn. „Wo zum Teufel ist Nïx?“ Sie hatten keine Zeit für Mutmaßungen, sie brauchten Nïx’ prophetische Gabe. „Überprüft noch mal Emmas Kreditkarte. Irgendwelche Neuerwerbungen?“
Regin loggte sich in die Kreditkartenkonten des Kovens ein und hatte innerhalb weniger Sekunden Emmas Kontoauszug auf dem Bildschirm. „Diese Aufzeichnungen sind nicht aktuell, sie hinken über einen Tag hinterher. Aber es gab einige Einkäufe von Kleidung. Sie kann sich ja wohl kaum in Schwierigkeiten befinden, wenn sie sich Klamotten kauft, oder? Und hier ist eine Rechnung aus dem Restaurant im Crillon. Dieser Geizkragen wird ihr das hoffentlich zurückzahlen.“
„Was sollte Ivo denn überhaupt von Emma wollen?“, fragte Lucia. Wie immer, wenn sie über etwas nachgrübelte, zupfte sie an der Sehne ihres Bogens. „Sie mag der letzte weibliche Vampir sein, aber sie ist kein Vollblut.“
„Wenn wir mal logisch überlegen, deutet alles auf Myst
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